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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen,
Beginnen wir mit den opaken Gläsern. Sowohl die Fundumstände
wie die Fabricationsweise spricht dafür, dass die ältesten opaken Gläser noch
wenig Glanz und Farbenintensität besassen. So sind die ältesten unscheinbar
abwechselnd schmutzigweiss und schwarzgrau oder weiss und stumpfblau. In
den schmutzigweissen dichten Glaskörper hat man Rillen eingeschnitten und
mit der dunkleren Masse ausgefüllt. Leider besitzt das Gyprus-Museum kein
Exemplar dieser Gattung, die in Privatbesitz gelangten, z. B. ein solches von
langgestreckter Alabasterform im Besitz von Lady Brassey.
Das Museum besitzt nur ein einziges, eigentlich opakes Glasgefäss, das
allerdings von prächtiger Färbung und Irisation; eine kleine Amphora himmel-
blau mit goldgelben Reihenbändern, die zwei eleganten Henkel aus ursprünglich
durchsichtigem (jetzt irisirendem) Glase aufgeschmolzen 1S).
Fast opak, schwach oder halb durchsichtiges oder durch-
scheinendes Glas.
Hier ist ein Fingerring mit übertrieben grosser unverzierter Platte aus
grünlich milchweissem Glase zu nennen.
Auch besitzt das Museum mehrere sehr dicke einfarbige milchweisse
oder blaue oder braune, wenig durchsichtige Schalen mit oder ohne Rollen
oder Höcker. Sehr schön ist eine kleine Schale aus mehr durchsichtigem
purpurrothem Glas mit hineingezogenen unregelmässig verschwimmenden
Bändern milchweissen Glases. Das Stück stammt aus einem Grabe bei Kurion
und gehört der römischen Zeit an.
Aus derselben Zeit aber von mir in einem Grabe bei Katidata un-
mittelbar am Fusse der Kupferminen von Soloi ausgegraben, ist eines der
Prachtstücke der Sammlung, eine kleine, flache Schale. In den prächtig
blauen, noch warmen Glaskörper ist mit milchweissem warmen Glasfluss
hineingearbeitet und nun eine prächtig schöne Marmorirung hervorgerufen.
Das Stück ist so gut wie intact. Ein Fragment einer ähnlichen Schale ist im
Berliner Museum.
Ausserordentlich wichtig ist ein kleines cylinderförmiges Glasgefäss
wiederum von Kurion. Es ist vom Glasfabricanten aus drei Stücken zusammen-
gesetzt, einem weissen Gylinder als Mittelstück, einem blauen als End- und
Mundstück und einem blauen als Bodenstück. Die drei scharf von einander
farbig sich absetzenden Stücke sind aneinander geschmolzen und zu einer
glatten Oberfläche verarbeitet. Ein ähnliches antikes Glas ist mir nicht bekannt.
Aus milchweissem oder farbigem Glas sind noch kleine Salblöffel oder
Salbgriffel für kosmetische Zwecke zu erwähnen. An dem einen Ende ein
Ring zum Hineinfassen, am anderen Ende an dem gewundenen Stiele eine
18) Glasperlen mit bunten Augen in verschiedenen Arten treten in verschiedenen
Perioden auf. Während in der vorphönikischen Zeit nur schwach gebrannte und
meist weisse, seltener grünliche und noch seltener braune Erdperlen vorkommen,
erscheinen eigentliche stumpffarbige Glasperlen zuerst in phönikisirenden Gräbern.
In griechischen Gräbern werden sie selten oder fehlen ganz und treten dann wieder
häufig, aber in anderer Weise, in griechisch-römischen Gräbern auf.
Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen,
Beginnen wir mit den opaken Gläsern. Sowohl die Fundumstände
wie die Fabricationsweise spricht dafür, dass die ältesten opaken Gläser noch
wenig Glanz und Farbenintensität besassen. So sind die ältesten unscheinbar
abwechselnd schmutzigweiss und schwarzgrau oder weiss und stumpfblau. In
den schmutzigweissen dichten Glaskörper hat man Rillen eingeschnitten und
mit der dunkleren Masse ausgefüllt. Leider besitzt das Gyprus-Museum kein
Exemplar dieser Gattung, die in Privatbesitz gelangten, z. B. ein solches von
langgestreckter Alabasterform im Besitz von Lady Brassey.
Das Museum besitzt nur ein einziges, eigentlich opakes Glasgefäss, das
allerdings von prächtiger Färbung und Irisation; eine kleine Amphora himmel-
blau mit goldgelben Reihenbändern, die zwei eleganten Henkel aus ursprünglich
durchsichtigem (jetzt irisirendem) Glase aufgeschmolzen 1S).
Fast opak, schwach oder halb durchsichtiges oder durch-
scheinendes Glas.
Hier ist ein Fingerring mit übertrieben grosser unverzierter Platte aus
grünlich milchweissem Glase zu nennen.
Auch besitzt das Museum mehrere sehr dicke einfarbige milchweisse
oder blaue oder braune, wenig durchsichtige Schalen mit oder ohne Rollen
oder Höcker. Sehr schön ist eine kleine Schale aus mehr durchsichtigem
purpurrothem Glas mit hineingezogenen unregelmässig verschwimmenden
Bändern milchweissen Glases. Das Stück stammt aus einem Grabe bei Kurion
und gehört der römischen Zeit an.
Aus derselben Zeit aber von mir in einem Grabe bei Katidata un-
mittelbar am Fusse der Kupferminen von Soloi ausgegraben, ist eines der
Prachtstücke der Sammlung, eine kleine, flache Schale. In den prächtig
blauen, noch warmen Glaskörper ist mit milchweissem warmen Glasfluss
hineingearbeitet und nun eine prächtig schöne Marmorirung hervorgerufen.
Das Stück ist so gut wie intact. Ein Fragment einer ähnlichen Schale ist im
Berliner Museum.
Ausserordentlich wichtig ist ein kleines cylinderförmiges Glasgefäss
wiederum von Kurion. Es ist vom Glasfabricanten aus drei Stücken zusammen-
gesetzt, einem weissen Gylinder als Mittelstück, einem blauen als End- und
Mundstück und einem blauen als Bodenstück. Die drei scharf von einander
farbig sich absetzenden Stücke sind aneinander geschmolzen und zu einer
glatten Oberfläche verarbeitet. Ein ähnliches antikes Glas ist mir nicht bekannt.
Aus milchweissem oder farbigem Glas sind noch kleine Salblöffel oder
Salbgriffel für kosmetische Zwecke zu erwähnen. An dem einen Ende ein
Ring zum Hineinfassen, am anderen Ende an dem gewundenen Stiele eine
18) Glasperlen mit bunten Augen in verschiedenen Arten treten in verschiedenen
Perioden auf. Während in der vorphönikischen Zeit nur schwach gebrannte und
meist weisse, seltener grünliche und noch seltener braune Erdperlen vorkommen,
erscheinen eigentliche stumpffarbige Glasperlen zuerst in phönikisirenden Gräbern.
In griechischen Gräbern werden sie selten oder fehlen ganz und treten dann wieder
häufig, aber in anderer Weise, in griechisch-römischen Gräbern auf.