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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (Das Großherzogthum Baden ; 2. Theil): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Nördlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Main — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57122#0015
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HAUSACH UND SCHILTACH.

Von Biberach zieht die Strafse an dem Ausgang des Harmersbacher Thales vorüber
nach Steinach, wo sich die Berge nahe an die Kinzig zusammendrängen, und an
den Seiten des wilden Bergstromes nur schmales Wiesenland sich findet. So geht es
dann immer romantischer fort über die Städtchen Hafslach und Hausach. Bei dem
erstem tritt das Seitenthal von Mühlenbach herab , wo ein zweiter Altar der abno-
bischen Diana aufgefunden worden (1778) *, welchen die Brüder Cassianus und
Attianus aufgestellt haben. Hausach ist ein alter Ort, und hatte ehemals seine eigenen
Herren, die in einigen Urkunden und Schenkungen genannt werden, Ruotmann
von Husin, iog5, und Konrad, 1282.
In dem Kampf zwischen den Hohenstaufen und dem Papste Innocentius dem
Vierten, stand der Bischof von Strafsburg, Heinrich von Stahleck, auf der Seite des
Papstes und des von ihm erhobenen Heinrich Raspe, des Thüringers. Der Bischof
brach zuerst die von Konrad, dem Sohne Friedrichs des Zweiten in der Nähe
Strafsburgs besetzten Vesten - dann überschritt er mit gewaffneter Macht den Rhein,
und suchte der grofsen Strafse durch das Kinzigthal Herr zu werden. Offenburg,
Gengenbach, Ortenberg, Hausach und andere feste Orte wurden belagert und er-
stürmt, die meisten verbrannt, und die, welche noch haltbar waren, besetzt (1246).
Schon damals war Hausach ein Besitz der Grafen von Fürstenberg, und wie die
übrigen Lande, blühte auch diese Stadt, von dem edlen Herrscherhause begünstigt.
Die Wohnungen ziehen sich an der Bergseite hinauf: oben liegen durcheinander
geworfen die Trümmer. Nur noch der feste Thurm steht aufrecht; in der neuern
Zeit wurde er in eine Pulverkammer verwandelt, und mit undurchbrechlichem
Dache versehen; denn von hier begann eine Reihe von Verteidigungslinien, welche
sich bis über den Feldberg gezogen haben. Sie hat die Vorsicht gegen die letzten
Zuckungen des Weltenstürmers errichtet. Das Schlofs und das Städtchen sind 1643
von dem französischen Heere bei den Hin- und Herzügen durch den Schwarzwald,
zerstört worden.
Von Hausach aus wird das Thal immer malerischer; steil erheben sich die hohen
Bergwände : hier kahle emporstrebende Felsen, dort mit üppigem Grün bedeckt;
der schmale Uferstrich der Kinzig ist sorgfältig angebaut und ein reicher Obstgarten.
Aber im Allgemeinen wird die Gegend immer rauher , die Rebe hört auf, und
1 In H. D. D. Deanee Abnobee Cassianus Cassati V. S. L. L. M. Et Attianus Floater Falcon et Claro Cos.
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