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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Litteraturbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0242
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Litteraturbericht.

drale von Legno vom Jahre 1185. — Frothingham gibt eine Notiz über
eine Cosmatenarbeit an der Kirche S. Maria in Monticelli (aus Ms. Barberin.
387); die von Pompeo Ugonio erhaltene Inschrift nennt die Meister: Ma-
gister Andreas cum filio suo Andrea hoc opus fecerunt. A.D.MCGXXVII. Ich
benutze die Gelegenheit zu dem Hinweis, dass die Angaben unserer kunst-
geschichtlichen Handbücher über die Gosmaten auf Grund der Forschungen
de Rossi’s, Stevenson’s u. A. ganz umzuarbeiten sind. — Bruzza: Document,
betr. eines Kirchenbaues vom Jahre 814 in loco Bisucci in Piemont. —
Stevenson über den Schatz von Monza und das sog. Diptychon des Boethius
(welches, entgegen der Annahme des Biraghi, keinerlei christliche Bezeich-
nung enthält). — Marucchi betr. einer Inschrift der Basilika S. Agapeti in
Palestrina. Sie ist interessant durch die Erwähnung der den laetabilis
tumulus des Martyr umgebenden Mete. — De Rossi über ein Grab in der
Nähe des Sepolcro dei Scipioni.
Fortsetzung der Berichte im Jahrgang 1884/85 (Jahr 1884): Gamurrini
über den von ihm in Arezzo entdeckten unedirten Tractat des hl. Hilarius
De mysteriis und ein aus den letzten Jahren des 4. Jahrhunderts stammendes
werthvolles Pilgerbuch nach dem hl. Lande. (Gedruckt in Studi e documenti
di storia e diritto, 1884, fase. 1.) — De Lauriere: Inschrift vom Jahr 406
mit Erwähnung des Dies Solis. — Lanciani zeigt eine Terracottalampe aus
den Scavi des Atrium Vestae, mit TOT AriOT .... OT („AUavaatoa“). —
De Rossi über das Epitaph eines Kindes mit Namen ÜACIiblAOC, welches
— ein sehr seltener Fall — als Orans und zwar in Gestalt eines geflügelten
Putto dargestellt ist. Le Blant hat dann den Grabstein publicirt in den
Melanges de l’Ecole fr. de Rome, 1884. PI. XXIII, p. 378 f. — Stevenson
theilt im Auftrage de Waal’s eine bulla plumbea mit, welche die Legende
t .... || ANN . . . ||. . . PISCO || PI (Palme) R II ECCL |( SRC; es wird
mit ziemlicher Bestimmtheit nachgewiesen, dass die Bulle einem Bischof Jo-
hannes von Syrakus (595—609) angehört. Sie wäre demnach eines der ältesten
und wichtigsten Denkmäler dieser Gattung. — Gatti über zwei Märtyrer-
inschriften in Africa, ein Beitrag zu der Frage der Benennung der ältesten
Kirchen. Der eine dieser Titel lautet: HIC Es£ cZomVS dei nostri hie MEMO-
ria WNmWrum et BEATI EMERITI GLORIOS1 GONSVLTI, wo Eme-
ritus der Name, gloriosus consultus eine Bezeichnung der Stellung zu
sein scheint, eine Hypothese, welcher de Rossi auf Grund einer eben zu Tage
getretenen neuen Inschrift nicht ohne weiteres beizutreten geneigt ist. —
Marucchi über einen bei Givitella S. Paolo gefundenen viereckigen Ziegel-
stempel mit IN ■ NOMINE • DEI, eine sehr seltene Glasse von Denkmälern. —
Stevenson über eine Lampe mit den zwölf Aposteln. — De Rossi über
zwei Publicationen von F. X. Kraus (Wandgemälde der Reichenau, God. Eg-
berti). — Gammurini über eine Handschrift zu Arezzo, nicht unwichtig zur
Geschichte der Benutzung der Apokryphen in Litteratur und Kunst des Mittel-
alters. — Le Blant und de Rossi über eine seither publicirte (Mel. de FEcole
fr. de Rome, 1884, man.) pittacia reliquiarum. — Armellini über einen
Altarstein vom Jahre 1131 in der Kirche des hl. Erasmus bei Gubbio. Die Inschrift
 
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