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Der Satyr: lose Blätter aus dem Deutschen Reiche — 1.1848-1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.16232#0010
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Bd.i

Erschcint wöchentlich einmal in einem halben Bogen Tert 'und zwei
lithographirtcn Beilagcn in 4", oder ciner in Folio. — Bestellungen
nehmen alle Buch- und Kunsthandlungen wie alle Poftamter an.

Pränumerationspreis deS QuartalS von l2 Num. ft. I. 48 kr. od. l Thlr.
Einzelne Nummcrn l5 kr. od. ll'Iz Ggr. Einzelne Terte oder 4^ Beila-
gen(> kr. od. l'/2 Ggr. Einzclne Folio Beilagen l > kr. od- 3 Ggr.

N L.

An das Publikum.

Endesuntcrzeichncter koinine, Ivic das Glück und die Cholera, nnangcineldct. Dics ist indessen nicht qan;
meiiic Schnld. Jch habc lange gcwartct, daß die Leser mich anfsuchen würdcn; da dics abcr lcidcr nicht gcschah, so sah
ich mich cndlich genöthigt, dic Lcscr aufzuinchen und zwar init einem eben so Lerzwcistuiigsuollen Eifer, mit welchem Ecres
oor inchreren Jahrlausenden die gcraubte Proserpina und Dahlmaun erst vor cinigcn Wochen cin neueS Ncichsministeriuin
aufgesucht. Jch habc aber die feste Nebcrzeugnng, daß es mir bcsser gehcn wird, als der griechischcn Göttin und dcm dcntschcn
Professor. Schon der Originalitat wegen. Es wcrden nemlich die bcsten Maler Deutschlands für diese Blatter schrciben und
nnscre namhastcstcn Schriftstcller die Zeichunngen dafür licfern. Cornelius, Kaulbach, Schnorr und viele andcrc unscrcr größten
Meistcr, die abcr hier nicht genannt sein wollen, werdcn, so lange die „loscn Blättcr" erscheinen, nach bcstcn Kräftcn arbeiten.
Nuserc größtcn Antoren werden das Gleiche thun.

Dic Haupttendenz dcr losen Blättcr ist, keine Tendenz zu habcn und diese Tcndenz werdcn sic, wic so viclc andcrc
deutsche Vlättcr, höchst gewissenhaft verfolgen. Was dcn loseu Blättern an Humor abgcht, wcrden sic durch eincn sprudelndcn
Mangel an Witz reichlich crsetzcn nnd sich in diescr Beziehung die Lcistuugen so viclcr ParlamcntSrcdncr znm Muster nchnien.

Es geht zwar mit den guten Einfällcu wie mit dem Frankfnrtcr Bürgcrmilitär, sie stellcn sich ncmlich nic cin,
wcnn man sic am niMwendigsten brancht; doch werden die losen Blättcr immcr uoch so rcich sein an guten Einfällen, wie
der Hcrr von Schmemug an schlechten. Und mehr kann man wahrhaftig uicht verlangeu.

Fast hätte ich die wichkige Bemerkung vcrgcsscn, daß die losen Blätter eincm längst gcfühltcn Bcdürfniß dcs dcut-
schen Publikums abhelfen wvllen. Jch machc diese Bemerkung hiermit ans's Feierlichste und gebe gcrn zu, daß der große
Fchler der loien Blättcr, den ste schon vor ihrem Erschcineu bcgangcn, dariu bcsteht, dasi sic uicht schon früher erschicncu sind.
Sic werden indessen dicscn Fchler in dcr Folge gut zu machen suchen.

Nnd mit dieicr Bersicheruug schließe ich dicse Einlcitung nnd zeichnc cines hochzuvcrchrcndcn Pnblikuinü

g a n z ergebe u st c r

S'ntyr.
 
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