Beobachtung der wunderbaren in den Felsschichten vor-
kommenden Parallelismen.
§ 21. Es kommt in der Tat nicht selten vor, dass bei
Bergen aus einigermaßen weichem Gestein die vom Wasser
gegrabenen Konturen so neben den geraden Brüchen vor-
herrschen, dass beim ersten Blick nichts weiter auffällt als
wellenartige geschwungene Linien. Fig. 43 stellt einen Berg-
kamm im Norden des Chamonix-Tals vor, der infolge des
schnellen Abbröckeins seiner Trümmer Aiguille Pourri ge-
nannt wird. Tatsächlich scheinen im ersten Augenblick ihre
Fig. 62
Konturen sich wenig von denen einer Woge zu unter-
scheiden. Dennoch glaube ich, wenn es eine Woge wäre,
würde man annehmen, dass die Flut nach rechts hinüber
triebe, und wenn wir den Grund dieser Annahme prüften,
würden wir gewahr werden, dass die steilsten Felsenabfälle
an dem Rücken entlang stets auf der rechten Seite liegen.
Sie zeigen das Bestreben, eher in der Richtung ab als in
irgend einer andern zu zerbrechen. Wenn wir den Montan-
vert halb hinabsteigen und die linke Seite des Kammes
näher betrachten, so finden wir diese Neigung noch ent-
schiedener sichtbar als auf Fig. 62.
§ 22. Was gab denn aber Anlass zu all den gewundenen
kommenden Parallelismen.
§ 21. Es kommt in der Tat nicht selten vor, dass bei
Bergen aus einigermaßen weichem Gestein die vom Wasser
gegrabenen Konturen so neben den geraden Brüchen vor-
herrschen, dass beim ersten Blick nichts weiter auffällt als
wellenartige geschwungene Linien. Fig. 43 stellt einen Berg-
kamm im Norden des Chamonix-Tals vor, der infolge des
schnellen Abbröckeins seiner Trümmer Aiguille Pourri ge-
nannt wird. Tatsächlich scheinen im ersten Augenblick ihre
Fig. 62
Konturen sich wenig von denen einer Woge zu unter-
scheiden. Dennoch glaube ich, wenn es eine Woge wäre,
würde man annehmen, dass die Flut nach rechts hinüber
triebe, und wenn wir den Grund dieser Annahme prüften,
würden wir gewahr werden, dass die steilsten Felsenabfälle
an dem Rücken entlang stets auf der rechten Seite liegen.
Sie zeigen das Bestreben, eher in der Richtung ab als in
irgend einer andern zu zerbrechen. Wenn wir den Montan-
vert halb hinabsteigen und die linke Seite des Kammes
näher betrachten, so finden wir diese Neigung noch ent-
schiedener sichtbar als auf Fig. 62.
§ 22. Was gab denn aber Anlass zu all den gewundenen