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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 25.1915

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Heft 3
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Gischler, W.: Gregor von Bochmann der Jüngere †
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https://doi.org/10.11588/diglit.26491#0110
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Abb. 5.

Aufgabe zurückführen, die wie gesagt im Statuarischen,
im Monumentalen liegt, dem sie schon im Material
enger als jede andere Kunst verpflichtet ist. Denn so
sehr sie in unserer Aeit handwerklich zur Tonkneterei
geworden sein mag, Stein und Bronze bleiben ihr end-
gültiges Material; Sinnbilder des Lebens in diesem Mate-
rial aufrichten, heißt von Haus aus Monumente schaffen.
Wer die jüngstc Entwicklung der Bildhauerkunst beob-
achtet hat, weiß ja, wie hitzig sie sich nach dem Jmpres-
sionismus auf die statuarische Ruhe zurückbesann und wie
sie bis zu den wuchtigen Steinklötzen der Ägypter und As-
syrer zurückging, um absolute Vorbilder hierfür zu haben.

Bildniobüste eines Friescn.

Bernhard Hoetger, auch ein Karl Janssen-Schüler
und also ein Studiengenosse Bochmanns, hat diese
Entwicklung für uns Deutsche am deutlichsten gemacht.
Bochmann, der nicht wie er nach Paris in die Lebensluft
Rodins und Maillols ging, dessen bescheidene Natur
nicht für solchen Wellengang geschaffen war, suchte die
Rückkehr aus deni Jnipressionismus zur plastischen
Kunst zunächst auf dem Weg, der durch Hildebrand
und die Münchener Schule der meistbegangene in Deutsch-
land wurde. Hier ist das Vorbild die Frührenaissance,
jene Ieit, da in Jtalien die bildende Kunst zum erstenmal
aus dem Geist der Antike sich zu erneuern versuchte.


 
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