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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0096
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FREIBURG 95

ze äfern, ze vehen noch ze rechen . . . Des hab ich wolbedächtlich einen gelerten
eyd . . . gesworn und in den selben eydt genomen, Werly Mann nach lut der urteil
benügig ze machen, in acht tagen nach der stett recht, unabgebrochen minem
rechten der appelation, und dem Sprenger den kouf ze vertigen, wie recht ist . . .,
ouch allen costen, atzung und zerung miner gefangknus halb ufgangen, zu be-
zalen und abzetragen." Bürge ist sein guter Freund Rudolf Gervalck.1

ALBRECHT REM, MALER IN FREIBURG, Z ABERN UND HAGEN AU (1481
bis 1505).

1481—86. Albrecht Rem, in den Steuerlisten dieser Jahre (Malerzunft) nachweis-
bar.2 — 1484. „User bysäß, Albrecht, maier, bringt uns für, ir haben in umb ein
arbeit, die uff uwer versumnis on sin schuld nit werschaft sig, ufgehalten und
lidig gelaßen, doch dz er für uch zu recht sten soll, und ir wellten clagen
und richten. Nu beladen wir uns siner hendel nit gern, dann sovil wir
schuldig sind. Und nach dem bishar ir und wir mit unverzognen rechten ein-
ander gefurdert haben, pitten wir uch, ir wollen in solicher behabnus lidig laßen;
und ob ir vordrung zu im gesunen, sol uch by uns unverzogen recht ergen. Welten
wol, dz ir uch mit im nit so wydt ingelegt hetten, dann er clagt sich swerlich und
tringt uff empfangnen costen. Und sover uns die sach berürt, würden wir uns
gütlich vertragen und nit furer mit im verflechten; geben wir uch im besten zu
erkennen." 3 — 1484. Conrad von Bosenstein, Schultheiß zu Freiburg, beurkundet
ein Gerichtsurteil des Klägers Melchior Buchmeyger bzw. dessen Gewalthabers,
Nikiaus Fridanck, Schwertfegers zu Neuenburg „zu Albrechten Rem, maier, ge-
seßen zu Friburg . . ., um sechs Baselplaphart, die er demselben swertfeger für
ein kisten, von im kouft, schuldig." — Unterm 7. Dezember 1486: Einigung, daß
der Maler 6 Plappart und einen Teil der Gerichtskosten zahlen soll.4 — 1489. Da
der Maler Rem dem Urteil nicht nachkam und auch nicht appellierte, legte ihn
die Stadt ins Gefängnis.5

1489. „Wir burgermeister und rat zu Fryburg im Brysgow tunt kunt menglichin,
als meister Albrecht Rem, maier, um sin ansprach gegen Martin Ritter,6 unserm
alten spitalmeister, von unser gnedigsten herrn hofgericht zu Enssheim für uns
mit urteil gewisen und im kuntschaft oder besichtigung siner arbeit im spital, dero-
halb sy spennig sind, zugelaßen, ist meister Albrecht uff frytag vor sant Ulrichstag
mit siner kuntschaft für uns komen und ... zu recht erkennt, dz meister Albrecht
uff mentag nächst sin clag lut des abscheids tun und Martin Ritter sin antwort
darzu geben . . . und darnach aber beschehen, was recht ist . . . Meister Albrecht
gründet uff verhör siner kuntschaft und begert ouch by vorgemelter urteil zu
blyben . . . und legt damit ein zedel in recht, also lutend: Ich Albrecht Rem, der

1. Urkunden, XI f, z. 14. Aug. 1480 (Urfehde).

2. Steuerb. 1481—86.

3. Mißivb. V, 1, fol. 49. Freiburg an Waldkirch, Nov. 1484.

4. Urkunden, I, k (Erhaltene Rechte), z. 9. Nov. 1484.

5. Ib., z. 24. Juli 1489. Am 11. Mai 1490 gelangte der Prozeß vor die Räte zu Ensisheim.

G. Ober den Freiburger Spitalmeister Martin Ritter (1444—89) vgl. die Urk. des Heiliggeistspit.
in Freiburg II (1900), Nr. 1056—1529 (Regist.).
 
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