248 STRASSBURG
eisen.1 — 1582. „Christof Braun, glasmaler . . ., übergipt suplication: Demnach
der liebe gott ihnen schwerlich fallen laßen, also dz er durch eingebung des ley-
digen teufeis in das laster des ehebruchs gefallen, von deswegen sein hausfr.
Ursula Hälin sich von ime scheiden laßen, weil ime dan also zu leben und hauszu-
halten unmöglich, hab sechs gesellen, deren er nicht entraten kan . . ., so bitt er,
ime gn. zu gestatten, sich anderwerts zu verheiraten." 2
1583. „Stoffel Braun, glasmaler, unden an der großen erbslauben pringt für, er
hab ime, Zunftmeister zur steltzen, laßen gebieten; erscheine nicht. Und sey diss
die ursach: Er hab die verschienen woche sein haus angefangen zu malen; hab
gleichwol darvor zwen maier angesprochen, das sys yme malen wolten. Die haben
sich so schwer gemacht, dz ers selber undernomen. Dann er das flachmalen bey
Thobias Stimmer gelernet, ob er wohl kein lehrbrief darumb empfangen, begerts
auch sonsten nicht zu treiben, dann itzo ime selbs. Und hab Daniel Specklin ime
verwilligt, schöne historias zu zustellen, so zu mehrer zier dienen, wie er dann
gegen den herren, als ime ein gang zu machen bewilligt worden, versprochen, das
er das haus wolle zierlich ausstreichen.
So hab er ein jungen, so das flachmalen ausgelerndt, angenomen, der bey ime das
glasmaler handtwerck begert zu lernen. Mit demselben jungen habe er sein haus
angefangen zu malen. Das sey ime nun durch den zunftmeyster bey XXX ß ver-
boten . . . Erkant, wafer Stoffel Braun behabung tut, das er den jungen recht für
ein lehrjungen zum glasmalen angenomen, so soll ime erlaubt sein, mit seiner
hand und mit dem jungen sein haus auszumalen." 3
1583. Die Ehegeschichte Christ. Brauns, des Glasmalers, und seiner Frau Ursula,
und der Bericht über des Meisters Ehebruch.* — 1587. „Christoffel Braun, der
glasmoler." 5
1589. „Christof Braun, glasmaler, übergibt per Büttelbrun ein supplication, darin
er vermeldet, nachdem er uff 15 jar allhie burger gewesen, hab er zu schuldiger
danckbarkeit gehabten schütz und Schirms ein werck angefangen zu machen, nemb-
lich aller ammeister namen und zunamen, mit der zeit, wann und wie oft ein jeder
regirt hat. Das hab er aber vor seinem verreißen nit ausmachen können, seither
aber zu Freiburg vollends verfertigt, das wüll er mein hern underthenig zu schul-
digem danck presentirt haben. Erkant, (m.) hern sollens bedencken, wie es anzu-
nemen und was im dagegen zu verehren." — Es handelt sich um „ein gemalt glas-
fenster mit aller ameister wappen". Er erhält vom Bat 15 Pfund als Verehrung.6
1. Neue Kirche, Ehereg. 1578 f., z. 1580.
2. Prot. XXI, 1582, fol. 440, z. 1. Sept.
3. Prot. XV, 1583, fol. 72, z. 14. Aug.
4. Prot. XXI, 1583, fol. 115. Der Rat entscheidet: Wenn er sich wieder verheiraten will, soll er
hinwegziehen; ferner ib., XXI, 1584, fol. 171f.
5. AUmend-Zinsh. 1587, fol. 128.
6. Prot. XXI, 1589, z. 12. Febr. u. fol. 90, z. 24. Febr. — Weiteres über dies sehr schöne Fenster
von Chr. Braun, das in der großen Ratstube eingesetzt wurde, in Bulletin des mon. hist. d'Alsace
2XVIII (1897), 147.
eisen.1 — 1582. „Christof Braun, glasmaler . . ., übergipt suplication: Demnach
der liebe gott ihnen schwerlich fallen laßen, also dz er durch eingebung des ley-
digen teufeis in das laster des ehebruchs gefallen, von deswegen sein hausfr.
Ursula Hälin sich von ime scheiden laßen, weil ime dan also zu leben und hauszu-
halten unmöglich, hab sechs gesellen, deren er nicht entraten kan . . ., so bitt er,
ime gn. zu gestatten, sich anderwerts zu verheiraten." 2
1583. „Stoffel Braun, glasmaler, unden an der großen erbslauben pringt für, er
hab ime, Zunftmeister zur steltzen, laßen gebieten; erscheine nicht. Und sey diss
die ursach: Er hab die verschienen woche sein haus angefangen zu malen; hab
gleichwol darvor zwen maier angesprochen, das sys yme malen wolten. Die haben
sich so schwer gemacht, dz ers selber undernomen. Dann er das flachmalen bey
Thobias Stimmer gelernet, ob er wohl kein lehrbrief darumb empfangen, begerts
auch sonsten nicht zu treiben, dann itzo ime selbs. Und hab Daniel Specklin ime
verwilligt, schöne historias zu zustellen, so zu mehrer zier dienen, wie er dann
gegen den herren, als ime ein gang zu machen bewilligt worden, versprochen, das
er das haus wolle zierlich ausstreichen.
So hab er ein jungen, so das flachmalen ausgelerndt, angenomen, der bey ime das
glasmaler handtwerck begert zu lernen. Mit demselben jungen habe er sein haus
angefangen zu malen. Das sey ime nun durch den zunftmeyster bey XXX ß ver-
boten . . . Erkant, wafer Stoffel Braun behabung tut, das er den jungen recht für
ein lehrjungen zum glasmalen angenomen, so soll ime erlaubt sein, mit seiner
hand und mit dem jungen sein haus auszumalen." 3
1583. Die Ehegeschichte Christ. Brauns, des Glasmalers, und seiner Frau Ursula,
und der Bericht über des Meisters Ehebruch.* — 1587. „Christoffel Braun, der
glasmoler." 5
1589. „Christof Braun, glasmaler, übergibt per Büttelbrun ein supplication, darin
er vermeldet, nachdem er uff 15 jar allhie burger gewesen, hab er zu schuldiger
danckbarkeit gehabten schütz und Schirms ein werck angefangen zu machen, nemb-
lich aller ammeister namen und zunamen, mit der zeit, wann und wie oft ein jeder
regirt hat. Das hab er aber vor seinem verreißen nit ausmachen können, seither
aber zu Freiburg vollends verfertigt, das wüll er mein hern underthenig zu schul-
digem danck presentirt haben. Erkant, (m.) hern sollens bedencken, wie es anzu-
nemen und was im dagegen zu verehren." — Es handelt sich um „ein gemalt glas-
fenster mit aller ameister wappen". Er erhält vom Bat 15 Pfund als Verehrung.6
1. Neue Kirche, Ehereg. 1578 f., z. 1580.
2. Prot. XXI, 1582, fol. 440, z. 1. Sept.
3. Prot. XV, 1583, fol. 72, z. 14. Aug.
4. Prot. XXI, 1583, fol. 115. Der Rat entscheidet: Wenn er sich wieder verheiraten will, soll er
hinwegziehen; ferner ib., XXI, 1584, fol. 171f.
5. AUmend-Zinsh. 1587, fol. 128.
6. Prot. XXI, 1589, z. 12. Febr. u. fol. 90, z. 24. Febr. — Weiteres über dies sehr schöne Fenster
von Chr. Braun, das in der großen Ratstube eingesetzt wurde, in Bulletin des mon. hist. d'Alsace
2XVIII (1897), 147.