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Roettgen, Steffi [Oth.]; Mengs, Anton Raphael [Ill.]
Anton Raphael Mengs 1728-1779 (Band 1): Das malerische und zeichnerische Werk — München: Hirmer Verlag, 1999

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.54691#0174

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WK 61 Kräbig
Lithographie
1835, Nr. 423
WK 62 Lina Krieger
Pastell
1836, Nr. 331
WK 63 L. Schmidt (Galerieinspektor)
Öl
1838, Nr. 201
WK 64 Fr. Milde
Pastell
1838, Nr. 216
WK 65 Lina Krieger
Pastell
1840, Nr. 106
WK 66 E. Müller
Pastell
1840, Nr. 209
WK 67 Emilie Keller
Öl
1844, Nr. 306
WK 68 Ernst Oertel
Öl
1845, Nr. 360
WK 69 Fleischmann
Pastell
1845, Nr. 411
WK 70 Walther
Porzellangemälde
1847, Nr. 327
WK 71 Lina Krieger
Pastell
1848, Nr. 186
WK 72 Wilh. Gerboth
Öl
1848, Nr. 194
WK 73 A. Kraft
1850, Nr. 180

103


103 Ariadne, von Theseus verlassen
Aquarell und Deckfarben auf Pergament, 98 xl25 mm, unvollendete Minia-
tur
Wien, Graphische Sammlung Albertina, Inv. Nr. 4636
Farben
Gewand in hellem Karminrot, Hemd weiß, Inkarnat rötlich mit grünen
Schatten; Umgebung olivgrün mit grünen und blauen Tönen.
Bibliographie
Kat. Albertina, Deutsche Schulen 1933, Nr. 1898, S. 153
Im Inventar der Albertina wird das Sujet wie folgt beschrieben:
»Ariane dans l’Ile de Naxos pleurant le depart de Thesee«. <
Die technischen Merkmale weisen das Blatt als unvollendete Minia-
tur aus. Einzelne Partien, wie z.B. Gewand und Gesicht, sind bereits
bildmäßig ausgeführt, während Arme, Hintergrund und Landschaft
dagegen nur flüchtig angelegt wurden. Angesichts der geringen
Anzahl von erhaltenen Miniaturen und wegen seiner frühen Entste-
hung kommt dem Werk Bedeutung zu. Neben den durch Ismael
Mengs vermittelten Einflüssen der flämischen Malerei im Stil Adrian
van der Werffs stehen bereits römisch-barocke Einflüsse, besonders
auch im übertriebenen Gesichtsausdruck. So erinnert die Haltung
der Ariadne - sie nimmt den Ausdruckskanon der Büßenden Magda-
lenen vorweg - an die Personifikation der Architektur in der 1741
datierten Kopie nach Marattis Gedenkblatt für Raffael. In der klein-
teiligen und faltenreichen Gewandbildung macht sich noch der
Einfluß von Werken des Vaters, wie etwa dem Toten Christus mit
Leidenswerkzeugen in der Witt Collection in London, bemerkbar.
Ausdrucksmäßig bestehen enge Beziehungen zu der Zeichnung mit
dem Tod der Dido (Z109), die wohl in die gleiche Zeit zu datieren ist.
In der sterbenden Dido findet auch das breite und etwas grobe
Gesicht der Ariadne seine engsten Parallelen. Eine frühere Zeich-
nung in Oslo stellt vermutlich ebenso Ariadne auf Naxos dar (Z 89)
und verdeutlicht die stilistischen Wurzeln, aus denen sich die Dar-
stellung nährt.
Möglicherweise entstand die Miniatur noch während des ersten
Romaufenthaltes. Die Abkehr von den Prinzipien der Miniatur-
malerei ist bereits deutlich erkennbar. Denn die Wahl einer einzigen
Figur als Bildgegenstand entspricht eher der Bildauffassung und
Komposition eines Tafelbildes.
104 Augustus und Kleopatra (Plutarch, Vita des Marc
Antonius LXXXIII) Farbtafel VI
Öl auf Leinwand, 59,5 x 45 cm
Augsburg, Städtische Kunstsammlungen, Inv. Nr. 12634
Provenienz
Slg. Graf Callenberg, Dresden (1784); Slg. Czernin, Wien
Farben
Hintergrund und Architektur graubraun, Statue in schmutzigem Grau, Tem-
pelgiebel in Bronzefarbe, Tympanondekor als Relief, Zwischenwand in pom-
pejanischem Rot, dunkelgrüner Vorhang; Kleopatra in weißem Kleid, das die
Haut hindurchschimmern läßt, weißes Haarband, gelber Gürtel, rosiges
kühles Inkarnat; Sofa in Goldgelb mit hellblauem Überwurf, gelbe Kissen;
Augustus in gelbem Untergewand, karminroter Mantel mit weißen Lichtern,
grüner Lorbeerkranz, kräftiges Inkarnat; Seleukos in grünblauem Mantel,
darunter etwas Rot, verschattetes Inkarnat; Dienerin links in rotem Unterge-
wand und gelbem Mantel, gelbes Kopftuch; Dienerin rechts: Untergewand in

154 Katalog der Gemälde
 
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