I. HOLZSCHNITTE UND STICHE.
Im Jahre 1515 erschien in Nürnberg ein Holzschnittflugblatt
mit einem von fünf lateinischen Distichen begleiteten, ungemein
flüssig gezeichneten Rosenkranzbilde (B. Dürer-App.
29, Abb. Geisb. XIII, 20; Fig. 21), das, ikonographisch bis zum
letzten Motive auf Vorlagen zurückgehend, die noch aus dem 15.
Jahrhundert stammen (vgl. Schreiber 1826), sich stilistisch durch-
aus in Dürers Bahnen bewegt. Der unbekannte Zeichner macht
sich auch sonst um diese Zeit in Nürnberg bemerklich. So rührt
von ihm ohne Frage der Titelschnitt zu Johannes’
von Staupitz 1517 bei Friedrich Peypus erschienenem
Nutzbarlichen büchlein von der entliehen
volziehung ewiger fürsehung (Muther 1173,
Abb. II, 214; D. 1353, 10) her, was außer der durch ihre lockere
Strichführung bedingten allgemeinen Haltung der Schnitte die
Gottesfiguren beiderseits mit ihren langgestreckten Zügen und
den hohen Oberköpfen, ihren aus drei spitz zulaufenden Strahlen-
büscheln gebildeten Nimben, die Aermelfaltenbehandlung und
die eigentümliche Art, die Muskelpartien der Aktfigürchen in
den unteren Teilen der beiden Blätter in langen, präzisen Linien
zu umgrenzen, beweisen. Ein weiteres Werk des Zeichners ist
die Titelumrahmung mit der Taufe Christi
(B. App. 30; Abb. Butsch I 34). Sie erschien zuerst in einem
Nürnberger Drucke des Jahres 1517 und wurde knapp vorher
verfertigt, da, wie Dodgson Rp. XX, 1897, 206 f. aufzeigte, die
die Passionswerkzeuge tragenden Engel von den entsprechenden
Figuren der Radierung Dürers B. 26 von 1516 abhängig sind.
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Im Jahre 1515 erschien in Nürnberg ein Holzschnittflugblatt
mit einem von fünf lateinischen Distichen begleiteten, ungemein
flüssig gezeichneten Rosenkranzbilde (B. Dürer-App.
29, Abb. Geisb. XIII, 20; Fig. 21), das, ikonographisch bis zum
letzten Motive auf Vorlagen zurückgehend, die noch aus dem 15.
Jahrhundert stammen (vgl. Schreiber 1826), sich stilistisch durch-
aus in Dürers Bahnen bewegt. Der unbekannte Zeichner macht
sich auch sonst um diese Zeit in Nürnberg bemerklich. So rührt
von ihm ohne Frage der Titelschnitt zu Johannes’
von Staupitz 1517 bei Friedrich Peypus erschienenem
Nutzbarlichen büchlein von der entliehen
volziehung ewiger fürsehung (Muther 1173,
Abb. II, 214; D. 1353, 10) her, was außer der durch ihre lockere
Strichführung bedingten allgemeinen Haltung der Schnitte die
Gottesfiguren beiderseits mit ihren langgestreckten Zügen und
den hohen Oberköpfen, ihren aus drei spitz zulaufenden Strahlen-
büscheln gebildeten Nimben, die Aermelfaltenbehandlung und
die eigentümliche Art, die Muskelpartien der Aktfigürchen in
den unteren Teilen der beiden Blätter in langen, präzisen Linien
zu umgrenzen, beweisen. Ein weiteres Werk des Zeichners ist
die Titelumrahmung mit der Taufe Christi
(B. App. 30; Abb. Butsch I 34). Sie erschien zuerst in einem
Nürnberger Drucke des Jahres 1517 und wurde knapp vorher
verfertigt, da, wie Dodgson Rp. XX, 1897, 206 f. aufzeigte, die
die Passionswerkzeuge tragenden Engel von den entsprechenden
Figuren der Radierung Dürers B. 26 von 1516 abhängig sind.
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