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https://doi.org/10.11588/diglit.1365#0101
ZEHNTER BRIEF.
An Bord der »Oder«, Ansang September.
IBWOHL die Ueberschrift »Briefe aus Philadelphia«
ilnicht mehr die volle Berechtigung hat, so wollen Sie
mir dieselbe doch noch einmal und zum letztenmal gestat-
ten, da das, was ich auf dem schaukelnden Ozeandampfer
niederschreibe, nur die unmittelbaren Erinnerungen des eben
beendigten Aufenthaltes wiedergibt. Ich habe Ihnen in
meinem letzten Briese nothgedrungen mit Zahlenmaterial
beschwerlich fallen mussen, um coram publico einen Beweis
zu führen, den man früher schon zwischen den Zeilen meiner
Reserate hätte finden können. Ich war zu dem Beweis-
antritt gezwungen, da die letzten Tage meines transozeani-
schen Aufenthalts mir mehr und mehr Angrifse aus Europa
zuführten, die an Heftigkeit nichts zu wünschen übrig liessen.
Auch heute kann ich nicht auf Widerlegungen eingehen,
sondern muss die Thatsachen für mich sprechen lassen. Die
Gereiztheit und Leidenschaftlichkeit, mit welcher man sich
äussert, weicht hosfentlich bald einer anderen Betrachtungs-
weise, da es sich um eine grosse gemeinsame, ja man dars
sagen, nationale Sache handelt. Denn so wie eine gute oder
schlechte Ernte aus das ganze Land zurückwirkt, so auch
An Bord der »Oder«, Ansang September.
IBWOHL die Ueberschrift »Briefe aus Philadelphia«
ilnicht mehr die volle Berechtigung hat, so wollen Sie
mir dieselbe doch noch einmal und zum letztenmal gestat-
ten, da das, was ich auf dem schaukelnden Ozeandampfer
niederschreibe, nur die unmittelbaren Erinnerungen des eben
beendigten Aufenthaltes wiedergibt. Ich habe Ihnen in
meinem letzten Briese nothgedrungen mit Zahlenmaterial
beschwerlich fallen mussen, um coram publico einen Beweis
zu führen, den man früher schon zwischen den Zeilen meiner
Reserate hätte finden können. Ich war zu dem Beweis-
antritt gezwungen, da die letzten Tage meines transozeani-
schen Aufenthalts mir mehr und mehr Angrifse aus Europa
zuführten, die an Heftigkeit nichts zu wünschen übrig liessen.
Auch heute kann ich nicht auf Widerlegungen eingehen,
sondern muss die Thatsachen für mich sprechen lassen. Die
Gereiztheit und Leidenschaftlichkeit, mit welcher man sich
äussert, weicht hosfentlich bald einer anderen Betrachtungs-
weise, da es sich um eine grosse gemeinsame, ja man dars
sagen, nationale Sache handelt. Denn so wie eine gute oder
schlechte Ernte aus das ganze Land zurückwirkt, so auch