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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Bibliographische Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0570

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506

Bibliographische Notizen.

Durch die Verfassung des Verzeichnisses der architektonischen Hand-
zeichnungen der Uffiziensammlung, die jüngst unter dem Titel: Disegni di
Architettura esistenti nella R. Galleria degli Uffizi in Firenze
(Roma 1886, gr. 8°. XLVIII u. 231 S.) auf Kosten des k. italienischen Unter-
richtsministeriums herausgegeben ward, hat sich Nerino Ferri ein neues Ver-
dienst um die seiner Fürsorge anvertraute Sammlung erworben. Die Aufgabe-
war keine leichte — mag man auch, unter Ausserachtlassung der mannigfachen
mit ihrer Lösung sonst verknüpften Schwierigkeiten, nur die Zahl der zu
katalogisirenden Nummern, die nahezu siebentausend beträgt, in Betracht
ziehen. In das Verzeichniss wurden nicht bloss die rein architektonischen,
sondern auch die topographischen, Ingenieurs- und Maschinen-Zeichnungen, die
ornamentalen und figürlichen Entwürfe — letztere soweit sie mit einem orna-
mentalen oder architektonischen Rahmen in Zusammenhang gebracht sind —
aufgenommen. Auf das alphabetische Namensregister der Künstler mit Hin-
weis auf die Nummern der von ihnen herrührenden Blätter und die Seitenzahl,
wo sie sich im gegenwärtigen Katalog verzeichnet finden, folgt der ebenfalls
alphabetisch nach Orten und Gegenständen in der Art angeordnete eigentliche
Index, dass alle Denkmäler, deren beabsichtigter oder thatsächlicher Standort
bestimmt werden konnte, unter dem Schlagwort dieses letzteren, jene dagegen,
für welche die locale Identification nicht möglich war, unter der Bezeichnung
ihres Gegenstandes (also unter den Rubriken: Amphitheater, Triumphbögen,
Kirchen, Tabernakel, 'Ornamente u. s. f.) angeführt erscheinen. Für die Auf-
nahmen nach antiken Monumenten wurden die diesen von den Künstlern bei-
gelegten Benennungen auch in den Fällen beibehalten, wro die letzteren als
unrichtig erwiesen sind, indem der Verfasser ein kritisches Eingehen als über
den Rahmen eines bescheidenen Verzeichnisses — und den Charakter eines
solchen wollte er seiner Arbeit gewahrt wissen — hinausgreifend erachtete.
Was den archäologischen und inschriftlichen Theil seiner Aufgabe betrifft,
hatte Ferri sich besonders der thätigen, von ihm dankend hervorgehobenen
Mithilfe R. Lanciani’s und Dr. Chr. Hülsen’s zu erfreuen. — Für den prak-
tischen Gebrauch des Katalogs wäre eine Goncordanztafel zwischen den Num-
mern der Blätter in fortlaufender Reihenfolge und der Seitenzahl, wo sie
sich verzeichnet finden, sehr erwünscht gewesen. Ebenso hätte die Repro-
duction der Künstlerinschriften oder wenigstens die Angabe der Bezeichnung
bei den entsprechenden Blättern den Werth der so verdienstlichen und überaus
fleissigen'Arbeit noch gesteigert. C.v.F.
Im letzten Jahrgange der Revue archeologique (1885, III® serie,
t. 5 et 6) bringt E. Müntz die Fortsetzung der im vorhergehenden begonnenen
Publication von Urkundenmaterial, das sich auf die Schicksale der antiken
Kunstdenkmäler zur Zeit der Renaissance bezieht (Les monuments antiques
de Rome ä l’epoque de la Renaissance. Nouvelles recherches par Eug.
Müntz). Der erste Beitrag gibt archivalische Rechnungsbelege über die unter
Alexander VI. und seinen Nachfolgern bis auf Paul III. an der Engelsburg
vorgenommenen Herstellungs- und Umbauten. Dieselben beginnen ein Jahr
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