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Der Satyr: lose Blätter aus dem Deutschen Reiche — 1.1848-1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.16232#0089
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L4

Wie man die deutschen Grundrechte im Iahre 1830 auslegen wird:

Dic Dciltschcir habcn das Nccht, Waffen zu tragen.
(Dicse Anffassnng wnrde selbst bci dcr 2ten Lesung ein-
stiminig ancrkannt.)

Die Deutschen haben daS Necht stch fricdlich und ohnc
Waffcn zu vcrsammeln.

Gespräche.

Frcund.

Satyr o Satyr, was fällt dir cin?

Jch fürchtc, du willst Aristophaucs scin!

Saty r.

Weil ich inich wag' an die Gröffcn der Zeit?
Und anf kcinein Princip hcruinreit?

Glaub' nicht, ich wollc inich selbst betrügen.
Uns're Germancn sind keine Griechen!

Frcund.

Satyr o Satyr, du schreibst mir so frei,
Srchst dvch nicht auf dcr Uinsturzparrci.

Saty r.

Auf all' das, was, zu Sturze kam,

Mach' ich dic Leut' nnr aufmerksam.

F r c u n d.

Satyr o Saiyr, das nimmt 'n bös End,

Denn du bist sa gauz inconsequenr.

Saty r.

KeineswcgS, Bester, vcrstchst dn mich —
Bin darin rein „ nnvcrbesscrlich-"

F rcnn d.

Salyr o Saryr, vcrgrcifst dich >o lehr
Jst dir anch gar nichrs Hcilig mchr"?

S a t y r.

Das macht, wcil ich Kcincm angchör'.
Freund.

Aber das ist wohl ein schweres Srück!

Saty r.

Daß ich dcn Schwachcn nicht nnterdrück',
Und nicht unnütz rcize den Stärkern,
Pinß ich schon allc Bcide ärgcrn.

F r e u n d.

Weh dcm, der Acrgcrniß gibt.

Saty r.

Weh dem, der sich zu ärgcrn beliebt!

Aerlag der S. Schmcrbcr'schen Buchhanblung (Rachsülgee H. jtcllcr.) unb E. G. Mm,. Red. unter Verannvortlichkeit von E. G. May.

Druck von <5 Adclma»». Araukfurt am Main. >840.
 
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