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KONSTANZ

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Item den sarch under der taflen mit den bildlin und gesprenglin soll er in aller
maß fassen, wie im corpus. Aber an das furstoßend brett soll er malen mit Ölfar-
ben ettliche brustbild und hindan am sarch ain fronegk1 zwuschen den gepildnis-
sen sant Peters und sant Pauls, ouch von Ölfarben; deßglichen soll er hindan am
corpus ain jüngstes gericht mit Ölfarben malen und sunst, was zum corpus und
sarch gehert, alles mit guten Ölfarben angestrichen und gemacht, doch sind die
nebend bild und flügel mit sampt dem ußzug herin ußgesetzt und die körlin ob
den nebend bilden an dem corpus und nebend sich.

Und umb sollichs sollen bemelte kirchenpflegere dem selbigen Rudolf Stahel
geben hundert gülden halb in münz, je 15 schill. Costanzer pfenning für ain
gülden, und das überig halb tail in gold oder je 15 schill. und 3 Costanzer pfen.
für den gülden und die bezalen, nämlich jetzo 40 gülden bar und darnach alle
jar, nechst nach ainandern kumende, 20 gülden, bis die sum mit abschlegen
bezalt ist.

Begeb es sich aber, das bemelter Rudolf Stahel sollichs verdingt besser dann oben
erlutert stat, wurd machen und sy baid partien sich ainer besserung nit möch-
ten verainen, so mag jede party zwen erber mann, die sich solcher arbait ver-
standen, nemen, die nach beschowung der arbait ime ain besserung nach gestalt
der arbait, die er über obgeschribnes verdingt gemacht hett, mögen erkennen,
by welcher erkantniß ouch baid tail sollen pliben und der geleben, doch das
solche besserung nit über 20 gülden gesprochen werd ongevärlichen. Machte
er aber solches verding bößer, dan oben gelutert ist und sich die partien der
abrechnung oder minderung des Ions nit mochten vertragen, so sollen sy aber
die vier mann, in massen oblut, nemen, die die arbait beschowen und darnach
sprechen sollen, was ime an den hundert gülden nach gestalt der arbait, die er
minder, dann er geton sollt haben, geton het, solt abgen, daby es dan ouch soll
pliben. Und uff das soll Rudolf Stahel solches verdingt in dem nechsten jar,
nach dem er die taflen in sin hus nimpt, gerecht geben und uffsetzen, aller ding
ungeverlich. Deß zu urkund sind diser zedel zwen glicher lut geschriben, ußain-
ander geschnitten und verzeichnet und jeder party ainer, nämlich diser dem
Stahel geben, uff den dritten tag augusti anno 1512."2

1515. „Maister Rudolf ist über nacht in turn gestraft, umb das er den apt von
Schafhusen gescholten hat."3 — 1516. „Rudolf Stahel, Heinrich Sternegker als
verordnet der Schuldner der Brunnerin gut, haben Agathe Ketenackerin das
hus, so der Brunnerin gewesen ist, gefertiget."4 — 1516. „Der erber maister
Rudolf Stachel, maier" erhält von Jörg von Hoff 105 Pfund Pfennig gegen
jährl. Zins von 5 Pfund 5 ß von seinem Haus zum Weißen Ochsen in der

1. Schweißtuch der Veronica.

2. Jb., Kirchensachen, Akten, St. Paul I. — Dies von Ph. Ruppert in seinen Konst. gesch. Beitr.
IV (1895), 102, an ziemlich entlegener Stelle veröffentlichte Aktenstück, konnte unmittelbar
vor Abschluß des Druckes unter ungeordneten Papieren wieder aufgefunden werden.

3. Ratsb. 1515—21 fol. 25, z. 1515.

4. Ratsb. 1515—21 fol. 41, z. 5. Juli 1516.
 
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