Achter Bries. 73
so weit sie hier ausgestellt sind, nicht jene beiden. Damit
möchte ich für mein Theil zwischen den drei Rivalen nicht
entscheiden, da die Engländer in ihrem Lande die Buch-
binderei sehr hoch schätzen und entsprechend entwickelt
haben; dennoch wird behauptet, dass der englische Ama-
teur seit den letzten Jahren vielfach seine Bücher über den
Kanal zum Binden schicke. Die eigentlich klassische Voll-
ständigkeit der Ausstattung ist in unserer Ausstellung nur
von wenigen vertreten. Es sei nicht unterlassen, die Vel-
hagen'schen Ausgaben »der Bücherfreunde« als rühmliche
Leistungen hervorzuheben*).
Die Buchbindung, welche in England und Amerika
sich auch auf die billigsten gewöhnlichsten Ausgaben er-
streckt, wo wir fast nur die Broschirung kennen, macht sich
auch auf einem eigenen, mit der Literatur ganz ausser Zu-
sammenhang slehendem Gebiete geltend. Es ist dasjenige
der sogenannten Kontobücher, die man hier sehr passend
Blankbücher nennt. Die Schönheit, Eleganz, Stärke ihrer
Bindung, verbunden mit der Sauberkeit und Zweckmässig-
keit ihrer Liniirung, geht sehr weit über alles das hinaus, was
wir von denselben Büchern bei uns fordern. Dagegen sind
dicse Blankbücher von so billigem Preise, dass sie in Europa
einführbar sind. Es kann nur dringend dazu ermuntert wer-
den, die Buchbinderkunst bei uns wieder zu beleben und
zu heben. Die amerikanische Technik derselben hat wieder-
um jenen eigenthümlichen Weg eingeschlagen, auf den ich
schon wiederholt hinzuweisen hatte, dass die Maschine nur
für den gröberen, rein mechanischen Theil der Arbeit ein-
tritt, dagegen alles das, was sich in das Gebiet der Kunst
*) Dass die vorliegende Ausgabe durch ihre Ausstattung einen süllen
aber ausdrucksvollen Beweis sührt, dass der deutsche Buchhandel kann,
was er will, wird dem Leser ebenso ersreulich sein wie mir.
so weit sie hier ausgestellt sind, nicht jene beiden. Damit
möchte ich für mein Theil zwischen den drei Rivalen nicht
entscheiden, da die Engländer in ihrem Lande die Buch-
binderei sehr hoch schätzen und entsprechend entwickelt
haben; dennoch wird behauptet, dass der englische Ama-
teur seit den letzten Jahren vielfach seine Bücher über den
Kanal zum Binden schicke. Die eigentlich klassische Voll-
ständigkeit der Ausstattung ist in unserer Ausstellung nur
von wenigen vertreten. Es sei nicht unterlassen, die Vel-
hagen'schen Ausgaben »der Bücherfreunde« als rühmliche
Leistungen hervorzuheben*).
Die Buchbindung, welche in England und Amerika
sich auch auf die billigsten gewöhnlichsten Ausgaben er-
streckt, wo wir fast nur die Broschirung kennen, macht sich
auch auf einem eigenen, mit der Literatur ganz ausser Zu-
sammenhang slehendem Gebiete geltend. Es ist dasjenige
der sogenannten Kontobücher, die man hier sehr passend
Blankbücher nennt. Die Schönheit, Eleganz, Stärke ihrer
Bindung, verbunden mit der Sauberkeit und Zweckmässig-
keit ihrer Liniirung, geht sehr weit über alles das hinaus, was
wir von denselben Büchern bei uns fordern. Dagegen sind
dicse Blankbücher von so billigem Preise, dass sie in Europa
einführbar sind. Es kann nur dringend dazu ermuntert wer-
den, die Buchbinderkunst bei uns wieder zu beleben und
zu heben. Die amerikanische Technik derselben hat wieder-
um jenen eigenthümlichen Weg eingeschlagen, auf den ich
schon wiederholt hinzuweisen hatte, dass die Maschine nur
für den gröberen, rein mechanischen Theil der Arbeit ein-
tritt, dagegen alles das, was sich in das Gebiet der Kunst
*) Dass die vorliegende Ausgabe durch ihre Ausstattung einen süllen
aber ausdrucksvollen Beweis sührt, dass der deutsche Buchhandel kann,
was er will, wird dem Leser ebenso ersreulich sein wie mir.