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Ross, Ludwig
Reisen auf den griechischen Inseln des ägäischen Meeres (Band 4): Reisen nach Kos, Halikarnassos, Rhodos und der Insel Cypern — Stuttgart, Tübingen, 1852::[4]

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https://doi.org/10.11588/diglit.9074#0138
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Ncste der altcn Stadt nicht allein den Baustoff zu den Fe-
stungswerken, Kirchcn und Pala'sten von Ammochostos herge-
geben haben, sondern bi's auf den heutigen Lag als Stein-
brüche für die Umgegend diencn. Ja sclbst die Einwohner von
Leukosla und Larnaka (wic ncuerdings die Capucincr zum Bau
ihrer Kirche) lassen Quadern von hier holcn. Das einzigc
Dcnkmal das mir in die Augen siel, waren die Ucberrcste
eines großen Wasserbeha'lters (oaMrum agimo) in welchen die
Iustinianische Wasserleitung auslief; und an einer andern
Stclle lagen noch gegcn drcißig monolithc Granitsäulen von
zwei bis drittehalb Fuß Durchmcsser am Bodcn. Die Zahl
dieser Granitsäulen, die vielleicht aus Aegypten stammen, muß
ungcheuer gewescn sein, nachdcm seit länger als einem Jahr-
tausend deren so viele nach Ammochostos und zu Kirchenbau-
ten in die Umgcgend verschleppt, andere zerschlagen worden
si'nd, und doch si'ch in den Trümmcrn immer noch neue sinden.
Eingeführt worden sind sie aber gcwiß; denn auf Cypcrn gicbt
es keinen Granit. Sie schcinen in ihrer Mehrzahl nur zu dcn
innern Hö'fen der Wohnhäuser gedientzu habcn, wie aufDclos').

Zwischen Salamis und dcr Kirche des H. Barnabas, und
wiederum wcstlich von Salamis, gewahrt man zwci ziemlich
große Tumuli. Von dem der zuna'chst an Salamis licgt, haben
die Gelchrtcn des Landcs sich dic Ueberzeugung gebildet, daß
die Perser (!) hier ihrc Kricgsmaschinen aufgcstellt hatten, um
dic Stadt zu bcschießen! Den andern wisscn sie nicht zu er-
klä'ren. Dcr Jnhalt dieser Hügel vcrdicnt untersucht zu wer-
den, denn si'e scheinen die ä'ltesten Denkmä'lcr auf dcr Jnscl
zu scin, wo ich sonst keinc Tumuli bemerkt habc.

Dcr Strand ist hier von Ammochostos an und bis einigc
Stunden nö'rdlich über Salamis hinaus mit einer Art niedrigcr
Sanddünen eingcfaßt, welche die südlichen und östlichcn Windc

r') Vgl. Znsilreiscn I. S. 3l.
 
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