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RAVENSBURG 179

1503. „Jacob Ruß, bildhower, mob. 18 Ib."1 — 1506. „Jacob Ruß", unter den
besteuerten Ausbürgern.2

FRIEDRICH SCHRAMM (ca. 1489—1514).

(1489.) Herstellung eines Altarwerks durch Friedrich Schramm laut der ehem.
Inschrift am Fronaltar der Pfarrkirche zu Ravensburg: „Diese tafel hat meister
Fridrich Schramm geschnitten und meister Christoph Kelltenofer gemalt und
gefaßt 1480."3 — 1500. „Bildhower. XIIII lb h. maister Frydrichen, hat im
Paulin geben"; unmittelbar vorher: „LXX gülden maister Hansen zu Ravens-
purg geben, inhalt zetteis hiebey." Ob der Maler Hans Murer oder Hans Buch-
ner, der Musiker?4 — 1506. „M. Fridrich, bildhower, fry."5

1507. „Item geben dem bildhower von Ravenspurg, maister Fridrichen, uff die
arbait, das grab und den esel, VI gülden." — „Item den zweyen wegen, so den
esel, das grab und die hut, ouch vier scheffel vesen dem bildhouwer gen Win-
garten und dem gerber die verkouften hewt nach Ravenspurg gefürt haben, hat
jeder furman ain knecht bym wagen, ouch maister Hansen, den tischmacher by
ime gehapt."6 — Ca. 1510—15. „Fridrich, bildhower, rugglin und kreps, 1 hub-
lin und 1 spieß."7 — 1512. „Friderich, bildhower", ohne Steuerquote, wohnt
neben der „Montbräti" (= Patrizier Muntprat) am Obertor.8 — 1514. „Barth,
bildhowers knecht III ß", in den städt. Straflisten.9

1. Ib., z. 1503.

2. Ib., z. 1506.

3. G. M. Dursch, Aesth. d. christl. bild. Kunst2 1856 p. 569 und Diözesan. Arch. von Schwaben
VI (1889), 19; oft in dieser Zeitsehr. wie im Arch. f. christl. Kunst behandelt. Thieme-Becker
XX, 130 (Christ. Keltenofer) mit Lit. — Die Altartafel, zu der die bekannte Berliner Mantel-
schafts-Madonna gehörte, stand zweifellos auf dem Marienaltar in der Ravensburger Lieb-
frauenkirche. Für diesen Altar aber stiftete der reiche Patrizier Klemens von Ankenreute
d. Ä. und seine Frau Dorothea Ringlin am 8. April 1478 eine ewige Meßpfründe, für sich und
ihrer beider Vor- und Nachfahren Seelenheil, wobei er zugleich für seine Familie (in dem
männlichen Stamm), mit Zustimmung des Rats, die Lehenschaft mit allen Rechten und Pflich-
ten für die Altarfundation übernahm. Damit ist die Tatsache gegeben, daß Klemens von Anken-
reute als Kollator auch die „Tafel" zu erstellen hatte und sie demgemäß Meister Friedrich in
Auftrag gab, „uff dem altare, der in der eren Unser Lieben Frowen, all irer vest und tag, so
durchs jar uss begangen werden . . . gewyhet ist". Stadtarch., Urk. B. 130a, z. 8. April 1478. —
Weitere Stiftungen der Ankenreute für diesen Liebfrauenaltar unterm 21. April 1488. Ib. B.
131». Regest bei A. Schulte, Gesch. der großen Ravensb. Handelgesellsch. II (1923), 370;
außerdem I 149 f, II 5 f, III 470 f. Kinder des zwischen 1482 und 1497 f Klemens A. sind:
Konrad, Anton, Klemens d. J., Margareta und Agnes. — Ich vermute, daß die Jahrzahl der
obigen, absolut echten ehem. Inschrift 1X89 lautete. — Siehe den Textband.

4. Wolfegger Rechnungen ab 1500 f, z. 1500.

5. Ravensb., Steuerb., z. 1506 fol. 26.

6. Wolfegger Rechn. 1500 f, z. 1507.

7. Ravensb., Stadtarch., Akten, „Waffenlisten der burgerschaft", ca. 1515 (= Musterung der
Waffenstücke der einzelnen Bürger für Kriegsfall).

8. Ib., z. 1512, fol. 17.

9. Stadtrechnungen 1513 f (nr. 39), z. 1514. — „Schramm" gab es damals mehrere in Ravens-
burg; sie scheinen aus dem nahen Bavendorf zu stammen, vielleicht auch der Bildhauer Fried-
 
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