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Repertorium für Kunstwissenschaft — 25.1902

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Hofstede de Groot, Cornelis: Gerrit van Hees, der Maler der "Landschaft mit den Planken" in der Akademie zu Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.61695#0310
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Gerrit van Hees, der Maler der „Landschaft mit den
Planken“ in der Akademie zu Wien.
Die „Landschaft mit den Planken“ gehört zu den besten Bildern
aus der unmittelbaren Umgebung des grossen Ruisdael. Kein Wunder,
dass ein Fälscher sie mit dessen Namen versehen hat und dass zahlreiche
Kenner immer wieder versucht haben, sie mittelbar oder unmittelbar mit
ihm in Beziehung zu bringen. Nachdem er selbst abgethan war, wurde
sein Vater Isack Ruisdael, der jedoch nur Rahmenmacher, nicht Maler
war, genannt. Entsinne ich mich recht, so wurde auch zeitweilig der
Vetter Jacob Salomonsz van Ruysdael in Vorschlag gebracht, Andere, wie
Woermann (Gesch. der Malerei, III. S. 634), kehrten zu Ruisdael selbst
zurück und brachten das Bild in Zusammenhang mit der grossen, 1646
datirten Landschaft in Petersburg.
Richtig war bei letzterer Vermuthung, wie bei der, dass das Bild
von Isack Ruisdael sein könne, das Empfinden, dass es mit der Jugendzeit
Ruidael’s in Verbindung stehe, resp. einer etwas älteren Künstlergeneration
angehöre, als der Zeit, worein die Blüthe des grossen Ruisdael’s fällt, denn
der wirkliche Maler des Bildes heisst Gerrit van Hees, und das einzige
bis jetzt bekannte Datum auf seinen Bildern ist 1650, d. h. nur vier Jahre
nach dem oben erwähnten Erstlingswerk J. Ruisdael’s, im Jahre, wo er
21 oder höchstens 22 Jahre alt war.
Gerrit van Hees ist meines Wissens in der Litteratur zweimal erwähnt
worden. Einmal kommt sein Name bei van der Willigen (Les Artistes de
Harlem, S. 37) vor in dem dort mitgetheilten Verzeichnisse Haarlemer
Künstler, die V. L. van der Vinne ohne jegliche nähere Angabe aufzählt,
und sodann hat Bredius vor vielen Jahren (Ned. Kunstbode 1881, S. 94)
die Aufmerksamkeit auf die eben erwähnte vollbezeichnete und 1650
datirte Landschaft der Sammlung Houck in Deventer gelenkt, die jetzt
dem Museum seiner Vaterstadt Haarlem angehört. Derselbe Forscher hat
dann gemeint, in dem Monogramm eines falschen Hobbema’s im Museum
zu Schwerin: G. H. dasjenige des van Hees wieder zu erkennen, hat diese
Vermuthung jedoch später mit Recht zurückgezogen; das bewusste Bild
ist eben nur ein falscher Hobbema. (Kat. 1882, Nr. 256; vgl. die dortige
Bemerkung.)
 
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