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Scharffenberg, Friedrich Wilhelm
Die Kunst Complaisant und Galant zu Conversiren, Oder Jn kurtzen sich zu einen Menschen von guter Conduite zu machen: Worinnen auf das deutlichste gewiesen wird, (I.) Wie eine rechtschaffene Conduite müsse beschaffen seyn. (II.) Wie man bey Hofe sich aufzuführen hat. (III.) Wie man mit Ministern umgehen muß. (IV.) Was auf Reisen erfordert wird. (V.) Auf Universitäten. (VI.) Cum Eruditis. (VII.) Mit Leuten geringen Standes, und endlich wie man gegen Frauenzimmer sich Complaisant und Galant erzeigen soll — Chemnitz, 1716 [VD18 14077671]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27267#0053
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zu ^onverlireu. 4Z
Fraget derMr-r///e--.' hat ^on/7ftudirt? ver-
stehet er die Sprachen? jo muß der L7/e«k
gantz kürtzlich und bescheiden antworten/ wird
er was von andern Höfen und Herrschaften
gefraget/ muß er sich ja hüten/ daß er nicht
verächtlich darvon ^r/E>e und solte gleich
der durch einige Frage Anlaß geben;
denn solches nur offt geschiehetdenc/Een zu
versuchen/ ob er auch allzugeschwind mit sei«
ner unzeitigen sey/ welches ein Zeichen
eines noch wenig geschätzten Verstandes ist.
Nöthigetihn der nieder zu lassen/
so schlage ers zweymahl aus Ehrerbietung aus/ -
nicht mit Worten/sondern mit einen höflich«
gemachten Reverentz/ nöthiget man ihn aber
zum drittenmahl/ so muß es der Frembde als
einen Befehl annehmen und folgen/ doch weil
ihn die Oberftelle angewiesen wird/ rücket er
ftinen Stuhl aus Respect von den Tisch ab/
und etwas herunder/ daß der Minister/dessen
Stuhl noch höher am Tisch stehet/ dennoch
also die Oberhand behalte.
Hat er eine halbe viertel Stunde verzogen/
so ist es Zeit/ daß er wieder gehe/ und mercket
er es bald/ wenn der nach den Fragen
und der empfangenen Antwort ziemlich lange
innen hält/ ehe er wieder was fragt/ daß er ihn
alödenn gerne wolle wieder gehen sehen/ weil
er
 
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