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Scheffer-Boichorst, Paul [Editor]
Annales Patherbrunnenses: eine verlorene Quellenschrift des zwölften Jahrhunderts ; aus Bruchstücken wiederhergestellt — Innsbruck, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.22433#0185
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Hoc anno Evergisus episcopus Paderburnensis obiit; cui Sifri-,28. Sept.
dus ecclesiae maioris praepositus successit. a

1179.° Conventus principum factus est in Magdeburg, vJoi 34. jUni
querimoniae multae, tarn ab imperatore, quam a principibus contra
Heinricum ducem Saxoniae factae sunt.1

Hoc anno Guncelinus comes de Swerin, qui de parte ducis erat,
habuit bellum cum Simone de Tekeneburg et filio comitis de Arnes- 1. Aug.
berg in dioecesi Osnaburgensi et caesa multitudine vulgi comes de
Tekeneburg cum multis militibus» captus est.2

Eodem tempore Bernhardus de Lippia etWidelrindus de Rheden 3
contra Susatum armata manu tendentes provinciam circumquaque in-
cendio vastaverunt et inde <i divertentes oppidum Medebeke concrema-
runt.4 Archiepiscopus autem Coloniensis e contra exercitum dirigit
contra ducem in Saxoniam et Castrum Haldensleve obsedit, sed non oh./Nov.
perseverat.5 Et landgravius Hassiae Lodowicus et frater suus Heri-
mannus, comes palatinus,6 cum quadringentis militibus fuerunt in

a) G. ergänzt wie immer: et praefuit ecclesiae Paderfontanae annis novem,
mensibus quatuor. b) Anno domini 1179. c) Der Druck: millibus. d) Der Druck:
in die Juda, was wahrscheinlich aus der Verlesung eines zweimal geschriebenen
inde entstand.

1) Auch C* berichtet über den magdeburger Hof, ohne dass doch eine wört-
liche Uebereinstimmung sich fände Ebenso entscheidend für Gs. Unabhängigkeit
ist das tarn ab imperatore, wofür eine entsprechende Angabe in C* fehlt.

2) Cohn, der zuerst diese Angabe auf eine zeitgenössische Quelle zurück-
führte, zeigte auch (Gött. Gel. Anz. 1866. S. 606), dass die Schlacht auf dem
Halerfelde nicht, wie man nach Annal. Stadens. IL G. Ss. 16,849 geglaubt hatte
am 1. August 1180 stattfand, sondern 1179.

3) Ueber Widukind von Rheda, Vogt von Freckenhorst vgl. meinen Aufsatz:
Bernhard von der Lippe 40 Anmerkg. 104 und 43 Anmerkg. 110.

4) Soest und Medebach sind bekanntlich kölnische Städte; so ist der Zug
vor Allem gegen den Erzbischof gerichtet. Vgl. Bernhard von der Lippe 40 flg.,
doch ist hier des durch Meiboms Verlesung entstandene Datum »in die Juda1 zu
streichen.

5) Nach Annal. Pegav. M. G. Ss. 16,268 begann die Belagerung acht Tage
nach dem Brande Haiberstadts; dieser Brand erfolgte nach P. und — worauf Hahn
Die Söhne Albrechts des Bären 17 Anmerkg. 6 aufmerksam macht, — dem Necrol.
Hildesheim. ap. Leibnitz Scr. rer. Brunsvic. 1,768 am 23. September. Somit be-
gann die Belagerung am 1. Oktober. Sie dauerte länger als vier Wochen; nach
Annal. Pegav. hätten sich die Belagerer in der vierten Woche entzweit und nun
„allmälig5 die Belagerung aufgehoben.

6) Wie die Annal. Pegav. 263 berichten, wurde zunächst Hermanns Bruder,
der Landgraf von Thüringen, Pfalzgraf von Sachsen; erst Martini 1182 ging, wie
wir aus Annal. Erphesfurd. M. G. Ss. 16,25 erfahren, das Amt auf Hermann über.
 
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