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zurück, und entzog dem die Unterwerfung verweigernden Sohne Macht und Freiheit:
er büfste in einem Kerker in Apulien (1235). Hermann starb acht Jahre später (1243)5
seine Gemahlin Irmengarde von Braunschweig begrub ihn in dem von ihr gestifteten
Kloster Lichtenthal, in welchem sie ihre langen Wittwenjahre hintrauerte. Ihre
beiden Söhne, Hermann der Sechste und Rudolph der Erste, beherrschten gemein-
schaftlich das Markgrafthum, bis den Ersteren seine Ansprüche auf das Erbe seiner
Gemahlin Gertrud von Oestreich, und die Aufforderungen des mächtigen Bischofs
von Rom, Innocenz des Vierten, an die untere Donau führten, wo er indessen schon
nach zwei Jahren (i2Öo) starb. Die unbeschützte Wittwe, mit ihrem unmündigen
Sohne Friedrich, mufste der Uebermacht Ottokars von Böhmen weichen und
flüchtete nach Meissen. Nach ihrem Tode wurde der verwaiste Knabe an den Hof
ihres Vetters, des Herzogs Ludwig von Baiern geführt, wo er mit Konradin, dem
unglücklichen Spröfsling der grofsen Hohenstaufen erzogen wurde.
Von allen Seiten forderten die alten Freunde des gesunkenen Kaiserstammes den
letzten Hohenstaufen auf, sein väterliches Erbe in Neapel und Sicilien wieder zu
erobern. Ihn begleitete der treue Jugendfreund über die Alpen : alles war in
Deutschland hingegeben worden um jene glänzenden Hoffnungen zu erfüllen. Aber
viele der Abentheurer, welche sich an den verderblichen Zug angeschlossen, kehrten
schon von der Lombardei aus zurück : nur wenige Getreue betraten mit dem jugend-
lichen Fürsten die angesprochenen Länder. Da eröffnete ein kräftiges Manifest, die
Unzufriedenheit der Völker mit dem tyrannischen Karl von Anjou, und der unbe-
friedigte Ehrgeiz Heinrichs von Kastilien, neue Aussichten. Alles vernichtete jedoch
der Sieg der Uebermacht und der Hinterlist auf der palentinischen Ebene (1268).
Den fliehenden kaiserlichen Jüngling gab mit seinen Treuen der Verrath des Herrn
von Astura, Johannes Frangipani, in die Hände des blutgierigen Karl 5 und den
2gsten Oktober 1268 fielen Konradin, Friedrich von Baden, wegen seiner Ansprüche
auf Oestreich auch Herzog von Oestreich genannt, und andere Gefährten, auf dem
Blutgerüste vor Neapel.
Die ünthat endete diesen Zweig der Markgrafen von Baden, und alle Länder
fielen auf den Oheim Friedrichs, Rudolph den Ersten, zurück. Dieser beschenkte
reichlich die Stifter in den Thälern des Schwarzwaldes, und mehrte dagegen wieder
*
seine Herrschaft durch ledig gewordene Güter der Hohenstaufen. Allein Rudolph
von Habsburg forderte mit Strenge die dem Kaiser throne entzogenen Besitzungen
zurück, und rief, als der Markgraf die Wiedererstattung verweigerte, die Nachbarn
an dem Rheinstrome unter die Waffen. Der Tag in Hagenau (1276) endete den
zurück, und entzog dem die Unterwerfung verweigernden Sohne Macht und Freiheit:
er büfste in einem Kerker in Apulien (1235). Hermann starb acht Jahre später (1243)5
seine Gemahlin Irmengarde von Braunschweig begrub ihn in dem von ihr gestifteten
Kloster Lichtenthal, in welchem sie ihre langen Wittwenjahre hintrauerte. Ihre
beiden Söhne, Hermann der Sechste und Rudolph der Erste, beherrschten gemein-
schaftlich das Markgrafthum, bis den Ersteren seine Ansprüche auf das Erbe seiner
Gemahlin Gertrud von Oestreich, und die Aufforderungen des mächtigen Bischofs
von Rom, Innocenz des Vierten, an die untere Donau führten, wo er indessen schon
nach zwei Jahren (i2Öo) starb. Die unbeschützte Wittwe, mit ihrem unmündigen
Sohne Friedrich, mufste der Uebermacht Ottokars von Böhmen weichen und
flüchtete nach Meissen. Nach ihrem Tode wurde der verwaiste Knabe an den Hof
ihres Vetters, des Herzogs Ludwig von Baiern geführt, wo er mit Konradin, dem
unglücklichen Spröfsling der grofsen Hohenstaufen erzogen wurde.
Von allen Seiten forderten die alten Freunde des gesunkenen Kaiserstammes den
letzten Hohenstaufen auf, sein väterliches Erbe in Neapel und Sicilien wieder zu
erobern. Ihn begleitete der treue Jugendfreund über die Alpen : alles war in
Deutschland hingegeben worden um jene glänzenden Hoffnungen zu erfüllen. Aber
viele der Abentheurer, welche sich an den verderblichen Zug angeschlossen, kehrten
schon von der Lombardei aus zurück : nur wenige Getreue betraten mit dem jugend-
lichen Fürsten die angesprochenen Länder. Da eröffnete ein kräftiges Manifest, die
Unzufriedenheit der Völker mit dem tyrannischen Karl von Anjou, und der unbe-
friedigte Ehrgeiz Heinrichs von Kastilien, neue Aussichten. Alles vernichtete jedoch
der Sieg der Uebermacht und der Hinterlist auf der palentinischen Ebene (1268).
Den fliehenden kaiserlichen Jüngling gab mit seinen Treuen der Verrath des Herrn
von Astura, Johannes Frangipani, in die Hände des blutgierigen Karl 5 und den
2gsten Oktober 1268 fielen Konradin, Friedrich von Baden, wegen seiner Ansprüche
auf Oestreich auch Herzog von Oestreich genannt, und andere Gefährten, auf dem
Blutgerüste vor Neapel.
Die ünthat endete diesen Zweig der Markgrafen von Baden, und alle Länder
fielen auf den Oheim Friedrichs, Rudolph den Ersten, zurück. Dieser beschenkte
reichlich die Stifter in den Thälern des Schwarzwaldes, und mehrte dagegen wieder
*
seine Herrschaft durch ledig gewordene Güter der Hohenstaufen. Allein Rudolph
von Habsburg forderte mit Strenge die dem Kaiser throne entzogenen Besitzungen
zurück, und rief, als der Markgraf die Wiedererstattung verweigerte, die Nachbarn
an dem Rheinstrome unter die Waffen. Der Tag in Hagenau (1276) endete den