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VORBERICHT.
JLlie verschütteten Ortschaften, aus welchen die im vorliegenden
Werke dargestellten, kostbaren Ueberreste des Alterthums herrühren,
lagen in Campanien, dem fruchtbarsten und reizendsten Lande Italiens,
was etwa mit dem „Terra di Lavoro“ genannten Haupttheile des heu-
tigen Königreiches Neapel übereinkam. Der merkwürdigste Berg des
Landes ist der Vesuv, war aber um die Zeit vop Christi Geburt nicht
als thätiger Vulcan bekannt. Der griechische Geograph Strabo schildert
ihn damals (im V. Buche) ringsum bebaut und bewohnt, den Gipfel
ausgenommen, der meistentheils eben, gänzlich dürr und unfruchtbar
sei. Aschfarben anzusehen fänden sich dort Höhlungen in wie vom
Feuer zerfressenem Gestein, so dass man annehmen könne, es wären
hier die brennenden Schlünde eines Vulcans gewesen, der aber aus
Mangel an Brennstoff erloschen sei.
Die Gestade des Meerbusens von Neapel, welchen die Alten auch
„sinus Cumanus“ und gewöhnlich, nach dem Griechischen, „Crater,“ mit
Anspielung auf die Gestalt eines Bechers, nannten, zeigten ebenfalls
deutliche Spuren von der Thätigkeit des Feuers. Auch führten sie den
Namen der phlegräischen (verbrannten) Felder, was aber dadurch erklärt
wurde, dass man den Wahlplatz des Ungeheuern Kampfes der Gigan-
ten mit Jupiter dahin verlegte; Andere freilich suchten denselben bei
Pallene (früher Phlegra) in Macedonien. Wenn man nun von dem alten
Vorbericht. )(
VORBERICHT.
JLlie verschütteten Ortschaften, aus welchen die im vorliegenden
Werke dargestellten, kostbaren Ueberreste des Alterthums herrühren,
lagen in Campanien, dem fruchtbarsten und reizendsten Lande Italiens,
was etwa mit dem „Terra di Lavoro“ genannten Haupttheile des heu-
tigen Königreiches Neapel übereinkam. Der merkwürdigste Berg des
Landes ist der Vesuv, war aber um die Zeit vop Christi Geburt nicht
als thätiger Vulcan bekannt. Der griechische Geograph Strabo schildert
ihn damals (im V. Buche) ringsum bebaut und bewohnt, den Gipfel
ausgenommen, der meistentheils eben, gänzlich dürr und unfruchtbar
sei. Aschfarben anzusehen fänden sich dort Höhlungen in wie vom
Feuer zerfressenem Gestein, so dass man annehmen könne, es wären
hier die brennenden Schlünde eines Vulcans gewesen, der aber aus
Mangel an Brennstoff erloschen sei.
Die Gestade des Meerbusens von Neapel, welchen die Alten auch
„sinus Cumanus“ und gewöhnlich, nach dem Griechischen, „Crater,“ mit
Anspielung auf die Gestalt eines Bechers, nannten, zeigten ebenfalls
deutliche Spuren von der Thätigkeit des Feuers. Auch führten sie den
Namen der phlegräischen (verbrannten) Felder, was aber dadurch erklärt
wurde, dass man den Wahlplatz des Ungeheuern Kampfes der Gigan-
ten mit Jupiter dahin verlegte; Andere freilich suchten denselben bei
Pallene (früher Phlegra) in Macedonien. Wenn man nun von dem alten
Vorbericht. )(