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Jacques Rosenthal <München> [Hrsg.]
Bibliotheca medii aevi manuscripta (Band 2): Einhundert Handschriften des Mittelalters vom zehnten bis zum fünfzehnten Jahrhundert (Katalog Nr. 90) — München, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.23403#0074
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De h'hero arh:Yr:'o, De anfmae ex:?:'o ef patria, De duodecfm quaesü'onfhus, De c/eeem
pJagfs, Quid s:Y cJausfrah's vda, Quod monachfs h'ceaf praecücare, Summa g*Dr:'a, Scafa
coeff (maior), ine^üahde, Sacramentan'um (Endres nr. 11, 32, 31, 29, 27, 33, Anhang V,
13, 14, 3, 8); ferner eine ganze Anzahl kleiner Opuscula und einzelner Quaestionen,
die zumeist ungedruckt und unbeachtet geblieben sind, und dazwischen verstreut
Exzerpte oder Exzerptensammlungen aus Werken verschiedener Kirchenväter, die zum
Teil Themata betreffen, die Honorius in seinen Schriften behandelt hat; schließlich
zwei größere fremde Stücke mit den Rubriken Hugo de domo dom:n: und Doudpertus.
Quesdo utrum monachfs dceaf predicare (Bl. 183 r ff. und 203 v, 204 r). Dieselbe Samim
lung von kleineren Schriften und Exzerpten (in genau derselben Reihenfolge) liegt
auch in der ca. 1136 geschriebenen Münchener Handschrift Clm 22223 vor, einem von
Endres S. 33 als ,,wertvoll" erkannten, von Julius Dieterich (Mon. Germ., Libelli de
lite III, 37) hinsichtlich der Summa gloria als „omnium optimus" gerühmten Codex,
mit dem die vorliegende, von Dieterich nicht benutzte Handschrift aufs nächste ver"
wandt ist.
Über diese Sammlung, ihren Bestand und ihre eigenartige Zusammensetzung ist
bisher noch nichts genaues bekannt. Weder die von Dieterich a. a. O. abgedruckte
Inhaltsangabe, die der Schreiber von Clm 22223 seiner Abschrift vorangestellt hat,
noch die Beschreibung des Bandes durch Wilhelm Meyer im Catalogus codd. mss.
Bibi. Monacensis IV. 4, 31 sind hinreichend vollständig; die vorliegende Handschrift
ist überhaupt noch nicht beschrieben worden. Dieterich und Endres haben einzelne
Texte aus diesem Corpus gedruckt bezw. erwähnt, das Ganze aber nicht näher unter"
sucht. Es scheint aber gerade dieses Corpus der Opuscula und Exzerpte außerordent"
lieh wichtig zu sein und wertvolle Aufschlüsse über die Arbeitsweise des Honorius
und über die sonderbaren Überlieferungsverhältnisse einzelner seiner Werke bieten zu
können. Denn sehr vieles deutet darauf hin, daß diese Sammlung direkt auf eine
oder mehrere Konzepthandschriften des Autors zurückgeht, worin dieser bunt durch"
einander Materialsammlungen, Teilentwürfe und ganze Niederschriften seiner Werke
zusammengeschrieben hat; diese ganze ungeordnete Masse, die der Autor selbst in
dieser Form unmöglich zur Veröffentlichung bestimmt haben kann, scheint nach seinem
Tode von fremder Hand gedankenlos in extenso kopiert und dadurch verbreitet und
uns erhalten worden zu sein.
Diese Möglichkeit und das Vorhandensein einer noch unbekannten Rezension des
Speculum ecclesiae lassen eine genaue und eingehende Beschreibung und Auswertung
der vorliegenden Handschrift als angebracht und notwendig erscheinen. Eine solche
kann im Rahmen dieses Kataloges nicht gegeben werden und soll in einem der nächsten
Hefte der ,,Beiträge zur Forschung aus dem Antiquariat Jacques Rosenthal" erscheinen;
hier mögen diese vorläußgen Andeutungen genügen.
Siehe Tafel III.

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