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Der Satyr: lose Blätter aus dem Deutschen Reiche — 1.1848-1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.16232#0056
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Bd.i.

Ersilicinl wöckcntlich einmnl in cincm hnlbcn Bogcn Tcrr unt zwci
litdographirlcn Bcilagcn in 4", otcr cincr in Folio. — Bi-strllimqcn
nchmcn nllc Buch. und Kunsthnndlungen wic allc Postämtcr an

PrnnumcrntionsprciS dcs QuartalS don 12 Num. fl, I, dS !r °d, I Thlr,
Cinzclnc Nummcrn ld lr, od, Mgr, Einzclnc Tcrlc odcr4"Bcila>
gcn v kr, od. I'Ii Ggr, Einzclnc FolivBcilngcn 12 kr, od, g Ggr,

N': 7.

Bericht über eine Sitzung der Nntionalversnmm-
lung in Frnnkfurt n. M.

(Enlnommeii aus eim-r amerikanischen Zeitung LeS laufenden Zahres,)
(Schluß,)

L assaulr: Weun ich das Wort iu der heutigen Sitzung
ergrcife, so gcschicht cs nur, wcil das menschliche Hcrz
vou Anbeginii böse und neidisch ist. (Links: Schr gut!) Ja,
das mcnschlichc Herz ist der Quctt aller Boshcit. Geiz, Hab-
sncht, Hcrrschaft, Nnzucht und aller Grauel ans Erdcn cnt-
springt der Vcrdorbenheit dcs menschlichen Hcrzens. Denn
Allc, dic da meincn ihrc Bcgcisternng für Freiheit und Glcich-
hcit tämc von Gott, sic sind des Teufels; sic sind die lcben-
digcn Apostel der Ncgation. Jch bin dahcr mit meinen Frcnn-
den übercingckommen, den Ankrag in dicscs HauS zu bringcu:
„Jede Sitznng mit cincm Gebct anzufangcn und zu schlictzcn."
Jch haltc dcn Antrag für dringlich und bitie den Herrn Prä-
sidenlen mir das Worr zu gcstatleu zur Bcgründung dcr
Dringlichkeit: (stiuf: Schluß! Schluß! Andcre: Redcn! Bc-
gründcn!)

Präsidcnt: Will die Vck:sammlung, daß . . .

(Dic Mehrzahl der Ncchren und sämmtlichc Linke: Ja,
ja! Stimmen: Er ist ein Propher. Wche dcuen, die ihm auf's
Maul schlagcn!)

^assaulr: Mcinc Hcrrcn! Jch sprach schon von dcr
Vcrdorbenhcit der heutigcn Wclt. Es wird von dcr grvßtcn
Wirkung sein durch cin Anrnfcn dcr Gnadc des Herrn nnd
scincr Heiligen alle Gedanken dcs WidcrsprnchS, allc Aeuße-
rungen der Gotteslästcrung und Ncgirung, übcrhaupt alle
Anträge, dic auS cinem bösen Gcistc stammen, von vornhcrcin
zu bannen. Jch schlage nun zu dcm Antrage deS Gcbctes
das Ainendcmcnt vor, daß man den Präsidenteiistuhl das
nächste Mal mit eincm Bischofc, wic wir ja das Glück
haben mchrere in nnsrcr Mitte zu bcsitzen, oder geistlichen
Herrn zicrcn möge.
 
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