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I. HANS VISCHER.

Von den Künstlern, welche reichlicher zu den Holzschnitt-
werken des Kaisers Maximilian, den zu Ende gediehenen wie
zu den halbwegs steckengebliebenen, beigetragen haben, sind
uns heute alle bis auf zwei bekannt. Der eine ist der Zeichner
der zehn nachträglich A A signierten Blätter des Gebetbuches.
Von dem Manne kann man vorderhand nur sagen, dass er
nicht Albrecht Altdorfer geheissen habe 1). Das Werk des
andern und merkwürdigeren besteht aus den 29, von fremder
Hand H D signierten Zeichnungen des Gebetbuches, aus ge-
wissen Beiträgen zur Ehrenpforte und aus 38 Schnitten zum
Triumphzuge, der Mann selbst wird in der Regel, wenn auch
nicht widerspruchslos, Hans Dürer genannt.
Man kann dem Problem, das diese Gruppe von Kunstwer-
ken in sich birgt, nicht nähertreten, ohne sich über den
Wandel zu unterrichten, dem die Anschauungen über sie all-
mählich unterlegen waren. Die Frage, die so alt ist wie die
wissenschaftliche Beschäftigung mit den Holzschnittwerken
des Kaisers, erwies sich beim ersten Angriffe als unzugänglich:
Franz Schestag konnte 1883 bei der Herausgabe des Triumph-
zuges (174, 176), mit der die methodische Durchforschung der
Werke Maxens einsetzte, nur feststellen, dass weder die Blätter

1 L. v. Baldass versucht in seinem eben erschienenen Albrecht Alt-
dorfer (Wien 1923, 19 ff.), die zehn AA signierten Blätter des Gebetbuches
für Jörg Kölderer in Anspruch zu nehmen. Ich kann mir Baldass’ Ansicht,
auf die ich später zurückkomme, nicht zu eigen machen.

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