Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Editor]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Oth.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0059
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
bei aller Unähnlichkeit. 45
den nur wenige wärmere Wochen unterbrechen. In
einigen eine richtige Abwechslung der Tage und Näch-
te, mit dem Unterschied von wenigen Stunden, in an-
dern eine trübe, leere, für mich schon in Gedanken
schauerliche Nacht von 4 - Z Monaten. Was für ein
Kontrast zwischen einem Land vom äussersten Nord-
und SüdPot, und einem Lande zwischen den Wende-
zirkeln? Dort die gröste Armuth an Gewächsen, hier
ein Ueberstuß. Dort Moos und niedrige Gesträu-
che, hier ein schimmernder Teppich und Gärten
und Wälder und Wiesen und Aeker — alle sind
mit Gewächsen erfüllt. Der Elsaß, die Pfalz, Ba-
den, die Rheingeqenden und die Gegenden am weissen
Meere; das südliche Frankreich und Grönland, Si-
berien und Italien — Wie groß ist die Verschieden-
heit auf einer Erdkugel ? Menschen, Thiere, Pstan-
zen, Foßilien, Wasser, Luft, Berge, Alter, Kräfte,
Stärke, Produkte — alles ist himmelweit verschie-
den. Einige Länder haben alles, und können noch
ausführen, andre haben einen Ueberstuß an Holz, an-
dre an Korn, andre an Obst, andre an Salz, und
andre an Metallen. Ungarn, Frankreich, Deutsch-
land haben viels Sorten von Weinen, andre Lander
haben gar keinen. Einige sind mehr mit Menschen,
andre mehr mit Thieren bevölkert. In Indien ver-
welken wegen der Sonnenhizs viele Pstanzen, an der -
HudsonsBai gefriert die Erde so tief, daß man keine
Brunnen graben kann. In Europa bringt jeder Mo-
nat neue Gartengewächse, und die lezten Monate vom
Sommer erndet man eine Frucht nach der andern,
der Nokken, der Waizen, die Gerste, der Hafer, das
Mays, die Kartoffeln, die Weinstöke, die Rüben, die
Kür-
 
Annotationen