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Rocznik Historii Sztuki — 16.1987

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Szczepkowska-Naliwajek, Kinga: Późnogotycka plastyka złotnicza w Prusach Królewskich
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https://doi.org/10.11588/diglit.14539#0071
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PÓŹNOGOTYCKA PLASTYKA ZŁOTNICZA W PRUSACH KRÓLEWSKICH

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vor allem an eine Figur derselben Heiligen aus dem Mittelschrein des Altars der Schuhknechte in Marienkirche in
Gdańsk und auch an eine geschnitzte Maria mit Kind aus der Zeit um 1500, die gegenwàrtig im Nationalmuseum
in Gdańsk steht. Man kann also annehmen, dass das hôlzerne Modeli zur Figur der HI. Barbara im Danziger
Umkreis hergestellt wurde und zwar vermutlich von einem Schiller oder Mitarbeiter des Hans Brandt.

Mit dem Umkreis von Gdańsk oder den Werkstatten in Warmia wird auch die verlorengegangene silberne Reii-
quienstatuette des HI. Petrus aus Reszel in Zusammenhang gebracht. Sie reprâsientiert die letzte Phase des spatgotischen
Stils aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Vermutlich ebenfalls im Umkreis von Gdańsk enstand das teilweise
vergoldete silberne Reliquiar einer Marienfigur mit Kind, das bis zum letzten Krieg im Dom zu Pelplin aufbewahrt
wurde und 1512 von Bischof Nicolaus III. Crapitz fur den Dom in Chełmża gestiftet worden war. Es war mit
einer Hôhe von 80 cm das monumentalste aller Figurenreliquiare, die bis in Gegenwart im Gebiet des koniglichen Preussen
aufbewahrt wurden. Leider ist aber die einzige bekannte Fotografie dieser im zweiten Weltkrieg verlorengegangenen
Figur so schwach. dass genauere Forschungen unmóglich sind.

In den Goldschmiedewerkstàtten von Gdańsk entstanden hôchstwahrscheinlich zwei Biistenreliquiare, das der HI. Barbara
in Czerwińsk (um 1430) und das der HI. Ursula in Żarnowiec (kurz nach Mitte des 15. Jahrhunderts). Die hohe, durchbrochene
Krone der HI. Ursula wurde erst in den Jahren 1500-1510 angefertigt. Der ursprùngliche kùnstlerische Ausdruck des
Biistenreliquiars der HI. Ida in Lidzbark Warmiński wurde durch eine unsachgemàsse Ubermalung des Gesichts und
eine zu strenge neugotische Krone verunstaltet. Die auf dem Sockel befindlichen getriebenen Plaketten mit Darstellungen
der Schutzheiligen der Kirche in Lidzbark — der Heiligen Petrus, Paulus und Maria Magdalena — sind spàter aufgesetzt.
Sie gehóren zu Arbeiten im weichen Stil aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts und stammen wohl aus einer
ermlandischen Goldschmiedewerkstatt.

Ubersetzt von Kinga Szczepkowska-Naliwajek
 
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