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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (Das Großherzogthum Baden ; 2. Theil): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Nördlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Main — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57122#0036
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( 34 )

gefährlichen Kampf. In dem Kriege mit dem unruhigen Bischof von Strafsburg,
Konrad von Lichtenberg, wurde Durlach von den Soldnern des geistlichen Fürsten
zerstört (127g): einen zweiten Ueberfall wies der Markgraf siegend zurück. Rudolph,
wie seine nächsten Nachfolger, wohnte oft auf der Burg Baden, öfters noch in dem >
neuerworbenen Eberstein, das er mit der Grafentochter, seiner Gemahlin, erhalten
hatte. Als er seinem ältesten Sohne, Hermann dem Siebenten (1288 - 1291), die
Herrschaft übertrug, war schon die Macht des Hauses so bedeutend gestiegen,
dafs dieser Markgraf in dem Streit mit dem Grafen Burkard von Hohenberg,
sechstausend Gewaffnete vor die Stadt Altensteig führen konnte.
Unter den Brüdern dieses Markgrafen und den daraus entsprossenen verschiedenen
Zweigen des Hauses wurde das Land bald gemeinschaftlich beherrscht, bald auch
getheilt, und so bis in die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts immerwährendem
Wechsel unterworfen. Ueber die Burg Baden findet sich aus dieser Zeit keine
Nachricht : nur die feste Stadt wird einmal (i33o) in den haüfig wiederholten
Fehden mit Strafsburg und dem Bischof belagert : sie widerstand dem kurzen
Angriff, während das offene Land weit umher verwüstet wurde. Diese und andere
Unfälle waren die Folge der Schwächung des zerrissenen Landes, das erst Rudolph
der Sechste, der Lange (1353 - i3y2), nachdem die Nebenzweige alle ausgestorben,
wieder zu einem Ganzen vereinigte. Durch ihn ward auch die Macht und das
Ansehen des Hauses in dem Innern wie in den äufsern Verhältnissen wieder her-
gestellt : denn Kaiser Karl der Vierte belehnte ihn feierlich zu Nürnberg mit dem
Fürstenthum der Markgrafschaft Baden (1362) und verlieh ihm wichtige Befreiungen
und Vorrechte. Mit weiser Sparsamkeit sammelte Rudolph die nöthigen Geldsummen,
mit welchen er theils die Burgen verarmender Vasallen an sich kaufte, theils ver-
pfändete Gemeinden und Güter einlöste. Auf ihn folgte die lange, glänzende
Regierung seines Sohnes Bernhard des Ersten, des Grofsen (1372-1431). Die erste
Hälfte derselben fällt in die unruhigen Zeiten, in welchen der schwache Kaiser
Wenzel durch unwürdige Umtriebe niedere Absichten zu erreichen strebte, und
die Städte mit den Fürsten des Reichs in blutigen Kriegen entzweite. Dagegen traten
die Friedliebenden in grofse Vereine zusammen, den Landfrieden gegen solche
störende Unternehmungen zu schirmen. Dies war der Zweck des Bundes, welchen
Markgraf Bernhard mit der Pfalz und vielen Städten schloss (1379), ^er zehn
Jahre später in noch weiterm Umfange erneuert wurde. Mit Ernst und Kraft trat
Bernhard jedem Versuche entgegen, der den geschlossenen Verträgen zuwider die
Rechte der Einzelnen verletzte : daher das grofse Zutrauen der Edeln, wie der
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