26 II. Theils J. Buch. Euphranor und Praxiteles. III. Capitell. 1
Seine Verhoͤhung gabe. Kurz / er war ſo treflich in ſei⸗ deen Euphranor ſoll / nach Plinii lib e
e nen Verkuͤrzungen / daß man ſagen moͤgen / ſeine S4. cap. S. Ausſage / in der 104 Olympia- Calis
erheben und plate Gemaͤhle waren halbrund erhoben und ge die, der Bildhauer PRAXITELES gelebt haben: xxvı wagt
zu rundiren boſſiert. Seine Geburt: Stadt Sicyon, wurde Wiewol er lib. 33. cap. 9. eines andern gedenket / NAX. ct le
Seine Ge vor und nach für das Vatterland aller guten Mah⸗ der zu Zeiten Pompeji Magni gelebet / und Spie⸗ 210 11 ufs
der Mahler ler geachtet. Zur Zeit / da Scaurus Roͤmiſcher gel aus Erz verfaͤrtiget. Es iſt aber dieſer / von dem 1 MC
atterland. Schultheiß gewefen / wurden alle diefer Stadt wir reden / (und deſſen Contrefät in der Kupfer⸗ 50
koͤſtliche Tafeln und Gemaͤhle / die in allgemeinen blatten / mit Lit. E. gezeichnet / zu finden /) ein vor⸗ ua
Orten / und in Tempeln zu finden waren / nach trefflicher Bildhauer geweſen: welches bezeuget ; 0/0
Rom gebracht / und unter offentlichem Ausruff ver⸗ das von ihm entſtandene Spruͤchwort / Praxiteleal Such, 15 f
kauſt: und wurde das daraus erlöſte Geld / zu Be⸗ Capita, und der oben im Leben Phidiee fünſtlich⸗ delta. ebenden
zahlung der großen Schulden / womit dieſe Stadt gemachteBucephalus undAlexanderMagnus, bite. 7 ben S
ſich damals bebuͤrdet befunden / verwendet. welchen viele faſt für baͤſſer / als des Phidiee ſeinen / diedliche
. halten wollen. Sonſten hat er gebildet zwo Sta. Seine Wer,
N Eure p aus der Stadt Iſthmo, des tuen / deren eine ein zu Pferd ſitzender Neptunus, ke. di
NOR, Landes Peloponeſus, jezt Morea genannt / der mit ſeinem Spieß auf den Rieſen Polybos 0% fer
Mahler / büͤrtig / war in der 104 Olympiade ein Lehrling ſtoͤſſet / die in der Cerauniſchen oder Donner⸗ bent
d von Ariſtippus, und ward ein großer Kuͤnſtler. Straßen zu Athen geſtanden. . 5 0 fl fuf
und@iefer Er begabe ſich / die Colollen zu bilden: welches Bil ; s wird aber von Plinio lib. 36. cap. 5. allen wu
Seine Ar der waren von ungemeiner Groͤſſe. Er machte auch ſeinen andern Werken vorgezogen / eine Venus, Venus ) hn (
beten erviel Bilder von Marmor / und beluſtigte ſich / zu ſte⸗ die er nach Gnido verfärtiget : welche zu beſehen / 1 1 0 1
chen auf Trink- Geſchirre mit dem Grabeiſen. Ne⸗ viel tauſend Kuͤnſtlere dorthin gereiſet. Es hat 5 el .
ben ſeiner Kunſt / hatte er die Gabe / daß er nicht aber Praxiteles zwey Venus Bilder gemacht / 1
wunderlich noch wurmhaftig / ſondern annemlich eine nackende und eine bekleidte / und denen von CO VenusCoa f oeHmr.
und liebreich war / und mit jederman wol umgehen die Wahl / eine davon zu kaufen / uͤberlaſſen. Sie die befleide 1 5
konte. Seine Stucke twaren baͤſſer ausgearbeitet / erwehleten die bekleidte / und uͤberließen denen done 15 .
als andere der vorigen Meiſter. Er war auch der Gnido die nackende / auch mit derfelben denKuhm 10 15
Contertaſerſte / der die Maßeſtat und Ernſthaſtigkeit Großer des Vorzugs : maſſen dieſe zum meiſten gerühmet 19 0 n
;53 DEÖF Herrn wol auszubilden wuſte. und bewundert worden / obwol die zu Co glaub⸗ ' uéu 55
- Die Natur laͤſſet einmal etwas zu / das ſie her⸗ ten / daß ihre Wahl ein größeres Lob / wegen ih⸗ 0 1
nach verſaget: Dieſes erfuhre Kuphranor: Als rer Zucht und Erbarkeit / erlangen wuͤrde. Denen 1 0 5
er zu Athen die zwoͤlf Götter abmahlen ſolte / le⸗ von Gnido wolte Koͤnig Nicomedes ihre Ve- e
Hebet zuſte er ſolche Kunſt an des Neptunus Bildnis / und nus abkaufen / und darfür alle der Stadt Schul⸗ buche
hoch an. machte in deſſen Angeſicht ein ſo Majeſtaͤtiſches den / welche unſaͤglich hoch ſtiegen / bezahlen: Sie 7
Weſen vorſtellig / daß ihme hernach unmoͤglich ſie⸗ wolten aber / dieſe Zierde ihrer Stadt / auch um ſo ade
le / in der Bildung jupiters eine mehrere Maje⸗ Whohen Wehrt / nicht miſſen. In dieſe Statue ſol⸗ 0 ben
ſtat zu finden / gleichwie es nohtwenig ware / und le einmal einer / Namens Amyntas, ſich verlie⸗ 4 heros M
konte er alſo ſeinen Zweck nicht erreichen. Er bet / und die ganze Nacht mit ihr gebuhlet haben / lin, eil
pfigte wunder-wol warzunehmen die Maß und wovon auch ein Mackel an dem Bilde gefunden rcellonifi
proportion, alſo / daß er in dieſem Stuck alle an⸗ worden. f bn
dere uͤbertroffen. Dannoch hatte er dieſe Unvoll⸗- Dieſer Praxiteles ſoll auch / die von Polygno⸗ 0 ale
Seine Fah kommenheit / daß er / gegen die proportion, ſeine tus erfundene Kunſt / in Wachs zu mahlen / und nd f
len n Wah Bilder zu ſchmal / auch die Finger und Knoͤchel an einzubrennen / zur perfection gebracht haben diu Prop
5 den Haͤnden zu groß machte. Er hat von der Mah⸗ In der Marmor. Arbeit hat er die meiſte uͤber⸗Feuere i — dure, C
brad ler-Kunſt ein Buch geſchrieben /ſonderlich von troffen / aber auch aus Metall ſchoͤne Stuͤcke ge⸗ e, dee daß r
Mablerch. Maß und Proportion des Menſchen / auch von macht: unter denen benennt werden Catagula, gd. Ech
Miſchung der Farben. . die Goͤttin der Trunkenheit / und Bacchus, auch N
Can Was ſeine Stucke belanget / ſo waren von ihme ein Satyrus, Peribœtos genannt; Ferner / ver⸗ ge NIC
Stucke. zu ſehen / ein Scharmützel zu Pferd / wie auch ge⸗ ſchiedene Bilder / ſo vor dem Templo Fortunæ w geheſſen /
meldte ziwoͤlf Goͤtter. Einen Theſeus machte er ſo zu Rom geſtanden / und darinn / mit einer Venus, hate / mit
naturlich / daß er ſelber ſagte: Des Parrhafii von ſeiner Hand / unter Käͤyſers Claudi Regie buffer,
Iheſeus, den man hoch ſchaͤzte / ſey zwar mit Ro⸗ rung / durch Feuers Brunſt verdorben. Mehrere end
ſen / der ſeinige aber mit Fleiſch / auferzogen wor⸗ ſeine Werke und Bilder waren / Stephuſa, Spi- stud
den. Zu Epheſo waren viel kuͤnſtliche Tafeln von lumenes und Oenophorus, auch Harmodius ie zu ber
ſeiner Hand zu ſehen. Es ware unter andern ein und Ariſtogiton, die Tyrannen⸗Mörder: welche SA
Ulyſles, der / fich unſinnig ſtellend / ein Pferd und der Koͤnig Xerxes nach Perſien mit ſich genom⸗ nrg de fr
eine Kuh zuſammen an den Pflug ſpannte / damit men / die aber von Alexandro Magno, als er“ rn en
den Seeſtrand pflügte / und Salz darein ſaͤete / da⸗ Perſien erobert / wieder nach Athen geſchickt aste / in 6
mit er nicht mit in den Krieg nach Troj a ziehen / worden. Er hat auch gebildet einen Knaben / der Sch 10
und ſeine liebe Penelope verlaſſen doͤrſte. In ei⸗ mit ſeinem Pfeil auf eine Eyder gelauret / und Sau- fh f 10
nem andern Stuck erſchienen etliche Perſonen / auf rocton genennet wird; Fuͤrter zwey Bilder / ein ele, Er 15
Griechiſch gekleidet und bemaͤntelt / die voll He⸗ weinendes und lachendes: welches leztere fuͤr die meli in 9
danken ſtunden / und unter ihnen ein Capitaͤn / der Courtiſanin Phryne gehalten worden / in die er a gain .
ſein Schwerd in die Scheide ſteckte. ſich verliebet hatte. Wie leutſelig und gutwillig er 0 acts, f
. a olle fe 5101
e
Seine Verhoͤhung gabe. Kurz / er war ſo treflich in ſei⸗ deen Euphranor ſoll / nach Plinii lib e
e nen Verkuͤrzungen / daß man ſagen moͤgen / ſeine S4. cap. S. Ausſage / in der 104 Olympia- Calis
erheben und plate Gemaͤhle waren halbrund erhoben und ge die, der Bildhauer PRAXITELES gelebt haben: xxvı wagt
zu rundiren boſſiert. Seine Geburt: Stadt Sicyon, wurde Wiewol er lib. 33. cap. 9. eines andern gedenket / NAX. ct le
Seine Ge vor und nach für das Vatterland aller guten Mah⸗ der zu Zeiten Pompeji Magni gelebet / und Spie⸗ 210 11 ufs
der Mahler ler geachtet. Zur Zeit / da Scaurus Roͤmiſcher gel aus Erz verfaͤrtiget. Es iſt aber dieſer / von dem 1 MC
atterland. Schultheiß gewefen / wurden alle diefer Stadt wir reden / (und deſſen Contrefät in der Kupfer⸗ 50
koͤſtliche Tafeln und Gemaͤhle / die in allgemeinen blatten / mit Lit. E. gezeichnet / zu finden /) ein vor⸗ ua
Orten / und in Tempeln zu finden waren / nach trefflicher Bildhauer geweſen: welches bezeuget ; 0/0
Rom gebracht / und unter offentlichem Ausruff ver⸗ das von ihm entſtandene Spruͤchwort / Praxiteleal Such, 15 f
kauſt: und wurde das daraus erlöſte Geld / zu Be⸗ Capita, und der oben im Leben Phidiee fünſtlich⸗ delta. ebenden
zahlung der großen Schulden / womit dieſe Stadt gemachteBucephalus undAlexanderMagnus, bite. 7 ben S
ſich damals bebuͤrdet befunden / verwendet. welchen viele faſt für baͤſſer / als des Phidiee ſeinen / diedliche
. halten wollen. Sonſten hat er gebildet zwo Sta. Seine Wer,
N Eure p aus der Stadt Iſthmo, des tuen / deren eine ein zu Pferd ſitzender Neptunus, ke. di
NOR, Landes Peloponeſus, jezt Morea genannt / der mit ſeinem Spieß auf den Rieſen Polybos 0% fer
Mahler / büͤrtig / war in der 104 Olympiade ein Lehrling ſtoͤſſet / die in der Cerauniſchen oder Donner⸗ bent
d von Ariſtippus, und ward ein großer Kuͤnſtler. Straßen zu Athen geſtanden. . 5 0 fl fuf
und@iefer Er begabe ſich / die Colollen zu bilden: welches Bil ; s wird aber von Plinio lib. 36. cap. 5. allen wu
Seine Ar der waren von ungemeiner Groͤſſe. Er machte auch ſeinen andern Werken vorgezogen / eine Venus, Venus ) hn (
beten erviel Bilder von Marmor / und beluſtigte ſich / zu ſte⸗ die er nach Gnido verfärtiget : welche zu beſehen / 1 1 0 1
chen auf Trink- Geſchirre mit dem Grabeiſen. Ne⸗ viel tauſend Kuͤnſtlere dorthin gereiſet. Es hat 5 el .
ben ſeiner Kunſt / hatte er die Gabe / daß er nicht aber Praxiteles zwey Venus Bilder gemacht / 1
wunderlich noch wurmhaftig / ſondern annemlich eine nackende und eine bekleidte / und denen von CO VenusCoa f oeHmr.
und liebreich war / und mit jederman wol umgehen die Wahl / eine davon zu kaufen / uͤberlaſſen. Sie die befleide 1 5
konte. Seine Stucke twaren baͤſſer ausgearbeitet / erwehleten die bekleidte / und uͤberließen denen done 15 .
als andere der vorigen Meiſter. Er war auch der Gnido die nackende / auch mit derfelben denKuhm 10 15
Contertaſerſte / der die Maßeſtat und Ernſthaſtigkeit Großer des Vorzugs : maſſen dieſe zum meiſten gerühmet 19 0 n
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- Die Natur laͤſſet einmal etwas zu / das ſie her⸗ ten / daß ihre Wahl ein größeres Lob / wegen ih⸗ 0 1
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Hebet zuſte er ſolche Kunſt an des Neptunus Bildnis / und nus abkaufen / und darfür alle der Stadt Schul⸗ buche
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konte er alſo ſeinen Zweck nicht erreichen. Er bet / und die ganze Nacht mit ihr gebuhlet haben / lin, eil
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Seine Fah kommenheit / daß er / gegen die proportion, ſeine tus erfundene Kunſt / in Wachs zu mahlen / und nd f
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Griechiſch gekleidet und bemaͤntelt / die voll He⸗ weinendes und lachendes: welches leztere fuͤr die meli in 9
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