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Sander, Jochen; Holbein, Hans
Hans Holbein d. J.: Tafelmaler in Basel ; 1515 - 1532 — München, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.19342#0259
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medii aevi, Italia, IV, 1), Florenz 1986, S. 165-223, Farbtafeln auf S.196f; zum Sforza-
Stundenbuch vgl. Mark Evans, The Sforza Hours, London 1992, S. 20, Farbabb. 28.
Vgl. auch Alessandra Rovetta, La tradizione iconografica dell'Ultima Cena in Lombar-
dia; in: Marco Rossi, Alessandro Rovetta, II Cenacolo di Leonardo. Cultura domenicana,
iconografia eucaristica e tradizione lombarda, Mailand 1988, S. 28-48.
Siehe S. 208-210.
Siehe S. 208-210.

Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle, Inv. Nr. 66, 65; siehe auch S. 454.
Daß es sich tatsächlich um eine Haube und nicht um einen Heiligenschein handelt, zeigt
sich nicht nur daran, daß der tatsächlich als Nimbus gemeinte Heiligenschein des Georg
ganz anders gestaltet ist. Dies wird bei der Ursula vor allem dadurch erkennbar, daß der-
selbe hellrötliche Braunton, der das Innere des »Nimbus« zu füllen scheint, tatsächlich
aber den Trägerstoff der Haube meint, auch im Zwischenraum zwischen Stirn und Kron-
reif erscheint. Da er hier zusätzlich mit goldfarbenen Schmuckstücken besetzt ist, kann
an seiner Identifikation als Haube kein Zweifel bestehen. Bisher wurde die von der Krone
umzogene Haube durchwegs als ein diese Krone hinterfangender Nimbus gedeutet;
Schmid 1948, S.178, der erstmals versuchte, den Erhaltungszustand der beiden Tafeln
näher zu erfassen, meinte zwar, Gesicht und Oberkörper der Ursula seien »... so viel wie
unberührt erhalten«, der »Tellernimbus« müsse aber »... stark verändert worden sein«.
Tatsächlich unterscheidet sich die Haube im Erhaltungszustand nicht von Kopf und
Oberkörper der Ursula.
Von Borries 1988, S.129.

Von Borries 1988, S. 128, mit den Ergebnissen der Untersuchung der hölzernen Bild-
träger.

Von Borries 1989b, S. 103f.
Vgl. von Borries 1989b, S. 103f.

Von Zahn 1873, S. 197. Woltmann 1876, S. 130f, nannte hingegen den Augsburger Alois
Sesar (1825-1900), der sich in Vorbereitung der Dresdener Holbein-Ausstellung von
1871 »... auf kleine Ausbesserungen und auf einen neuen Firniss« beschränkt habe.
Woltmann 1876, S. 131; His 1908, S.76.

Angesichts dieser Einschätzung ist es erstaunlich, daß ausgerechnet die beiden einfluß-
reichsten Holbein-Forscher des 20. Jahrhunderts, Heinrich Alfred Schmid und Paul
Ganz, auf die Idee verfallen konnten, die Karlsruher Tafeln hätten als Flügelbilder zur
»Solothurner Madonna« von 1522 gehört; vgl. Schmid 1945, S. 24; Ganz 1950, S. 206.
Vgl. die den bibliographischen Angaben zu den Gemälden angehängten Zuschreibungs-
vorschläge, S. 454.

Schmid 1927, o. S.; ders. 1948, S. 178; Treu in AK Die Malerfamilie Holbein in Basel
i960, S. 196; Lauts 1966, S. 149.

Hatte man bis dahin an der Bezeichnung der Ursula-Tafel keine Zweifel geäußert, so wies
erstmals Schmid 1948, S. 178, daraufhin, daß ».. .sowohl die drei letzten Buchstaben des
Namens wie auch die zwei letzten Striche der Jahreszahl... neueren Datums« seien
(ebenso Ganz 1950, S. 206; Lauts 1957, S. 43; ders. 1966, S. 149; Treu in AK Die Maler-
familie Holbein in Basel i960, S. 196; Salvini/Grohn 1971, S. 93). Reinhardt 1954/55,
S.18; ders. 1958, S. 191; ders. 1960b, S. 21 f, präzisierte den Befund insofern, als er fest-
hielt, die beiden letzten Ziffern des Datums seien bis auf den oberen Ansatz des ersten »I«
neu (ebenso Lieb/Stange i960, S. 32).

Von Borries 1988, S. 129, der die beiden heutigen Einser-Striche der Datierung für eine
unzulässige nachträgliche Verfälschung hielt, vermutete die Entstehung der beiden Karls-
ruher Flügel - die er als Werke Hans Holbeins d. J. betrachtete - im Jahr 1520: »Denkt
man sich nun den Namen in der Schriftbreite der originalen Buchstaben komplettiert, so
würde der authentische Teil des Datums (MDXX) achsialsymmetrisch darunterstehen,
was angesichts der Sorgfalt, die der jüngere Hans auf seine Bildaufschriften verwandte,
viel für sich hat, schon gar wenn dieses Datum auch stilistisch >paßt<.«
Vgl. Hes 1911, S.72-75, Kat.Nr. 23, Tafel XIII; AK Basler Buchillustration 1984,
S. 218f, Kat. Nr. 246, Abb. 431,11.

C. Müller 1996, S.94f, Kat.Nr. 139, der sich von Borries 1988, S.129, Datierungsvor-
schlag der Karlsruher Georgstafel auf 1520 anschloß, wollte in dieser eine »Vorstufe« zur
Baseler Zeichnung sehen.
Vgl. S.156-158.

Anders als im Falle der Abendmahlstafel sind für die beiden Karlsruher Heiligenfiguren -
ihrer verwandten Gestaltungsweise ungeachtet - kaum Bezüge zu italienischer Kunst
gesehen worden; allein Stein 1929, S.76f, und van der Boom 1948, S. 33, wollten lom-
bardische Vorbilder in der Art Sodomas, Oggionis oder Butinones für die Figurenhal-
tung, in der Art Bramantinos und Gaudenzio Ferraris für das Helldunkel erkennen. Die
Georgsfigur sollte - wenig überzeugend - von Marcantonio Raimondis Stich eines Fah-
nenträgers angeregt sein; vgl. Konrad Oberhuber, The works of Marcantonio Raimondi
and of his school (= Walter L. Strauss, The illustrated Bartsch, 27, formerly volume 14,
parO), New York 1978, S. 153 f, Kat. Nr. 481 (357),482 (357).

Die gänzlich lineare Unterzeichnung ist sorgfältig mit einem Pinsel ausgeführt und in der
Farbfassung des Bildes durchwegs getreu befolgt worden. Die Unterzeichnung
beschränkt sich auf die Festlegung der wesentlichen Außen- wie Binnenkonturen und
verzichtet gänzlich auf Schraffuren, die Oberflächenrelief oder Lichtführung angeben.

Sie bietet daher kaum Ansatzpunkte für einen Vergleich mit der Unterzeichnung gesi-
cherter Werke Hans Holbeins d. J. oder mit der des »Venus-Malers«.

103 Washington, National Gallery of Art, Inv. Nr. 1961.9.21 (1381), Samuel H. Kress Collec-
tion; siehe auch S. 466.

104 Boerlin in AK Die Malerfamilie Holbein in Basel i960, S. 134.

105 Grohn 1966/76, S. 174; Klinger/Höttler 1998, S. 256, Kat. Nr. A. H. 14 (um 1519).

106 Baldass 1931/32, S. 61 f (um 1516); A plan for loot: blue-prints for a new »House
of German Art«. How Hitler intended to dispose of the »purchased«. Roth-
schild Collections; in: Illustrated London News, 7. Juli 1945, S. 25; Schmid 1948, S. 69
(1517-19); Hugelshofer 1948/49, S.67-70 (um 1520); AK Seventeen Masters of
painting, Houston, Museum of Fine Arts, 1950, o. S., Kat. Nr. 20; William E. Suida, Fern
Rusk Shapley, Paintings and sculpture from the Kress Collection acquired by the
Samuel H. Kress Foundation 1951-1956, Washington, National Gallery of Art, 1956,
S. 106, Kat. Nr. 38; Paintings and sculpture from the Samuel H. Kress Collection,
Washington 1959, S. 308; Hugh T. Broadley, German painting in the National Gallery
of Art, Washington 1960, S.36(um 1520); Baldass 1961, S. 87 (um 1516); Charles Sey-
mour, Art treasures for America. An anthology of paintings 8; sculpture in the Samuel
H. Kress Collection, London 1961, S. 90 (um 1520); National Gallery of Art. Sum-
mary catalogue of European paintings and sculpture, Washington 1965, S. 69
(um 1520); Salvini/Grohn 1971, S.87f, Kat. Nr. 15 (HHJ?, 1516); Mia Cinotti (Hg.),
The National Gallery of Art of Washington and its paintings, Edinburgh 1975, S.50,
Kat.Nr.96 (um 1520); European paintings. An illustrated summary catalogue,
Washington 1975, S.178 (um 1520); John Walker, National Gallery of Art, Washington,
New York 1976, S. 158, Nr. 176 (um 1520); Antony Blunt, Rezension von Colin Eisler,
Paintings from the Samuel H. Kress Collection. European schools, excluding Italian,
Oxford 1977; in: Apollo 105 (1977), S. 392 (»a border-line Holbein«); Colin Eisler, Pain-
tings from the Samuel H. Kress Collection. European schools, excluding Italian, Oxford
1977, S. 32f (»attributed to Hans Holbein the Younger«, um 1516-20); European pain-
tings. An illustrated summary catalogue, Washington 1985, S.205 (um 1520);
Wüthrich 1986, S. 338 (HHJ?); von Borries 1988, S. 126.

107 Reinhardt 1983, S. 139.

108 Ganz 1950, S. VII; Treu in AK Die Malerfamilie Holbein in Basel i960, S. 134,
Kat. Nr. 92 (Baseler [?] Meister, um 1550); Eric Young, Rezension von Colin Eisler, Pain-
tings from the Samuel H. Kress Collection. European schools, excluding Italian, Oxford
1977; in: Connoisseur 195 (1977), S. 153 (»a later imitator«); Rowlands 1985, S. 237, Kat.
Nr. R. 42 (Baseler Künstler des ersten Drittels des 16. Jahrhunderts); Löcher 1995a, S. 17
(Baseler? Künstler, 1530er oder 40er Jahre, vielleicht auf Grundlage einer älteren Zeich-
nung); C. Müller 1996, S. 150 (HHJ-Umkreis?, um 1520).

109 -yyje c0]jn Eisler, Paintings from the Samuel H. Kress Collection. European schools,
excluding Italian, Oxford 1977, S. 32 f, mitteilte, bezeichnete Boerlin in einem Brief vom
22. Juli 1968 (Archiv der Kress Foundation) das Bildnis als ».. xontemporary with the art
of Tobias Stimmer (1539-84)«.

110 Vgl. S.255,Anm. 106-109.

111 Es ist allerdings daran zu erinnern, daß der Dargestellte am Barett eine Nelke trägt, was
vielleicht auch als Hinweis auf ein Braurwerbebild gedeutet werden könnte; vgl. Wolff-
hardt 1954, S. 184-196.

112 Hand 1993, S. 98-102. Löcher 1995a, S. 17, datierte das Washingtoner Bildnis davon
abweichend in die 1530er oder 40er Jahre und schrieb es einem mutmaßlich Baseler
Künstler zu, der es vielleicht auf Grundlage einer älteren Zeichnung geschaffen haben
sollte.

113 C. Müller 1996, S. 150.

114 In diesem Zusammenhang könnte man auch an den Onkel Hans Holbeins d. J., den 1470
(?) geborenen Sigmund, denken, der zunächst bis zum Jahre 1518 in Augsburg mit sei-
nem älteren Bruder zusammengearbeitet hatte. Sein Verbleib ist vollkommen ungeklärt,
allein sein Tod für das Jahr 1540 in Bern bezeugt. Dort muß Sigmund zuvor schon län-
gere Zeit als Maler ansässig gewesen sein. Bei seinem Tod hinterließ er testamentarisch
seinem Neffen Hans Holbein sein Berner Haus einschließlich des Hausrats und seines
Silbergeschirrs, ferner seine Werkstattausstattung an Farben und Gold; vgl. Hans Rein-
hardt, Art. »Holbein, Sigmund«; in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 8, Berlin 1969,
S.520E

115 Landolt 1991, S. 88.

116 Landolt 1991, S. 123-129.

117 Vgl. Ganz/Major 1907, S. 15; Ganz 1920, S.33f; ders. 1937, S. Xlf; Falk 1979, S. 17.

Zu Balthasar Han vgl. Adolf Glaser, Die Basler Glasmalerei im 16. Jahrhundert seit
Hans Holbein d. J., Inaugural-Dissertation, Universität Basel 1937, Winterthur 1937,
S. 21-27, 125f; P. L. Ganz 1966, S. 19-22.

In Elsbeth Holbeins Nachlaß wird 1549 in der »vordem Stuben« ein »Dischli mit vi]
Schubladin« erwähnt, das möglicherweise der Aufbewahrung von Zeichnungen diente;
vgl. Staatsarchiv Basel-Stadt, Gerichtsarchiv, K 10, Schultheißengericht der mehrern
Stadt, Beschreibbüchlein, 1545-51, fol. 212 r.

118 Ganz 1920, S. 33 f.

119 PL. Ganz 1966, S. 20-22.

Der »Venus-Maler« und Holbeins Baseler Werkstatt 255
 
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