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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Muther, Richard: Chronologisches Verzeichniss der Werke Hans Burgkmair's des Aelteren 1473-1531
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0509

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Chronologisches Verzeichniss der Werke Hans Burgkmair’s des Aelteren. 445
(Die in der Münchener Pinakothek bewahrten Brustbilder des Herzogs
Wilhelm IV. von Bayern und seiner Gemahlin Maria Jacobäa von Baden
aus dem Jahre 1526 sind kaum von Burgkmair.)
Gleich gross wie das Blatt Nr. 835 und zu diesem gehörig sind die fol-
genden drei Blätter:
1527.
836. Die Kreuztragung. P. 83. Die zwei Kriegsknechte eröffnen den Zug.
Rechts im Vordergrund hält Veronica das Schweisstuch; links ein Kind, das
die Nägel und ein Gefäss mit Essig trägt; eine Menge Volkes folgt. Unten
steht: »0 Herr Jesu Christe, ich ermane dich des gangs und ausfürens, do du
dz schwär creutz etc.« und die Jahrzahl 1527. Acht vereinigte Blätter, ganz
ebenso behandelt und gleich gross wie B. 17 u. 19. Albertina.
837. Christus am Kreuz zwischen den Schächern. In der Mitte unten
Maria Magdalena, die den Stamm des Kreuzes umfasst hat, links Johannes
und die ohnmächtig hingesunkene Madonna, die von Maria und Martha ge-
halten wird, rechts Pilatus mit drei Kriegsknechten. Ein Engel trägt die Seele
des guten Schächers, ein Teufel die des bösen hinweg, im Hintergründe die
Kuppelbauten und Thürme Jerusalems. Unterschrieben: »Herr Jesu Christe,
der du umb die IX stund am Krewtz hangend mit grosser stymm deim Vater
den geist bevolhen Und nach langer Verspottung der Juden, unschuldigs leiden
und wunderzeichen ains bittern tods gestorben bist, mit aim sper durchstochen
Und ain Sinn gots bewegt Ich bit dich lass dir mein geist in der stund meins tods
bevolhen sein.« Unten HB, auf einer Gartouche zwischen der Inschrift MDXXVII.
Grosses Blatt aus acht Holzstöcken; gute Zeichnung, aber grober Schnitt.
Gleich gross und wohl dazu gehörig:
838) Adam und Eva unter dem Baume der Erkenntniss. Das Paradies,
reich besät mit tropischen Bäumen, aus deren mittlerem die Schlange herab-
schaut. Links steht die langlockige Eva, ein prächtig gezeichneter üppiger
weiblicher Körper, und reicht Adam, der, beinahe von hinten gesehen, rechts
unter einem dicken Baume steht, den Apfel hin. Der Hintergrund ist mit
verschiedenen Thieren bevölkert. Unten auf einem Bande die Buchstaben
H B. Unterschrieben: »Und got gesegnet sy und sprach zu In: Seient frucht-
bar und meret euch und erfüllet die erde Und bringt sy unnder euch und
herscht yber fisch im Mör und yber Vögel unnder dem himmel und yber alles
thier das auf erde kreucht. Gen. am 1.« Grosses Blatt aus acht Stöcken; gut
gezeichnet, aber schlecht geschnitten. B. Nr. 1.
1528. Gemälde.
839. Die Königin Esther kniet vor dem in einer reichen Renaissance-
halle aufgestellten Throne ihres Gemahls Ahasverus, um Gnade für die Israe-
liten zu erflehen. Links zur Seite des Thrones steht Haman, rechts hat man
Ausblick in die Stadt. Bezeichnet am Pfeiler in der Mitte: »MDXXV11I Joann
Burgkmair Pictor Augustanus faciebat.« Münchener Pinakothek Nr. 225.
1529.
840. Der Künstler selbst und seine Gemahlin Anna Allerlahn. Die
Frau hält einen Spiegel, in welchem man statt der Gesichter der Beiden zwei
 
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