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teſt, als den uͤbrigen Sklaven. Er verdient jetzt eine
beſſere Behandlung, und iſt als ein Glied am Koͤrper
der Gemeine, unſerer naͤhern Liebe werth. Mich ſieht
er auch als ſeinen geiſtlichen Vater an, und ſellte ich
nicht von dir doppelte Liebe fuͤr ihn fordern koͤnnen?
da er nicht nur zu deiner Haushaltung, ſondern jezt
auch zu deiner Kirche gehoͤrt. Bei unſrer Freund—
ſchaft, die mir ein Recht auf alle deine Wohlthaten
giebt, bitte ich, nimm ihn wieder an, mit eben der
Liebe, womit dein Herz fuͤr mich ſchlaͤgt. Das Gu—
te, das du ihm erzeigt, die Schonung, mit der du
ihn behandelſt, das alles thuſt du mir. Ich liebe
ihn, wie meine Seele, und wuͤnſche, daß er dich ſo
finde, wie ich dich kenne, als einen ſanften Juͤnger un—
ſers ſanften Herrn.
Laß dich die Untreue des Oneſimus, woruͤber du
freilich klagen koͤnnteſt, nicht verleiten, deinem Lehrer,
deinem Bruder, deinem Freund dieſe Bitte abzuſchla—
gen. Fuͤr alles, was er durch Nachlaͤßigkeit in dei—
nem Dienſt verdorben oder von deinen Rechnungen
entwendet hat, verpfaͤnde ich mich dir. Seine nun
heiligere Treue beſaͤnftige deinen Unwillen, und deine
Forderungen will ich befriedigen. Sieh ihn an, als
einen Verirrten und Verfuͤhrten, der nun ſeine Verge⸗
bung beweint, und zweifle nicht an meiner Verſiche—
rung. Wiewohl ich hier gefangen ſihe, und einer mei⸗
ner Freunde gern niederſchreiben wuͤrde, was mir meine
Liebe zu dir eingiebt; ſo ſchreibe ich dir doch ſelber,
damit du daran ſaͤheſt, wie ſehr es mich ſchmerzen
muͤſte, wenn du auf meine Fuͤrbitte gar keine Ruͤck—
ſicht naͤhmeſt. Mein Brief kann dir alſo ſtatt der
handſchrift dienen, daß ich das alles auf mich neh—
men
teſt, als den uͤbrigen Sklaven. Er verdient jetzt eine
beſſere Behandlung, und iſt als ein Glied am Koͤrper
der Gemeine, unſerer naͤhern Liebe werth. Mich ſieht
er auch als ſeinen geiſtlichen Vater an, und ſellte ich
nicht von dir doppelte Liebe fuͤr ihn fordern koͤnnen?
da er nicht nur zu deiner Haushaltung, ſondern jezt
auch zu deiner Kirche gehoͤrt. Bei unſrer Freund—
ſchaft, die mir ein Recht auf alle deine Wohlthaten
giebt, bitte ich, nimm ihn wieder an, mit eben der
Liebe, womit dein Herz fuͤr mich ſchlaͤgt. Das Gu—
te, das du ihm erzeigt, die Schonung, mit der du
ihn behandelſt, das alles thuſt du mir. Ich liebe
ihn, wie meine Seele, und wuͤnſche, daß er dich ſo
finde, wie ich dich kenne, als einen ſanften Juͤnger un—
ſers ſanften Herrn.
Laß dich die Untreue des Oneſimus, woruͤber du
freilich klagen koͤnnteſt, nicht verleiten, deinem Lehrer,
deinem Bruder, deinem Freund dieſe Bitte abzuſchla—
gen. Fuͤr alles, was er durch Nachlaͤßigkeit in dei—
nem Dienſt verdorben oder von deinen Rechnungen
entwendet hat, verpfaͤnde ich mich dir. Seine nun
heiligere Treue beſaͤnftige deinen Unwillen, und deine
Forderungen will ich befriedigen. Sieh ihn an, als
einen Verirrten und Verfuͤhrten, der nun ſeine Verge⸗
bung beweint, und zweifle nicht an meiner Verſiche—
rung. Wiewohl ich hier gefangen ſihe, und einer mei⸗
ner Freunde gern niederſchreiben wuͤrde, was mir meine
Liebe zu dir eingiebt; ſo ſchreibe ich dir doch ſelber,
damit du daran ſaͤheſt, wie ſehr es mich ſchmerzen
muͤſte, wenn du auf meine Fuͤrbitte gar keine Ruͤck—
ſicht naͤhmeſt. Mein Brief kann dir alſo ſtatt der
handſchrift dienen, daß ich das alles auf mich neh—
men