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Ring, Maximilien de
Malerische Ansichten der Ritterburgen Deutschlands: mit einem historischen und beschreibenden Texte (Das Großherzogthum Baden ; 2. Theil): Alte Schlösser des Grossherzogthums Baden: Nördlicher Theilvon dem Kinzigthale bis an den Main — Paris, Mühlhausen: Lithographie von Engelmann & Cie., 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.57122#0034
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mit der Religion der Herrscher den allmähligen Uebergang des einen in die andere.
Hoch auf den Bergspitzen thronen die Gottheiten, Merkur und Neptun (auf dem
Friesenberg)5 in der Stadt selbst standen Tempel und Altäre den heilenden Göttern

geweiht.
Dieses so schön sich entfaltende gesellige Leben vernichtete indessen in dem
dritten Jahrhundert der Strom der Allemannen, der sich über die Länder ergofs,
und eine lange Nacht lagert sich über die Geschichte Badens. Dennoch konnte der
Barbar nicht die Heilkraft der ewigen Quellen zerstören : und dankbar bezeugten
die kommenden Geschlechter ihre Anerkennung. Den Franken führte der Sieg über
die Allemannen bis an das Hochgebirge, und Dagobert der Zweite vergabte die heifsen
Bäder in dem Osgaue mit ihrer Mark an den Abt des Klosters in Weissenburg,
der für seine Gemeinde um dieselben gebeten hatte (676). Der deutsche König
Ludwig wiederholte die Schenkung (873), nachdem in dem Laufe der Zeit die
Vasallen des Thrones dem Stift die Güter entzogen hatten. Es ist indessen unmöglich
den weitern Wechsel der Besitzer zu verfolgen, bis auf die Zeit der Gründung der
Zäringer Herrschaft über diese Länder. Vermuthlich war schon früher von den alten
Gaugrafen die Burg auf der Berghöhe erbaut worden : als Eigenthum des Hauses der
Grafen von Calw gieng sie mit der Hand ihrer Tochter an Hermann den Ersten, den
Sohn Bertholds des ersten Herzogs von Zäringen, über. Wie bei der Burg Hachberg
erzählt worden, bildeten alle diese Lande eine Herrschaft bis auf die Theilung unter
Hermanns des Vierten Söhne, Hermann den Fünften und Heinrich den Ersten. Jener
erhielt die nördlichern Besitzungen mit dem Schlosse Baden, welches seit einigen
Geschlechtern der gewöhnliche Wohnsitz der Markgrafen war, und von welchem
schon Hermann der Dritte den Namen eines Markgrafen von Verona in den von Baden
umgewandelthatte. Die in denTheilungen geschwächte Macht des Hauses wurde unter
Hermann dem Fünften wieder verstärkt durch den Zuwachs einiger dagsburgischer
Besitzungen, und mehr noch durch den wichtigen Umtausch gegen das zugefallene
braunschweigische Erbe. Diese Vortheile erwarb sich der Markgraf vorzüglich durch
seine Treue gegen den Kaiser Friedrich den Zweiten. Denn als sich gegen diesen
vielfach umhergetriebenen Fürsten, während seines Aufenthalts in Sicilien, der
eigene Sohn Heinrich der Siebente empörte und die Freunde des Vaters durch
Waffengewalt drängte, zog Markgraf Hermann nach Italien, dem Vater die traurige
Kunde von dem Abfall zu überbringen. Der Ausbruch der Rache Heinrichs hatte
für den Markgrafen, wie für den Herzog von Baiern, nur in den ersten Augenblicken
gefährliche Folgen: schnell kehrte nämlich der zürnende Vater nach Deutschland
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