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Rosenberg, Marc
Der Goldschmiede Merkzeichen (Band 4): Ausland und Byzanz — Frankfurt a.M., 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8487#0042
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10

BELGIEN, Ordnungen 1551, 155(3, 1608, 1612

President en Heden vä onze Rade Tut-
recht. Gouverneur van Rijssele, Douäy
en Orchies. Onze Prevost van Valen-
cien. Balliu van Dornijcke. Retmeesters
vä bewest en beoisterscheld in zeeläd.

Unseres Rates in Friesland, Statt-
halter von Overijssel und Gronin-
gen, Statthalter, Präsidenten und Mit-
gliedern Unseres Rates zu Utrecht,
Gouverneur von Ri j s s el [Lille], D o u ai

A

Scouthet van Mechchelen. En allen an- und Orchies, Unserm Präfekten von
deren onzen rechteren iusticieren en | Valenciennes, Bailli von Doornijk
officieren etc. [Tournai], Rentmeistern in Seeland

westlich und östlich der Scheide,
Schultheißen von Mecheln und allen
Unsern andern Richtern, Justiziaren und
Offizialen etc. . . .

Wie man sieht, entspricht der Geltungsbereich dieser Verordnungen neben
Teilen von Nordfrankreich (Artois) dem heutigen Belgien (mit Ausnahme des
früheren Fürstbistums Lüttich), dem Großherzogtum Luxemburg und dem
Königreich der Niederlande. Ich unterlasse es, bei diesen Staaten oder den oben
einzeln erwähnten Orten auf diese Bestimmungen näher zurückzukommen.

4988 Der 1556 erfolgte Ubergang der Niederlande an die spanische Linie
der Habsburger änderte nichts Wesentliches am System der Stempelung.

Am 20. Oktober 1608 erließ das Statthalterpaar Erzherzog Albrecht
und Isabella ein Edikt, die Goldschmiede der »jenseitigen Länder« be-
treffend. Der Artikel X (abgedruckt bei Genard, Notice S. 35 D) ver-
langt, in Wiederholung der Verordnung Philipps des Schönen, daß eine
kupferne Platte mit dem Stempelzeichen aller Goldschmiede bei der
Zunft angelegt und verwahrt werde:

»Item dat elck meester sal ghehouden zyn tvoors. zyn pinsoen over
te bringhen in handen vande voors. Dekens ende Gezvoorens, aleer hy
tselve sal moghen ghebruycken, om by henlieden gheslaghen te worden
in een coperen plaete, die zy tot dien eynde hebben ende voortaen sullen
moeten onder hen bewaeren.....«

In einer ergänzenden Verordnung, ebenfalls Albrechts und Isabellas,
vom 14. April 1612 wird (Art. VII) für jede Stadt der habsburgischen
Niederlande ein zweites Beschauzeichen neben dem bisherigen
verlangt (Wortlaut nach Genard S. 35/36 E):

»Item dat die Dekens ende Regeerders voors. ghestelt oft te stellen in
elcke goede Stadt oft plaetse van dondecdanicheyt van heure voors.
Hoocheeden, sullen gehouden syn van nu vortaen te teeckenen alle de
wercken die men maecken sal met de gewoonelycke marckteekenen,
ende bovendyen daerby te slaen een nieuw marckteecken verscheyden
vanden anderen, om tallen tyden daerby tonderkennen alle die wercken
gemaeckt ende geteeckent voor dato ende publicatie van dese tegen-
 
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