Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rocznik Historii Sztuki — 27.2002

DOI article:
Wisłocki, Marcin: Upamiętnienie i gloryfikacja w ewangelickiej sztuce Pomorza w XVI - XVII wieku
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14536#0257
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
UPAMI^TNIHNIH I (iLOKVriKACIA W LiWANCiHUCKlH.I SZ H Cl l'OMOR/.A W XV1-XV1I WIHKU

251

potrzeba utrwalenia dobrego wizerunku dla przyszłych pokoleń gminy chrześcijańskiej. Pobożny czyn nie
mógł być przecież w żadnej mierze podstawą do usprawiedliwienia, dlatego też podkreślano wciąż osobisty
akt uczczenia Boga, wyznania wiary i w magiczny niemal sposób powtarzano formułę o Jego łasce. Zgodnie
bowiem ze słowami Porządku Kościelnego z 1569 r. człowiek „nicht gerecht werde noch vor gade gerecht
is, dorch egene fràmichkeit, inwendige hilichkeit edder egene gude werke, alse dat gesette leret, ock nicht
durch de inwandende wesentlike gerechticheit, de godt sùlvest is, sundern aliène dorch den dodt, biot,
vordeenst unde gehorsam Jesu Christi, de uns in der bekeringe ut gnaden togerekent unde togeent unde
aliène dorch den geloven entfangen unde appliteret wert" - „nie jest sprawiedliwy ani przed Bogiem uspra-
wiedliwiony, przez własną pobożność, ani wewnętrzną świętość, ani własne dobre uczynki, jak uczy prawo,
[i] także nie przez wewnętrzną rzeczywistą sprawiedliwość, przed Bogiem samym [usprawiedliwiony] nie
jest, ale jedynie przez śmierć, krew, zasługę i posłuszeństwo Jezusa Chrystusa, w którym nam w nawróceniu
i łasce poznanie i cnoty, i tylko przez wiarę rozpoczęte i darowane są"145.

ERINNERUNG UND GLORIFIKATION IN DER EVANGELISCHEN KUNST DES 16. UND 17.

JAHRHUNDERTS IN POMMERN

Zusammenfassung

Die kommemorative Funktion der Kunst, die in den Schriften evangelischer Theologen des Herzogtums Pommern im 16. und
17. Jh. neben historischen und didaktischen Aufgaben besonders hervorgehoben wurde, fand oft ihren Ausdruck expressis verbis
bereits in einem Kunstwerk allein. Obzwar die Idee der „Rechtfertigung" durch „fromme Stiftung" von Luther abgelehnt worden
war, erfullte sie doch im Lichte der pommerschen Konsekrations- und Leichenpredigten weiterhin eine bedeutende Rolle im Leben
christlicher Gemeinde ais nacheiferns- und lobenswerte „gute Tat eines Christenmenschen". Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts
behaupteten sich auch nach wie vor die ais Votivgaben verstandenen Stiftungen.

Die kommemorative wie auch die glorifizierende Funktion sind am deutlichsten in Epitaphien zu sehen, sie sind aber auch in
den liturgischen Ausstattungselementen (Altarretabeln, Kanzeln, Taufbecken) sowie in der dekorativen Gestaltung der Emporen
und Herrschaftslogen vorhanden. In den Stiftungsinschriften der Altàre, Kanzeln und Taufbecken erwàhnte man immer an der
ersten Stelle die mit der Frômmigkeit verbundene und dann die àsthetische Motivation, denen erst die eigentliche Gedàchtnisabsicht
folgte (Eńnnerung, Gedachtnis). Der Erinnerung dienten Stiftungsinschriften, welche die Kategorie memoria als Intention des
Auftraggebers in den zu dessen Lebzeiten gestifteten Werken erwâhnten. Diejenigen Inschriften dagegen, die als Andenken an
einen Verstorbenen gedacht waren, bezogen sich auch auf dessen nachste Verwandte bzw. Testamentvollstrecker, die das Kunstwerk
gestiftet hatten.

Die Einbeziehung der Bildnisse in das ikonographische Programm vollzog sich in der evangelischen Kunst Pommerns - auBer
Epitaphien und Grabmalen - von den 50er Jahren des 16. Jahrhunderts in den fiirstlichen Stiftungen. Das Portrât erfullte hierin die
Rolle der konfessionellen, propagandistischen und politischen Manifestation, indem es Herrscher als Schutzherren des evangeli-
schen Bekenntnisses zu prasentieren hatte. Was die epitaphischen Programme anbetrifft, kann man hierin deutliche Tendenz nach
einer sich immer stàrker verzeichnenden Betonung der persônlichen Inhalte beobachten, was sich in der besonderen Bedeutung des
Bildnisses, der Inschrift und des Wappens offenbart hat. Dièse Erscheinung findet entsprechende Analogien in den sich innerhalb
der Strukturen einer Leichenpredigt vollziehenden Wandlungsprozesse, die sich in dem immer umfangreicher werdenden, dem
Verstorbenen persônlich gewidmeten Teil kundtaten. Als wesentlicher Ausdruck des kollektiven Gedàchtnisses der Gemeinde gal-
ten Bildnisse der aufeinanderfolgenden Pastoren, die als „Bildnisgalerien" entstanden und von der ununterbrochenen Fortsetzung
des „wahren Evangeliums" zeugten. Der Auftraggeber derartiger Kunstwerke war manchmal die ganze Gemeinde, wobei man
insbesondere bevorzugte, Bildnisse verdienter Prediger môglichst nah der Kanzel aufzubringen. Portràts der Geistlichen mit der
Gedachtnisinschrift iiber ihren Tod galten fur ihre Zeitgenossen als Epitaphien. Die Tatsache, dass dièse Bildnisse auf Elementen
der liturgischen Ausstattung der Kirchenraume aufgebracht wurden - obwohl sie nicht immer eine Gedachtnisinschrift im Sinne des
Epitaphs enthielten - erlaubt im Lichte der zeitgenôssischen Literatur derartigen Stiftungen im gewissen Sinne die „epitaphische"
Rolle zuzuschreiben.

Als besondere Art der Glorifikation galt die bildliche Darstellung der Gestalten aus dem Alten bzw. Neuen Testament oder
auch der persônlichen Schutzheiligen als exempla virtutis. Die glorifizierende Gedachtnisinschrift des Stifters konnte durch eine
„rebusartige" Zusammenstellung der Bezeichnung des Anbringungsortes eines solchen Bildnisses mit dem Namen des Stifters
zustande kommen. Einen durchaus persônlichen Charakter konnte auch das entsprechend gewàhlte theologische Programm gehabt
haben, und zwar geeignet fur dessen Stand, Beruf und Ausbildung. Dies findet auch bestimmte Analogien in den zeitgenôssischen
Leichenpredigten, in denen die Wahl des Leitthemas entsprechende Begrùndung in der Anknupfung an die Biographie des Verstor-
benen gefunden haben konnte. Ein wesentliches Merkmal der kommemorativen und glorifizierenden Inhalte war deren stàndischer
Charakter. In Erinnerungsmalen hôheren Adels kann eine gewisse Tendenz zur Nachahmung von fiirstlichen Grabmonumenten

Sehl in g, op. cit., s. 380.
 
Annotationen