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Rubens, Peter Paul; Rosenberg, Adolf [Hrsg.]
Rubensbriefe — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.16249#0011
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Einleitung*.

er zu Rubens' Säcularfeier im August 1877 nach Antwerpen
zusammenberufene ,Congrès artistique' beschloss auf Kosten
der Stadt Antwerpen die Herausgabe eines , Codex diploma-

ticus Rubenianus', in welchem alle auf Rubens bezüglichen und von
ihm ausgegangenen Schriftstücke und Briefe, die gleichzeitigen oder
höchstens um ein Jahrhundert späteren Biographieen, Auszüge aus
gleichzeitigen Historikern, Chroniken u. dgl., kurz alle Documente ver-
einigt werden sollten, welche dazu beitragen könnten, auf das Leben
und die Werke des Meisters ein Licht zu werfen. Diese Documente
sollten mit erklärenden Noten versehen werden.

Es scheint, dass der grosse Umfang des Unternehmens die Aus-
führung desselben gehemmt hat. Wenigstens ist in der nächsten Zeit
das Erscheinen des Codex, trotzdem von den belgischen Gelehrten
eifrig daran gearbeitet wird, nicht zu erwarten. /Gleichwohl macht
sich das Bedürfniss nach einer auf der Höhe der gegenwärtigen kunst-
wissenschaftlichen Erkenntniss stehenden Rubensbiographie immer
dringender fühlbar. Bei jeder Controverse, die um ein Werk des
Meisters oder um eine ihm zugeschriebene Arbeit entsteht, zeigt es
sich, wie gering die positiven Anhaltspunkte für die Datirung und
die Chronologie seiner Bilder sind, und wie weit die Anschauungen
über den eigentlichen Rubensstil auseinandergehen. Und doch ist
- Rubens ein Künstler, der sich — man darf es getrost behaupten! —
einer so ausgebreiteten Popularität erfreut, wie kein anderer klassi-
scher Meister. Seine ausserordentliche Fruchtbarkeit und die zu seinen
Lebzeiten und unter seiner Aufsicht erfolgte Vervielfältigung seiner
 
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