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Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,2): Quellen II (Schweiz) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.1494#0089
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86 BASEL

Sattler, dem lonherren an eira, und Herman Krieg, dem bildsnetzer andersteils,
nachdem und der lonherr clagte, daz in Herman geschuldiget sol haben, daz er
der nuwe hencker und in gelwen hentschuchen ze gUcher wise als ein hengker ge-
ritten sye und in doby nit benügt, sunder furbas geredt hab, er sol meineidig an
im worden sin." — „Item zwuschent dem lonherrn uf ein und Herman Krieg zem
andern teil ist. . . bekannt, wie min herren, die rete, meister Herman Krieg an siner
besserung halten, und er inen verbessern müße, daz darnach dem lonherrn nach
margzal ouch werden solle." *

1455. „Item hat geseit Heinrich Steinagker, der moler, wie das er uf einen tag, als
Herman, der bildsnitzer herin von Bynningen komen und er zu im gangen sie und
mit im schände getriben und geredt habe: Herr, der burgermeister von Binningen,
sint gott wilkomm. Und nach dem sy allerley worten mit einander geredt, hett der
benant Herman ufgehept und gesprochen zu disem zügen: Lieber min, wo ist der
nuwe hencker? Hastu nützit von im gehört sagen? Antwortete diser züge: Herman,
wen meinen ir? Antwortete er im: Ich mein den lonherren, den nuwen hencker.
Redte diser züge: Lieber meister Herman, diser worten wellent geswigen, denn der
man ist uns ze swer. Und erschrecke diser züge solher worten halb. Also spreche
meister Herman: Jo, er kam jens tags hinus riten mit zwein gelwen hentzschühen
und wolte vast mit mir vehten, darumb das ich uf minem eigenen gute mache, daz
mir eben ist, understät er mir ze weren. Er ist doch meyneidig. Also stowte im
diser züge. Aber do spreche meister Herman: Do sint erst zwen von Liestal by mir
gesin, die mirs geseit hand, darzu ist er ouch meyneidig; denn er hat mir als hoch
gesworn als dem richisten in der zunft und als wol, als ich im gesworn han; darüber
so hat (er) mir swerlich vor minen herren, den reten, verclagt und hat mir nutzit
davon geseit und hett mich im anderm verclagt, er solte mich verantwurtet und mir
ein solichs geseit haben. Doch wie dem, ich habe in ußbereitet mit worten, daz er
wol hat gehört, wer er ist." ä

1455. „Anno LV. Item do verbeßert Hans Sattler, der lonher, gegen Herman Krieg
die große beßerung. Item und der selb Herman Krieg gegen dem selben lonherrn
syben mann unrecht." 3 — 1456. „Item do gaben ze koufen Hans von Hirsingen,
der koch, Bas., und Grede, sin eliche husfrow . . . meister Herman Kriegen, dem
bildsnitzer, irem tochterman, der in namen sin selbs und Agnes, siner efro von
inen kouft hat das hus und hofestatt, genant Schönow . . ., das gelegen ist in der
statt Basel an der frien stroß, einsyt nebent miner herren koufhus und andersite
nebent dem huse genant Frowenstein." 4 — 1456. „Item hat geseit meister Herman
Krieg, der bildsnitzer, daz in Peter Hansen Thorers wib gebeten hette, mit ir
zem snabel ze gände. Und als sy hin in zu der wirtin komen sien und umb den gast
gefragt hand, dem Peter Hans sin phert gelitten hatt, hette die wirtin geantwortet:

1. Ib., A. 26 (Urteilst). 1454—58), foi. 130, 156 u. 159, z. 1455.

2. Ib., D. 5/6 (Kundschaften 1453—58), foi. 25, quinta ante Heinrici 1455. — Oberschrift:
„Testis productus ad instantiam magistri Johannis Saitler, des lonherren."

8. Straf und Polizei, C. 22 (Friedenbüchlein des Vogts, 1453—66), z. 1455.
4. Gerichtsarch., B. 7 (Fert. B. 1454—58), foi. 173, z. 1456.
 
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