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ein Geschenk der Nürnberger Rathsherren an den Kaiser gewesen
sei, welche es von der Hand des grössten deutschen Künstlers,
der noch dazu ein Liebling desKaisers war, ausschmücken liessen.
Die Beschläge der schwarz ledernen Scheide sind von ver-
goldetem Bronze, am Rande lilienartig durchbrochen. Das Plattner-
zeichen auf der Klinge, ein bekröntes //, ist dasselbe, welches auf
Maximilians Turnierharnisch (Nr. 6, — Taf. II., 2) vorkommt.
Lange Wöhr zu anderthalb Faust mit breiter, spitz zulau-
fender Klinge, welche der ganzen Länge nach beiderseits in
der Mitte einen starken Grat hat und unten spannenlang mit ver-
goldetem Aetzwerk (Figuren und Arabesken) geziert ist. Das
gerade Kreuz und der längliche Knopf, ganz übergoldet, sind gra-
virt, das Heft mit Sandelholz und Perlmutter eingelegt; auf einem
Ringelchen steht : IN DIO AMoR. Auf der schwarz ledernen
Scheide sind Laubzüge und unleserliche Schriftcharaktere gepresst.
Italienisch, aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts.
Unter den verschiedenen, aus der Zeit des Erzherzogs Ferdi-
nand stammenden »Wöhren” zeichnen sich aus: Ein Beidenhän-
der (Nr. 22), dessen Griff, Kreuz und Knopf ganz mit der schön-
sten Tauschierarbeit bedeckt sind, darunter die Darstellung des
Mucius Scaevola.
Ein langer Stecher (Nr. 26), die abwärts gekrümmte Parir-
stange, Heft und Knopf mit schönen, aus Eisen geschnittenen Ver-
zierungen , theilweise vergoldet.
Eine breite, kurze Wöhr (Nr. 25), die in der Mitte schwach
grätige Klinge ist unten reich mit allerlei Figuren, geätzt und ver-
goldet geschmückt; der runde, flache Knopf ciselirt, der Griff
mit Perlmutter, die Scheide von schwarzem Sammt.
Ein langer, seltsamer Stecher (Schweinsstecher, Nr. 30),
die Klinge rund (wie ein Stab), nur oben lanzenartig, breit und
doppelschneidig. In der Rinne auf beiden Seiten steht in vergolde-
ter Aetzarbeit: AVE REGINA CELORVM MATER REGIS ANGE-
LORVM CONSOLACIO DESOLATORVM - MATER DEI ME-
MENTO MISERERE MEI DEVS SECVNDVM MISERICORDIAM.
ter, daraus der Rath von 300 Jahren hero erwelt etc. (um 1515
gemacht).
ein Geschenk der Nürnberger Rathsherren an den Kaiser gewesen
sei, welche es von der Hand des grössten deutschen Künstlers,
der noch dazu ein Liebling desKaisers war, ausschmücken liessen.
Die Beschläge der schwarz ledernen Scheide sind von ver-
goldetem Bronze, am Rande lilienartig durchbrochen. Das Plattner-
zeichen auf der Klinge, ein bekröntes //, ist dasselbe, welches auf
Maximilians Turnierharnisch (Nr. 6, — Taf. II., 2) vorkommt.
Lange Wöhr zu anderthalb Faust mit breiter, spitz zulau-
fender Klinge, welche der ganzen Länge nach beiderseits in
der Mitte einen starken Grat hat und unten spannenlang mit ver-
goldetem Aetzwerk (Figuren und Arabesken) geziert ist. Das
gerade Kreuz und der längliche Knopf, ganz übergoldet, sind gra-
virt, das Heft mit Sandelholz und Perlmutter eingelegt; auf einem
Ringelchen steht : IN DIO AMoR. Auf der schwarz ledernen
Scheide sind Laubzüge und unleserliche Schriftcharaktere gepresst.
Italienisch, aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts.
Unter den verschiedenen, aus der Zeit des Erzherzogs Ferdi-
nand stammenden »Wöhren” zeichnen sich aus: Ein Beidenhän-
der (Nr. 22), dessen Griff, Kreuz und Knopf ganz mit der schön-
sten Tauschierarbeit bedeckt sind, darunter die Darstellung des
Mucius Scaevola.
Ein langer Stecher (Nr. 26), die abwärts gekrümmte Parir-
stange, Heft und Knopf mit schönen, aus Eisen geschnittenen Ver-
zierungen , theilweise vergoldet.
Eine breite, kurze Wöhr (Nr. 25), die in der Mitte schwach
grätige Klinge ist unten reich mit allerlei Figuren, geätzt und ver-
goldet geschmückt; der runde, flache Knopf ciselirt, der Griff
mit Perlmutter, die Scheide von schwarzem Sammt.
Ein langer, seltsamer Stecher (Schweinsstecher, Nr. 30),
die Klinge rund (wie ein Stab), nur oben lanzenartig, breit und
doppelschneidig. In der Rinne auf beiden Seiten steht in vergolde-
ter Aetzarbeit: AVE REGINA CELORVM MATER REGIS ANGE-
LORVM CONSOLACIO DESOLATORVM - MATER DEI ME-
MENTO MISERERE MEI DEVS SECVNDVM MISERICORDIAM.
ter, daraus der Rath von 300 Jahren hero erwelt etc. (um 1515
gemacht).