Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Roth, Friedrich Wilhelm Emil [Hrsg.]
Lateinische Hymnen des Mittelalters: als Nachtrag zu den Hymnensammlungen von Daniel, Mone, Vilmar und G. Morel aus Handschriften und Incunabeln ; nebst Beschreibung der benützten Handschriften und Drucke und alphabetischem Register der Liedanfänge — Augsburg, 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15195#0007
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Seit längerer Zeit regte sich in mir der Wunsch, mich dem
so interessanten Gebiete der lateinischen Hymnen des Mittelalters zu-
zuwenden. Der Ausführung stand aber Mangel an Material entgegen.
Als ich jedoch die an liturgischen Stücken reiche Handschriftensamm-
lung der hiesigen Bibliothek zu benützen anfing und auf zahlreiche ein-
schlägige Codices kam, auch theologische Sammelbände Manches ergaben,
erwuchs diese Sammlung.') Dieselbe hat zweierlei Absicht; vor Allem
soll sie Ungedrucktes liefern, sodann Lesarten zu früheren Abdrücken
als Berichtigung und Feststellung des Erscheinens von Hymnen. Hiebei
hatte ich namentlich die Sammlungen von Daniel2), Mone3), Gall Morel*)
und Vilmar6) im Auge. Daniel benützte zwar eine kleine Anzahl Manu-
scripte, darunter sehr wertvolle, eine Reihe von Incunabeln, namentlich
Missales norddeutscher Bisthümer, die Acta sanctorum ed. Bollandisten ;
der weitaus grösste Theil der mitgetheilten Hymnen ist jedoch nur
Neuabdruck weniger Lieder aus Drucken des 16. Jahrhunderts und der
älteren Sammlungen von Wimpfeling, Clichtoveus,? Cassander, Hambach
Neale, Kehrein und ihrer mehr oder weniger verderbten Texte. Daniel's
Eintheilung ist chronologisch, gibt damit zwar ein ungefähres Bild

1) Die hiesige Bibliothek erhielt aus den aufgehobenen Klöstern Seligen-
statt, Wimpfen und Hirschhorn nur wenige -wertvolle Codices; Hymologisehes von
Bedeutung war nicht dabei. Die durch Vermächtnis an die Bibliothek gekommene
Handschrittensammlung des Barons v. Hüpsch in Cöln lieferte etwas über fünfhundert
Handschriften aus St. Jakob in Lüttich, Grafschaft, Steinfeld, Cöln, Wedinghausen,
Burtscheid etc. Etwa 40 Codices dieser Sammlung hatten für mich Wert und boten
reichliche und vielseitige Ausbeute.

2) Daniel, thesaurus hymnologicus I—V. 8. 1841—56.

3) F. J. Mone, Lateinische Hymnen des Mittelalters, aus Handschriften
herausgegeben und erklärt. * Freiburg i. B. 1853—55. 8. 3 Bde.

4) Lateinische Hvmnen des Mittelalters. Grösstentheils aus Handschriften
Schweizerischer Klöster als ]N achtrag zu den Hymnensammlungen von Mone, Daniel
und Andern herausgegeben von P. Gall Morel. ' Einsiedeln 1868. 8.

5) Spicilegium hymnologium etc. collegit A. F. Vilmar. Marburg 1857. 4.
Eine weitere gute aus englischen Hss. stammende Sammlung ist das Hymnarium
Sarisburiense etc, I. London 1841. 8. Mit Musiknoten.
 
Annotationen