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Zeitung
für
Theater und andere schöne Künste.
Zehntes Stück.

Wie nahe ist die deutsche Bühne ihrem Awekke?
Eine Skizze.
( Auszug aus einer Vorlesung in der deutschen ge-
lehrten Gesellschaft Zu Mannheim.)
^Hn den blühendsten Zeiten der französischen Littcratur,
da man die dramatische Dichtkunst auf dem höchsten
Gipfel der Vollkommenheit glaubte, wurde von einem
berühmten Rednerdie Frage aufgestellt: ob die
Schaubühne eine Schule guter Sitten sey? Er be-
hauptete: sie könnte es ihrer Natur nach, und sollte
es seyn; sie wäre es aber bei weitem nicht; Theater-
dichter, Schauspieler und Publikum trügen mehr bei,
durch die Schauspiele die Sitten zu verderben als zu
bessern.
Ludwkg Riccobonk, der verschiedene Schriften
über die Bühne herausgab, und bis in sein drei und
fünfzigstes Jahr Schauspieler war, verlies endlich,
aus Achtung für die guten Sitten, die Bühne, und
Legte im Jahr 174z der Kaiserin von Rußland
P. Poree.
**) Elisabeth r..
 
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