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II. ZEICHNUNGEN UND GLASGEMÄLDE.
Der Versuch, das Werk des Birgittenmeisters durch Zu-
ziehung von Zeichnungen zu erweitern, muß von der Reihe zum
Leben des hl. Benedikt ausgehn (Fig. 34—42), nach
der der Birgittenmeister auch als Benediktmeister bezeichnet
wird. Man kennt von ihr bisher neun Blätter, die über halb
Europa verstreut sind. Berlin, Braunschweig (Sammlung Bla-
sius), Darmstadt, München und Wien dürfen sich je eines Stückes
rühmen, in die drei Londoner teilen sich das Britische Museum
mit zwei und eine Privatsammlung *. Mit Ausnahme der
Wiener Zeichnung ist auf allen (rechts oder links unten) durch
Astwerk ein Raum zur Aufnahme von Wappen ausgespart, auf
dem Darmstädter und dem Pariser Blatte sind solche, das der
Ketzel und das der Geuschmied, eingetragen. Die neun Blätter
sind mit der Feder gezeichnet, das in Darmstadt, Paris, Wien
und eines des Britischen Museums (Benedikt rettet den Plazidus)
leicht aquarelliert. Ihrer Bestimmung nach sind sie als Vorlagen
für Glasmalereien zu betrachten, die eine Reihe angesehener
Nürnberger Geschlechter irgend einer fränkischen Benediktiner-
abtei als fromme Widmung zugedacht hatte. Wie die Glasge-
1 In größeren Abb., als die der Fig. 34—41 sind, finden sich die
Blätter an folgenden Stellen: Berlin — Bock II 30; Darmstadt — Hz.
Albertina V 551; London. Florentius (Brit. Mus.) — Vas. Soc. VI 26;
London, Scholastica (Besitz C. Dodgsons) — Burl. Mag. XXXII, 1918;
München - W. Schmidt 147; Wien — Oesterr. Jahrb. XXVII, 1907. —
Stadler 214 f. Auch hier will ich nicht unterlassen, Weinbergers Meinung
(144 ff., 180 ff.) zu vermerken, nach der der Birgitten- oder Benedictus-
meister mit Hans Süss von Kulmbach identisch sei; teilen kann ich sie
allerdings nicht.
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