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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0123
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122 FREIBURG

DIE GLASMALER GITSCHMANN.

Hans Gitschmann von Rappoltstein d. Ä. (1508—64).

1508. In diesem Jahr zünftig.1 — 1509. „Uff hut ist Hans, glaser von Rapoltstein,
vor rat erschinen und sich mit einem rat betragen, das man in uff her Hans von
Rischachs pitt fry hie wil laßen sitzen, also das er hutens, wachens und sturens
fry sin." 2 — 1509. „Wir hören, das ir willens synt, etwas glaswerk in uwer kirchen
und by uch zu machen. So sich nun meister Hans, glaser, unser hinderseß diser
zöger, so erlich und redlich by uns haltet und in sinem handtwerk für andern be-
rumpl und vast geschikt ist, deshalben wir schuldig und geneigt sind, ine zu
fördern, pitten wir uch mit allem vlis, ir wolt ine für andern bruchen und im solch
glaswerk, so ir zu machen habt, bevelhen, so zwiveln wir gar nit, er wird sich solher
maßen truwlich und schikerlich darinne erzögen, das ir gefallen dorab empha-
hen." 3 — 1515. „Wir vernemen, wie ir in uwerm gotzhus etlich fensterwergk
machen wollen laßen. Diewil nun unser hindersaß, meister Hans, glaser, diser
zöuger, der kunst für ander beriempt ist, so pytten wir uch uff sein ansuchen mit
sonderm flis, ir wolt im dise arbeit für ander gönnen; so zwiveln wir nit, er werd
sich dermaßen werschaft machen, das ir sonder gut gefallen darab sollen em-
phahen." *

1516. „Sich beclagt meister Hans, der glaser, wie du ime für sein arbeit schuldig
siest, das habest ime bishar vorgehalten und ine dartzu mit ungeschickten Worten
ankörnen." — Sie bitten ihn, den Glasmaler bezahlen und anständig behandeln zu
wollen.5 — 1516. Heiratsabrede von Hans Gitschmann und seiner Frau Klara
Guldinthor. Seine erste Frau hieß Gertrud Graffler.6 — 1517. „Uns bericht unser
hindersaß, meister Hans, der gloser, wie ir ime für etlich glaswerck, so gen Ysene
komen, noch ein suma gelts schuldig seyent, mit pitt, ine gunstlich zu furdern; wie
gar wir dann achten, daz ir on zwivel für uch selbs geneigt sindt, den armen
gesellen uszuwysen, nicht destmynder so pitten wir uch mit fleis, ir wolt ime solich
ußstond gelt gutlich volgen loßen, damit er das zu seiner notturft, so im obligt,
gepruchen mög."7 — 1520. „Hans, glaser, ist fry"; ebenso für die Jahre
1522—30.8

1524 Rektor und Regenten der Universität Freiburg verdingen dem Glasmaler
Hans Gitschmann zwei große Fenster in der Universitätskapelle des Münster-
chors „mit malwerk, nach inhalt einer visierung, die wir im zuo handen gestellt,

1. Prot, der Malerzunft (Prot. XXIII, 73), fol. 40f. (Zunfttafel). — Vgl. über Hans Gitschmann u.
seine Familie: Freiburger Münsterbl. IV (1908), 68; IX (1913), 34; X 1914), 25f., 87f.; XIII
(1917), 46 f.

2. Ratsprot. 10 (1506—12), fol. 114, z. 1509.

3. Mißivb. VIII, 2. fol. 17. Freiburg an Vogt u. Gericht zu Weisweil, z. 28. Juni 1509.

4. Mißivb. 10, fol. 11. Freiburg an den Präzeptor des Antonierhauses zu „Ysyny", 8. Aug. 1515.

5. Mißivb. X, fol. 20. Freiburg an Conrad Snewlin von Krantznau, 21. Sept. 1516.

6. Heiratsberedungen der Zünftigen, z. 21. Okt. 1516.

7. Mißivb. X, fol. 56. Freiburg an Conrad Polsnitzer in Kaysersberg, 12. Juni 1517 (= Isenheim).

8. Steuerb. 1520, 1522 f. u. 1530.
 
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