290
TAFEL Cl CHI
ein Mantel, der rückwärts bis zu den Unterschenkeln
die Füße sind mit Sandalen bekleidet, das Haai mii e lern Wein
kram geschmöckt In der Linken hält ei einen Thyrsos, da
an beiden Enden In einen Pinienzapfen auslauft und nahe dem
oberen Ende mit einer Binde geschmückt ist, Der Satyi isl
ganz nackt; in der Rechten hält er eine brennende Fackel ge-
senkt - die Flamme züngeil abwärts . mit der Linken hält
er den Henkel einer Amphora, die auf seiner linken Schulter
ruht; sie hat die Form der Vorratsgefäße, an der Spitze einen
kleinen Knauf, etwas weiter oberhalb Strahlenverzierung Vgl.
i
Nach der Form der Zierstreifen, der Heftlöcher, dem ganzen
technischen «ml stilistischen Gepräge aus derselben Werkstatt
wie die Platten Taf XCIX. C (vgl. S, 30 |
Tafel CIL
1. Theseus und Kentaur.
London. British Museum D 595. Theseus slaying
Centaur, Aus der Sammlung Townley 332. Abg. C o m b e
I'.ii \\\ n. 55; Ell is, Townley Gallery I S. 138.
Aus gleicher Form die Bruchstücke im British Museum
1) 596 (T 376), 597 tl 389) und 599 (T 355), die als Vorlage
fiir die Ergänzung gedient haben.
Bruchstücke einet Aufsatzplatte, li. 0,284. Br. 0,26 m.
H. des echten Teils 0,19i Br. 0,175 m. Ah ist nur der Kentaur
mit Ausnahme des rechten Anns, des reehten Vorderbeins vom
Knie au, der Hinterbeine vom Kniegelenk an und der linken
Hand mit einem Teil des Vorderanns. Von Theseus ist nur der
linke Arm all.
Theseus hat den fliehenden, mit einem Efeuzweig geschmück-
ten Kentaur ereilt, reißt Ihn am Haar zurück, daß er in die Kniee
sinkt, und holt mit der Keule zum Schlage aus; der Kentaur
greift rückwärts und faßt seinen Bedränger an Meiden Lllbogen.
rheseus trägl wie gewöhnlich die Chlamys und das Schwert
am Wehrgehenk. Das ist alles durch die anderen Bruchstücke
des British Museum gesichert, ebenso die Verwendung als Auf-
satzplatte, da eines von ihnen unten die Einsatzleiste erhalten
hat. Zweifelhaft ist nur die Haltung des rechten Vorderbeins
des Kentaur. Vgl. S. 105.
Kräftige derbe Arbeit, ähnlich der der Townleyschen bak-
chlschen Platten. Ton hell und hart; auf der sehr verschmierten
Oberflache Reste von Deckweiß
2 Trunkener Silen und Psyche.
London, British Museum D 519. Psyche and Seile-
nos(?). Aus der Sammlung Townley 388.
Bruchstück einer Aufsatzplatte. II. 0,25, Mr. 0,22 m.
Unten eine Strecke weil vollständig, sonst rings gebrochen, nur
links ist vielleicht ein Stück des ursprünglichen Randes erhalten.
Die hier nur teilweise erhaltene Darstellung ist vollständig
auf dem Abb. 93 wiedergegebenen Relief aus Cumae in der
Glyptothek in München aus anderer Form (vgl. S. -li1 f.).
Silen rollt in schwankender 1 laltung auf dem linken Knie
und halt mit der rechten Hand mühsam den Ihm entgleitenden
Mantel auf der rechten 1 lüfte fest, die Reste neben seinem
linken Knie rülireii von seiner schlaff herabhängenden linken
r; die linke Achsel stützte sich auf einen Weinschlauch,
der Kopf war nach einem Becher geneigt, über den von rechts
her ein Bros sich Qberbeugte; ein /.weiter Bros mit Rhyton und
Pedum stand dahinter. Von links eilt Psyche herzu, mit kind-
lichen Korperformen und kleinen Schmetterlingsflügeln, eine
Binde im Haar; ihr Gewand ist von der rechten Schulter herab-
gesunken, so daß der Oberkörper sich ganz unverhüllt darstellt;
mit de: rechten Hand greift sie nach der rechten Schulter des
Silen, doch Ohneihmeine wirksame Hilfe zu gewahren. Hinter
ihr im Felde erschein! ein Thyrsos mit Bandschleife; ob er ihr
od« dem Silen entfallen isl. läßl sich nicht erkennen.
Die Arbeil Isl ohne Feinheit, etwa auf gleicher Stufe mit
der de Reliefs auf den vorangehenden Tafeln; das Gesicht der
Psyche im nicht sorgfältig ausgeformt. Lockerer rötlicher Ton
mit wenigen Resten von weißem Oberzug auf der Oberflache.
Tafel CHI.
1. Göttin auf Schwan. .
London. British Museum D 508. Aphrodite ort goose.
Aus Townleys Sammlung 348. Abg. Combe Taf. XXXV n. 72
und danach häufig; so Bllis. Townley Gallery I S. 147;
Creuzer, Abbildungen zur Symbolik Taf. LIII 2; Böttiger,
Kleine Schriften II Taf.3; Guignlaut, Religions de l'antiG.uite' IV
pl. 100 n. 393; Archilot. Zeitung 1858 Taf. CXX 2. dazu Jahn
S. 236 ff. Müller-Wiesefer, Denkmäler II Taf. XXV] n. 286;
Walters. Catalogue Taf. XL. Die frühere Literatur ziemlich
vollständig bei Kalkmann, Jahrb, d. Inst I 1886 S. 231 ff. 258,
vgl lli. Schreiber ebenda XI 1896 S. 92 Antn. 38.
Bruchstück wahrscheinlich von einer Verkleidungs-
platte, vom Scheitel der Frau bis zum rechten Fuß 0,308,
Kopfhöhe O.Oöni. Rings gebrochen, modern in eine Tafel ein-
gelassen und unten unrichtig ergänzt.
Der Typus entsprach in allen Hauptzügen genau dem des
Reliefs Tai. XXXV 1, nur war die Komposition im Gegensinn
geordnet. Sonst beschränken sich die Unterschiede fast ganz
auf Stilistisches. Die Gewandstoffc sind dicker und schwerer, die
Falten einfacher und härter; der Unke Oberarm ist etwas mehr
gesenkt als der entsprechende des römischen Exemplars, das
Haar zeigt die übliche Frisur mit Binde ohne Haube. Mies ist
vergröbert. Die Art die Federn zu charakterisieren ist der
augusteischen Zeit fremd und nähert sich der im zweiten Jahr-
hundert üblichen. Die Büße der Frau ruhen auf den Schwanz-
federn, nicht auf einem Korb, wie Wieseler nach O. Jahns Vor-
gang geglaubt hat. Daneben ist noch genug von Ranke und
Blüte erhalten, um auch in dieser Hinsicht engen Anschluß an
die ältere Variante zu bezeugen. Vgl. S. 52*. 55*. 22.
2. Ammonkopf zwischen geflügelten Satyrn.
Rom, Museo Kircheriano S45 (257). Gezeichnet von
Ghezzi mit der Bemerkung qaesto bei monumento si coaserva
dal card. Franc. VettorU, grande amatore dette antiche cose,
(i/ «sso fix ritrovato neüa via Appta in una vignia, dove er,;
antkamente come dicesi il Castro Pretorio, vicino al eirco dt
Caracalla. (Bull. com. 1882 S. 218 n. XL1I; Leipziger Berichte
1802 S. 134 n. XLIX). Bin zweites Exemplar aus gleicher Form
im British Museum D 504 aus der Sammlung Townley 345,
abg. Combe Taf. XXXII n. 66; danach M ü 11 er- Wi eseler II
Taf. XI. il 480; Baumeister, Denkmäler I S. 768.
Aufsatzplatte. H. 0,32, Br. 0,47, Bildh. 0,24 m. Zu-
sammengesetzt und teilweise verschmiert, aber nichts ergänzt.
Eine Amnionmaske mit breitem Stirnband, das den Ansatz
der mächtigen llörner verdeckt, einen kleinen ornamentalen Auf-
satz über dem Scheitel, ruht auf einem freischwebenden Blüten-
kelch. Die beiderseits lang niederhängenden Binden werden von
zwei geflügelten Satyrn gehallen, die unterwärts in zwei mächtige
Akanihiisgebilde übergehen, ähnlich der Bildung der schlangen-
belnigen Giganten, AlsSatym sind sie durch das Schwänzchen
gekennzeichnet, ob auch durch Spltzohren, ist nicht mehr sicher
zu bestimmen. Entsprechend dem ornamentalen Charakter des
Ganzen sind die Flügelspitzen stark eingerollt, und sich ein-
rollende Ranken wachsen unter der Blüte in der Mitte von den
inneren Akaiithusbeinen her einander entgegen. Vgl. S
Der Grund ist unten vorgewölbt und zum Einsatzstück stark
zurückgezogen wie bei den Reliefs Taf. XXIX. XXXI. Der Eter-
TAFEL Cl CHI
ein Mantel, der rückwärts bis zu den Unterschenkeln
die Füße sind mit Sandalen bekleidet, das Haai mii e lern Wein
kram geschmöckt In der Linken hält ei einen Thyrsos, da
an beiden Enden In einen Pinienzapfen auslauft und nahe dem
oberen Ende mit einer Binde geschmückt ist, Der Satyi isl
ganz nackt; in der Rechten hält er eine brennende Fackel ge-
senkt - die Flamme züngeil abwärts . mit der Linken hält
er den Henkel einer Amphora, die auf seiner linken Schulter
ruht; sie hat die Form der Vorratsgefäße, an der Spitze einen
kleinen Knauf, etwas weiter oberhalb Strahlenverzierung Vgl.
i
Nach der Form der Zierstreifen, der Heftlöcher, dem ganzen
technischen «ml stilistischen Gepräge aus derselben Werkstatt
wie die Platten Taf XCIX. C (vgl. S, 30 |
Tafel CIL
1. Theseus und Kentaur.
London. British Museum D 595. Theseus slaying
Centaur, Aus der Sammlung Townley 332. Abg. C o m b e
I'.ii \\\ n. 55; Ell is, Townley Gallery I S. 138.
Aus gleicher Form die Bruchstücke im British Museum
1) 596 (T 376), 597 tl 389) und 599 (T 355), die als Vorlage
fiir die Ergänzung gedient haben.
Bruchstücke einet Aufsatzplatte, li. 0,284. Br. 0,26 m.
H. des echten Teils 0,19i Br. 0,175 m. Ah ist nur der Kentaur
mit Ausnahme des rechten Anns, des reehten Vorderbeins vom
Knie au, der Hinterbeine vom Kniegelenk an und der linken
Hand mit einem Teil des Vorderanns. Von Theseus ist nur der
linke Arm all.
Theseus hat den fliehenden, mit einem Efeuzweig geschmück-
ten Kentaur ereilt, reißt Ihn am Haar zurück, daß er in die Kniee
sinkt, und holt mit der Keule zum Schlage aus; der Kentaur
greift rückwärts und faßt seinen Bedränger an Meiden Lllbogen.
rheseus trägl wie gewöhnlich die Chlamys und das Schwert
am Wehrgehenk. Das ist alles durch die anderen Bruchstücke
des British Museum gesichert, ebenso die Verwendung als Auf-
satzplatte, da eines von ihnen unten die Einsatzleiste erhalten
hat. Zweifelhaft ist nur die Haltung des rechten Vorderbeins
des Kentaur. Vgl. S. 105.
Kräftige derbe Arbeit, ähnlich der der Townleyschen bak-
chlschen Platten. Ton hell und hart; auf der sehr verschmierten
Oberflache Reste von Deckweiß
2 Trunkener Silen und Psyche.
London, British Museum D 519. Psyche and Seile-
nos(?). Aus der Sammlung Townley 388.
Bruchstück einer Aufsatzplatte. II. 0,25, Mr. 0,22 m.
Unten eine Strecke weil vollständig, sonst rings gebrochen, nur
links ist vielleicht ein Stück des ursprünglichen Randes erhalten.
Die hier nur teilweise erhaltene Darstellung ist vollständig
auf dem Abb. 93 wiedergegebenen Relief aus Cumae in der
Glyptothek in München aus anderer Form (vgl. S. -li1 f.).
Silen rollt in schwankender 1 laltung auf dem linken Knie
und halt mit der rechten Hand mühsam den Ihm entgleitenden
Mantel auf der rechten 1 lüfte fest, die Reste neben seinem
linken Knie rülireii von seiner schlaff herabhängenden linken
r; die linke Achsel stützte sich auf einen Weinschlauch,
der Kopf war nach einem Becher geneigt, über den von rechts
her ein Bros sich Qberbeugte; ein /.weiter Bros mit Rhyton und
Pedum stand dahinter. Von links eilt Psyche herzu, mit kind-
lichen Korperformen und kleinen Schmetterlingsflügeln, eine
Binde im Haar; ihr Gewand ist von der rechten Schulter herab-
gesunken, so daß der Oberkörper sich ganz unverhüllt darstellt;
mit de: rechten Hand greift sie nach der rechten Schulter des
Silen, doch Ohneihmeine wirksame Hilfe zu gewahren. Hinter
ihr im Felde erschein! ein Thyrsos mit Bandschleife; ob er ihr
od« dem Silen entfallen isl. läßl sich nicht erkennen.
Die Arbeil Isl ohne Feinheit, etwa auf gleicher Stufe mit
der de Reliefs auf den vorangehenden Tafeln; das Gesicht der
Psyche im nicht sorgfältig ausgeformt. Lockerer rötlicher Ton
mit wenigen Resten von weißem Oberzug auf der Oberflache.
Tafel CHI.
1. Göttin auf Schwan. .
London. British Museum D 508. Aphrodite ort goose.
Aus Townleys Sammlung 348. Abg. Combe Taf. XXXV n. 72
und danach häufig; so Bllis. Townley Gallery I S. 147;
Creuzer, Abbildungen zur Symbolik Taf. LIII 2; Böttiger,
Kleine Schriften II Taf.3; Guignlaut, Religions de l'antiG.uite' IV
pl. 100 n. 393; Archilot. Zeitung 1858 Taf. CXX 2. dazu Jahn
S. 236 ff. Müller-Wiesefer, Denkmäler II Taf. XXV] n. 286;
Walters. Catalogue Taf. XL. Die frühere Literatur ziemlich
vollständig bei Kalkmann, Jahrb, d. Inst I 1886 S. 231 ff. 258,
vgl lli. Schreiber ebenda XI 1896 S. 92 Antn. 38.
Bruchstück wahrscheinlich von einer Verkleidungs-
platte, vom Scheitel der Frau bis zum rechten Fuß 0,308,
Kopfhöhe O.Oöni. Rings gebrochen, modern in eine Tafel ein-
gelassen und unten unrichtig ergänzt.
Der Typus entsprach in allen Hauptzügen genau dem des
Reliefs Tai. XXXV 1, nur war die Komposition im Gegensinn
geordnet. Sonst beschränken sich die Unterschiede fast ganz
auf Stilistisches. Die Gewandstoffc sind dicker und schwerer, die
Falten einfacher und härter; der Unke Oberarm ist etwas mehr
gesenkt als der entsprechende des römischen Exemplars, das
Haar zeigt die übliche Frisur mit Binde ohne Haube. Mies ist
vergröbert. Die Art die Federn zu charakterisieren ist der
augusteischen Zeit fremd und nähert sich der im zweiten Jahr-
hundert üblichen. Die Büße der Frau ruhen auf den Schwanz-
federn, nicht auf einem Korb, wie Wieseler nach O. Jahns Vor-
gang geglaubt hat. Daneben ist noch genug von Ranke und
Blüte erhalten, um auch in dieser Hinsicht engen Anschluß an
die ältere Variante zu bezeugen. Vgl. S. 52*. 55*. 22.
2. Ammonkopf zwischen geflügelten Satyrn.
Rom, Museo Kircheriano S45 (257). Gezeichnet von
Ghezzi mit der Bemerkung qaesto bei monumento si coaserva
dal card. Franc. VettorU, grande amatore dette antiche cose,
(i/ «sso fix ritrovato neüa via Appta in una vignia, dove er,;
antkamente come dicesi il Castro Pretorio, vicino al eirco dt
Caracalla. (Bull. com. 1882 S. 218 n. XL1I; Leipziger Berichte
1802 S. 134 n. XLIX). Bin zweites Exemplar aus gleicher Form
im British Museum D 504 aus der Sammlung Townley 345,
abg. Combe Taf. XXXII n. 66; danach M ü 11 er- Wi eseler II
Taf. XI. il 480; Baumeister, Denkmäler I S. 768.
Aufsatzplatte. H. 0,32, Br. 0,47, Bildh. 0,24 m. Zu-
sammengesetzt und teilweise verschmiert, aber nichts ergänzt.
Eine Amnionmaske mit breitem Stirnband, das den Ansatz
der mächtigen llörner verdeckt, einen kleinen ornamentalen Auf-
satz über dem Scheitel, ruht auf einem freischwebenden Blüten-
kelch. Die beiderseits lang niederhängenden Binden werden von
zwei geflügelten Satyrn gehallen, die unterwärts in zwei mächtige
Akanihiisgebilde übergehen, ähnlich der Bildung der schlangen-
belnigen Giganten, AlsSatym sind sie durch das Schwänzchen
gekennzeichnet, ob auch durch Spltzohren, ist nicht mehr sicher
zu bestimmen. Entsprechend dem ornamentalen Charakter des
Ganzen sind die Flügelspitzen stark eingerollt, und sich ein-
rollende Ranken wachsen unter der Blüte in der Mitte von den
inneren Akaiithusbeinen her einander entgegen. Vgl. S
Der Grund ist unten vorgewölbt und zum Einsatzstück stark
zurückgezogen wie bei den Reliefs Taf. XXIX. XXXI. Der Eter-