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sollten die Ergebnisse so dargestellt werden, daß sie leicht kontrollierbar bleiben, und
daß bei Bedarf im einzelnen Korrekturen angebracht werden können, ohne daß jedes-
mal ganz von vorn begonnen werden muß. Es wurde deshalb der Arbeit ein festes Text-
korpus zu Grunde gelegt, über das nur dann hinausgegangen wurde, wenn wichtige Er-
scheinungen nicht aus ihm zu belegen waren. Aus verschiedenen Gründen, nicht zuletzt
arbeitstechnischen, wurde als Korpus der Sinuhe in der Form gewählt, in der ihn H.
Grapow im Anhang zu seinen Untersuchungen zur ägyptischen Stilistik I, Der stilistische
Bau der Geschichte des Sinuhe, gibt. Der Sinuhe enthält über 600 Sätze, für ägyptische
Verhältnisse schon ein großer Umfang. Die Geschichte ist außerordentlich reich gebaut,
so daß sich erstaunlich viele „Grundformen" aus ihr gewinnen lassen. Gelegentlich hat
man fast den Eindruck, der Sinuhe wäre als Übungsbuch für syntaktische Untersuchun-
gen geschrieben worden: selbst zu kleinsten Untergruppen lassen sich hie und da voll-
ständige „Paradigmen" aufstellen; eine ganze Reihe solcher Belege sind dann allerdings
nur ein einziges Mal in der Geschichte vertreten. Der zweite Vorteil des Sinuhe ist der,
daß das Material absolut synchron ist. Die beiden zu Grunde liegenden Handschriften
R und B gehören dazu beide nodi ins MR, in eine Zeit, die nicht allzu weit von der
ersten Niederschrift entfernt ist, so daß Mißverständnisse und Umdeutungen nur in
geringstem Umfang in Frage kommen.

§ 7. Statistik. — Die Beschränkung auf ein Textkorpus läßt eine Auszählung der Be-
lege zu. Die verschiedenen „Grundformen" sind ganz verschieden häufig belegt. Es ist
nicht genug, zu wissen, wie viele „Grundformen" es im Mä. gibt; auch die mengen-
mäßige Verteilung der „Grundformen" gibt ein für die Sprache charakteristisches Bild
und bestimmt das Gewicht, das der einzelnen „Grundform" zukommt. Ausgezählt wurde
selbstverständlich nur der Sinuhe; „Grundformen", die im Sinuhe zufällig nicht belegt
sind, bleiben also außer acht. Trotzdem wird man annehmen dürfen, daß die statistische
Ubersicht über den Sinuhe bereits wesentlich den Charakter des literarischen Mä. trifft,
da die im Sinuhe nicht belegten „Grundformen" auch außerhalb des Sinuhe relativ sel-
ten sind. Ihren vollen Wert wird die Statistik erst dann gewinnen, wenn ähnliche Untersu-
chungen an anderen Textkorpora, vor allem solchen mit Texten anderer Gattungen (z.B.
religiösen; biographischen; historischen), ausgeführt werden. — Alle Prozentzahlen be-
ziehen sich, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, auf die Gesamtheit
der ausgezählten Sätze.

§ 8. Zitierweise. — Die Sätze aus dem Sinuhe sind nach Grapows Text zitiert, da so
die Sätze eindeutig beziffert und schnell wieder aufgefunden werden können. Jedes Zi-
tat beginnt mit einer Zahl, die Grapows Paragraphen angibt. Mit kleinen Buchstaben
sind innerhalb der Paragraphen Grapows Zeilen, mit a beginnend, durchgezählt. Steht
in der Zeile mehr als ein Satz, so sind die Sätze in der Reihenfolge ihres Beginns in-
nerhalb der Zeile mit Zahlen durchgezählt. Der Satz hnm.w m jtn Sin. R 7 ist z.B. als 1 c
zitiert; t3 pw nfr Sin. B 81 als 41 a 1; ptr vor.t r cb.t hß.t.j m t3 (msj.kw jm.f) Sin. B 159
(f.) als 60 e — f 1. Die Zitate beziehen sich auf den Gesamtumfang der Sätze mit der

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