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Sacken, Eduard von
Die K. K. Ambraser-Sammlung (1): Geschichtliche Einleitung und die Rüstkammern — Wien: Wilhelm Braumüller, K.K. Hofbuchhändler, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.70833#0057
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den war eine grosse Masse silberner Medaillen von geistlichen und
weltlichen Fürsten aufbewahrt. An Porzellangeschirr, meist be-
malt (sogen. Majolika), war ein grosser Reichthum (233 St.); auch
an antiken Thongefässen , Lanzen, Krügen und Töpfen „mit haid-
nischer Begrebnuss” fehlte es nicht. Im fünfzehnten Kasten
war die Münzsammlung: 1400 Silbermünzen, 660 mittelalterliche,
440 antike Goldmünzen; ferner dieKästchen mit geschnittenen Stei-
nen, über 1800 Stücke, nebst allerlei Kleinoden und Seltsamkei-
ten ’). Dann kam ein Schrank mit Büchsen und Wehren, die ge-
weihten Hüte und Schwerter, die der Erzherzog von den Päpsten
Gregor XIII. und Pius V. erhalten hatte, sowie das Schwert, welches
Papst Julius an Kaiser Ferdinand geschickt, — ferner Spiesse von
kunstreicher Arbeit, Dolche und Rappiere mit Maschinerien, kost-
bare Armrüste und Gewehre, mit Gold und Silber eingelegt,
oder mit geschnitzten Schäften (80 Nummern). Der „Vario-Ka-
sten” enthielt türkische Pferdeverzierungen, indianische Matten
und Kleider, schön gezierte Bret- und Kartenspiele, Quadranten,
Wachsbossirungen, Figuren von Aggstein, künstlich gedrechselte
Rosenkränze, seltsame Kleidungsstücke, Falkenhauben und an-
dere Waidwerksachen, im Ganzen 211 Gegenstände. Im acht-
zehnten Kasten endlich waren die Holzschnitzwerke, 77 aus
Holz geschnittene Heiligenfiguren, Reliefs, Kästchen, Becher,
Löffel u. s.w. (173 Stücke), in den Laden Landkarten, Kupferstiche
und Malereien aufbewahrt.
Zwei niedrige Zwerchkästen in der Kunstkammer enthielten
noch die Elfenbeinschnitzwerke (52 Stück) und antike metallene
Bildwerke, Urnen und verschiedene Merkwürdigkeiten2). Anden

getes Mannspild hat 2 flügel auf dem khopf, in der rechten hanndt
ain Seckhl. hat ain Tuech, so im alain den Ruggen bedeckht.®
x) Das Inventar führt darunter an: „Zween Alraun das Männdl unnd
das Weibl. — In ainem Papierl ain Manna, darauf Ir Dt. mit Aigen
hannden geschriben, das die auf dem Perg Worza geregnet sey.a
2) Darunter führt das Inventar an : , ,Ain stuckh holz sambt seinem kheil,
so Zu stain worden, Soll sich also Zuegetragen haben Das an ainem
fürnemben Feirtag aines Heyligen , Ain Pauersman hat wellen holz
hackhen, unnd Er von seinem Nachbauern ainem darumben gestrafft
worden, hat Er geantwort, Der heylige khinde Im unnd seinen Kündern
 
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