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stigen Zusammenordnung zurück: die Präposition wird in einer „übertragenen Bedeu-
tung" gebraucht. Wo aber in der Verbindung m-qSb + Lebewesen die lokale Zuord-
nung aufhört und die „übertragene Bedeutung" beginnt, ist schlecht festzulegen. In der
Praxis wird man annehmen, daß in dieser Verbindung immer diese „übertragene Bedeu-
tung" (mit)vorhanden ist und die Belege unter die soziativen Ergänzungen einordnen.
Das hat den entscheidenden Vorteil, daß sich für die Aufspaltung der Belege in die lo-
kale bzw. soziative Ergänzungskategorie äußere Merkmale angeben lassen: ist das No-
men ein Lebewesen, so liegt die soziative Kategorie vor; wenn nicht, die lokale. Die
gegenseitige Abgrenzung der Kategorien bleibt auch dann gesichert, wenn sich an ein-
zelnen Stellen Übergänge zeigen, solange nur für die Masse der Belege die übergeord-
neten Unterscheidungskriterien gelten.

c) Pronominales tw „man"

§ 27. Durch Gliederungsverschiebung entsteht im Mä. ein pronominales -tw „man".
Das Passiv sdm.tw + Nomen (Suffix) der Form (Verbum + Passivformant tiü) +
Erstnomen wird zu dem Aktiv sdm.tw + Nomen (Suffix) der Form (Verbum + Erst-
nomen) + Zweitnomen uminterpretiert und damit in das Schema der einfachen (tw-
losen) Suffixkonjugation eingeordnet. Das gleiche gilt für andere „Tempora" der Suffix-
konjugation mit -tw, besonders sdm.n.tw. Daneben bleibt unberührt die Form sdm.tw
+ Suffix als Passiv bestehen. S. zu dieser Erklärung der Entstehung des pronominalen
-tw „man" weiter in einem Aufsatz, der im JEA 50 erscheinen soll.

§ 28. Bei der Analyse und Gruppierung von Belegen läßt sich in bestimmten Fällen
an der äußeren Form nicht erkennen, ob noch ein Passivelement tw vorliegt, das auf der
Satzebene keine eigene Stelle beansprucht, oder bereits ein -tw „man", das die Erstno-
menstelle einnimmt. Die Belege können nach folgenden Regeln gruppiert werden:

1. Ein Passivelement tw liegt vor, wenn

a) ein Suffixpronomen folgt, da diese Folge von der Gliederungsverschiebung über-
haupt nicht betroffen ist.

b) oder die Präposition jn zur Einleitung des Agens folgt (?).

2. Ein Pronomen -tw „man" als Erstnomen liegt vor, wenn

a) entweder ein enklitisches Pronomen (das in jedem Fall Zweitnomen ist) folgt; es
sei denn, man müßte aus zwingenden Gründen eine Ellipse des Erstnomens an-
setzen.

b) oder das -tw an eine intr. Verbalwurzel, die also in der Suffixkonjugation kein
Passiv bildet, angehängt ist.

3. Alle übrigen ito-Verbindungen sind der äußeren Form nach doppeldeutig und kön-
nen, wenn überhaupt, nur von einer erweiterten Basis aus beurteilt werden.

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