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Zeitung
für
Theater und andere schöne Künste.

Neuntes Stück.

Ueber die Pantomime-
Zweites Fragment.
Nein, eine solche Carricatur von Kunstwerk, eine
Mißgeburt von so sinnloser nnd nicht bloß gegen einen
gebildeten, sondern gegen jede.n Geschmack, und über-
haupt gegen allen gesunden Menschenverstand strei-
tender Art, konnte unmöglich die Bewunderung derje-
nigen seyn, deren Kunstgefühl und Schönheitssinn
bald über 2002 Jahre vor dem Richterstuhle des Ge-
schmacks den Preis über alle Völker der Erde davon
getragen hat.
Die Vollkommenheit der Geberdenkunst kann
schwerlich aus etwas anderm als dem Zwekke die-
ser Kunst überhaupt, und aus der Natur ihrer
Mittel beurtheilt werden.
Der Zweck der Geberdenkunst, es sey nun in der
Begleitung wirklicher oder eingebildeter Reden, oder
des stummen Affects, als einzigen Ausdrukkeö des in-
nern Seelmznstandeö, ist nichts anders als höchst
möglich täuschende Karakterdarsteüunq des menschli-
chen Körpers, wie er in der wirklichen Erfahrung un»
RH.Mus.IV.B.zH. N
 
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