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aufwerfen. Diese Sanddünen räumen die Bauern zunächst
längs dem Strande bis auf dcn ursprünglichcn Bodcn, fast
bis auf den Spicgel dcs Mccrcs ab, und gewinncn so ein
Erdrcich dcsscn natürliche Feuchtigkeit auch im Sommcr wäh-
rcnd der brennendstcn Hitze nicht ganz vcrsiegt, und das sich
zum Anbau von Krappwurzcln, Baumwolle, Zwiebeln, Me-
loncn, Bohnen, Gcmüse und andcrn Gartenfrüchten vorzüglich
eignet. Dicse kleincn Gärtcn zwischcn den Sanddünen, die
man hier Wiesen (^r/SckSr«) nennt, sind der wcrthvollsle Bo-
den dcr ganzcn Insel; die Skala dersclben, d. h. ein Flächen-
maaß das nur 40 Schritte lang und brcit ist, also 160i) Qua-
dratschritte enthält, während dic Skalcv dcs Ackerbodcns 60
Schritte ins Gevicrte oder 3600 Quadratschrittc mißt, wird
von 1000 bis 6000 Piastern (00 bis 540 Gulden C. M.) ver-
kauft und giebt unfehlbar einen reichen Ertrag. Dieselbe Art
von Bodcnbildung sindet sich auch längs der Südküste bei Lar-
naka, Kitin und Episkopi (Kurion), so wie an der Nord-
westküste im Districte von Morphu, Lapathos und andercr
Orten; allcin die Wiesengärten zwischen Ammochostos und
Trikomon sind die bestcn und reichstcn.
Jch blieb die noch übrigen Stunden dcs Nachmittags in
H. Scrgios, wo ich auch cine Jnschrift aus der Ptolemäerzeit
fand. H. Sergios, nach dem einheimischen Heiligcn, dcm
Proconsul Scrgius Paulus benannt^), ist jetzt nur cin Dorf
von achtzig Häuscrn, das etwa zwanzig Gärten mit Pflan-
zungcn von Frucht- und Maulbecrbäumen hat; zur Zeit tzcr
Kö'nige und der Venetianer aber war es groß und blühend,
enthielt gegen achthundert Gärten und war wegen seiner ge-
sunden Lage aus einer trockencn Flä'che, die der kühlende See-
wind bcstrcicht, ein Licblingssitz der Bewohner von Ammocho-
stos während der Sommerhitze. Zu wclchem Reichthum, wel-
8) Aleurs., 6^,i us II. o. 20.
aufwerfen. Diese Sanddünen räumen die Bauern zunächst
längs dem Strande bis auf dcn ursprünglichcn Bodcn, fast
bis auf den Spicgel dcs Mccrcs ab, und gewinncn so ein
Erdrcich dcsscn natürliche Feuchtigkeit auch im Sommcr wäh-
rcnd der brennendstcn Hitze nicht ganz vcrsiegt, und das sich
zum Anbau von Krappwurzcln, Baumwolle, Zwiebeln, Me-
loncn, Bohnen, Gcmüse und andcrn Gartenfrüchten vorzüglich
eignet. Dicse kleincn Gärtcn zwischcn den Sanddünen, die
man hier Wiesen (^r/SckSr«) nennt, sind der wcrthvollsle Bo-
den dcr ganzcn Insel; die Skala dersclben, d. h. ein Flächen-
maaß das nur 40 Schritte lang und brcit ist, also 160i) Qua-
dratschritte enthält, während dic Skalcv dcs Ackerbodcns 60
Schritte ins Gevicrte oder 3600 Quadratschrittc mißt, wird
von 1000 bis 6000 Piastern (00 bis 540 Gulden C. M.) ver-
kauft und giebt unfehlbar einen reichen Ertrag. Dieselbe Art
von Bodcnbildung sindet sich auch längs der Südküste bei Lar-
naka, Kitin und Episkopi (Kurion), so wie an der Nord-
westküste im Districte von Morphu, Lapathos und andercr
Orten; allcin die Wiesengärten zwischen Ammochostos und
Trikomon sind die bestcn und reichstcn.
Jch blieb die noch übrigen Stunden dcs Nachmittags in
H. Scrgios, wo ich auch cine Jnschrift aus der Ptolemäerzeit
fand. H. Sergios, nach dem einheimischen Heiligcn, dcm
Proconsul Scrgius Paulus benannt^), ist jetzt nur cin Dorf
von achtzig Häuscrn, das etwa zwanzig Gärten mit Pflan-
zungcn von Frucht- und Maulbecrbäumen hat; zur Zeit tzcr
Kö'nige und der Venetianer aber war es groß und blühend,
enthielt gegen achthundert Gärten und war wegen seiner ge-
sunden Lage aus einer trockencn Flä'che, die der kühlende See-
wind bcstrcicht, ein Licblingssitz der Bewohner von Ammocho-
stos während der Sommerhitze. Zu wclchem Reichthum, wel-
8) Aleurs., 6^,i us II. o. 20.