Metadaten

M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein)
Sammlung Carl Roettgen Bonn: Werke der Holzplastik des 13. bis 17. Jahrhunderts, Mobiliar der Gotik und Renaissance, Kunstgewerbe [Versteigerung zu Köln 11., 12. und 13. Dezember 1912] — Köln, 1912

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1275#0034
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5

(TV

der kupfernen Zackenkrone. Das vor der Brust in flache Vertikalfalten gelegte Ge-
wand umschließt über den Hüften ein Gürtel. Der Mantel wird vor der Brust durch
eine reichverzierte Tassel gehalten, fällt über Schultern und Arme schlicht herab und
ist von rechts herüber über den Schoß geworfen, wo er, besonders um die Füße
herum, in reichem Gefältel geordnet ist. Auf ihrem linken Knie sitzt, gestützt von
ihrer angewinkelten linken Hand, das in einen weiten Kittel gehüllte Kind, mit alt-
klugem Gesichtsausdruck geradeausblickend, ein aufgeschlagenes Buch auf dem Schöße
haltend. Die rechte ausgestreckte Hand der Maria hält ein kupfernes Szepter mit
Kristallknauf. — Die Gruppe steht in einem Baldachin aus altem Brokat, mit Gold-
borten verziert, der einer späteren Zeit angehört. Naturfarbe.

Niederrheinisch. 1. Hälfte des 15. Jahrh. — Erworben in Zülpich. — Clemen, Kunstdenkmäler V, 3
S. 215 Nr. 17. ^ Abb, Tf. 6.

124 GROSSER CRUCIFIXUS IN
Eichenholz, der Christus-
hohl. Höhe des Körpers
Höhe des Kreuzes 260,
ruhiger, würdevoller Haltung an
Der Brustkorb mit etwas vor-
ausgebogen, die Füße überein-
Tode auf die Brust gesunken,
letzter, leiser Klage noch um-

DREIVIERTEL - LEBENSGRÖSSE.
körper fast vollrund, innen
128, Spannweite 120 cm.,
Breite 200 c m. Der Körper in
leicht nach oben gereckten Armen,
tretenden Rippen, die Knie schwach
ander genagelt. Das Haupt ist im
Die Augen geschlossen, der von
zitterte Mund leicht geöffnet. Das

Haar fällt nach vorn in zwei freigeschnitzten Ringellocken auf die Brust herab,
die Dornenkrone legt sich völlig freigeschnitzt um den Kopf. Das Lendentuch kurz,
reichfaltig gebrochen, beiderseitig in Zipfeln herabhängend. Das im Gesicht ausge-
prägte tiefe Leiden ist in der Haltung des Körpers nur in würdig-verhaltenem Aus-
druck dargestellt. Das Kreuz läuft in eckig unterbrochene Vierpässe aus. Auf den
Endigungen der Seitenarme und auf der unteren Endigung des Langarmes als Applique
je ein vollrund geschnitzter, großgeflügelter Engel mit einem Kelch, in flottbewegter,
schwebender Haltung. Über dem Kreuze rechts und links zwei ähnliche Engel, Der
Kopf Christi auf quadroniertem Nimbus, am oberen Langarm Schriftband mit INRI.
Naturfarbe. Zum Teil ergänzt.

Niederrheinisch. 2. Hälfte des 15. Jahrh. — Erworben in Holland. — Clemen, Kunstdenkmäler V, 3 S. 216
Nr. 27. , Textabb.

27
 
Annotationen