i Eapttel.
Bilderey - Kunst-Regeln
I Theils II Buch
auch
IO
Bild- das
Vel'cn und
dsscil aciiö
vorzusiellen
oder demütige und niderträchtige/ eine luftige odeb-
krautige Person / oder worauf sonst sein absehen
feyn mag r weil solche alle und jede / mit unter-
schiedlichen und anderen Zettibusz Sitten/Ge-
bärden und Regungen müssen hervor gebracht wer-
den. Hiernächst mus er auch / in seiner Illes
die alleren / Jahre Und andere Eigenschaften des-
sen/ was er bilden will / betrachten und verstehen
lernen t damit hernach das Bild selbst / im ersten
Anblick/ erkäntlich zeige/ was es andeirtenwolle;
Es Müssen auch alle Gliedmaßen / in wahrer
Gleichheit/aufeinander cvtresponlliren: also
daß die Scheuckel nicht zu lang / der Kopfnicht zu
dick/ die Arme nicht zu kurz Und NngeforMt/ son-
detn vor! Glied zu Glied alles wol abgemessen /
voM Haupt bis zu den Füssen / concorcianr seye.
Also wann das Angesicht eines alten ist / sollen
Amlicher
des Bild-
hauers/im
Was die
Bildercy-
Künstsey.
haben müssen : arrs welchem nachmals der Künst-
ler/ durch vielfältiges schnitzen / graben/ hauen und
stüMleN/dieGliedMaßen und Meile hervorbringet;
Hierauf mus et ihme zuvor / entweder aus ei-
nem kotmular, oder aus eignem Loncept und
Verstand/das jenige fürbilden/ was er vorstellen
L iiij
InnhalL.
IDaS die Blldhaucr-Nuust sey Erstes rundes Lvrpos Innerlicher cancepk-
des Bildl-auers / im Bilde das Leben und besten sNon vsrzustellen. Ge-,
wand und ZJleid des Bildes z bessert Bart und Haar. Das Bild mus / auf
asten Seiten / perkeK seyn. Bilder in die Höhe / dörfen etwas keck / und
wüsten etwas größer feyn. Austheilung und Maß eines Bildes. Ein klm
ges Aug ist der baste Maß-Stab.
JerMit nun auch von der will/ als etwaü eine hoffärtige Und aufgeblaserre/
Bildhauerey^-Kunst zu re-
den / so ist dieselbe eine
Kunst / welche / durch Ab-
nehmung uNdStümmelUng
des überflüssigen Stoffs
oder watetie, demunge-
.statten Holz/ Stein / Bein
voec »^ecaU/ore verlangte FormuNd Gestalt gibet.
Von
Her 8culturä oder MidIauer-Kunft
Das cLapitel.
Es ist aber zu beobachten/ daß alle Figuren öder
jBildnifen/so gehauen/gegraben/ geschnitzt/ oder in
Ms rm/Metall gegossen werden / zuvor eitt rundes Oorpv
ftßLorxo. kabe» müssen : nns welchem Nachmals der Küttst-
Bilderey - Kunst-Regeln
I Theils II Buch
auch
IO
Bild- das
Vel'cn und
dsscil aciiö
vorzusiellen
oder demütige und niderträchtige/ eine luftige odeb-
krautige Person / oder worauf sonst sein absehen
feyn mag r weil solche alle und jede / mit unter-
schiedlichen und anderen Zettibusz Sitten/Ge-
bärden und Regungen müssen hervor gebracht wer-
den. Hiernächst mus er auch / in seiner Illes
die alleren / Jahre Und andere Eigenschaften des-
sen/ was er bilden will / betrachten und verstehen
lernen t damit hernach das Bild selbst / im ersten
Anblick/ erkäntlich zeige/ was es andeirtenwolle;
Es Müssen auch alle Gliedmaßen / in wahrer
Gleichheit/aufeinander cvtresponlliren: also
daß die Scheuckel nicht zu lang / der Kopfnicht zu
dick/ die Arme nicht zu kurz Und NngeforMt/ son-
detn vor! Glied zu Glied alles wol abgemessen /
voM Haupt bis zu den Füssen / concorcianr seye.
Also wann das Angesicht eines alten ist / sollen
Amlicher
des Bild-
hauers/im
Was die
Bildercy-
Künstsey.
haben müssen : arrs welchem nachmals der Künst-
ler/ durch vielfältiges schnitzen / graben/ hauen und
stüMleN/dieGliedMaßen und Meile hervorbringet;
Hierauf mus et ihme zuvor / entweder aus ei-
nem kotmular, oder aus eignem Loncept und
Verstand/das jenige fürbilden/ was er vorstellen
L iiij
InnhalL.
IDaS die Blldhaucr-Nuust sey Erstes rundes Lvrpos Innerlicher cancepk-
des Bildl-auers / im Bilde das Leben und besten sNon vsrzustellen. Ge-,
wand und ZJleid des Bildes z bessert Bart und Haar. Das Bild mus / auf
asten Seiten / perkeK seyn. Bilder in die Höhe / dörfen etwas keck / und
wüsten etwas größer feyn. Austheilung und Maß eines Bildes. Ein klm
ges Aug ist der baste Maß-Stab.
JerMit nun auch von der will/ als etwaü eine hoffärtige Und aufgeblaserre/
Bildhauerey^-Kunst zu re-
den / so ist dieselbe eine
Kunst / welche / durch Ab-
nehmung uNdStümmelUng
des überflüssigen Stoffs
oder watetie, demunge-
.statten Holz/ Stein / Bein
voec »^ecaU/ore verlangte FormuNd Gestalt gibet.
Von
Her 8culturä oder MidIauer-Kunft
Das cLapitel.
Es ist aber zu beobachten/ daß alle Figuren öder
jBildnifen/so gehauen/gegraben/ geschnitzt/ oder in
Ms rm/Metall gegossen werden / zuvor eitt rundes Oorpv
ftßLorxo. kabe» müssen : nns welchem Nachmals der Küttst-